Hochwasser in Sachsen-Anhalt Wasserverband „Südharz“ warnt vor Ausfall seiner Anlagen
Bei weiter steigenden Pegeln oder Überflutungen können nach Angaben des Verbands eine ganze Reihe Anlagen ausfallen, die zur Trinkwasserversorgung beziehungsweise dem Entsorgen von Abwasser dienen.
Kelbra/Sangerhausen - Der Wasserverband „Südharz“ warnt vor dem Ausfall seiner Anlagen. Derzeit ist in allen Orten entlang der Helme die Trinkwasserversorgung und die Abwasserbeseitigung gesichert. Bei weiter steigenden Pegeln beziehungsweise Überflutungen können nach Angaben des Verbands aber die folgenden Anlagen ausfallen:
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Welche Anlagen beim Wasserverband „Südharz“ bei steigenden Pegeln ausfallen könnten
1. Trinkwasserversorgung Kelbra: Der Brunnen, der Kelbra, Sittendorf, Thürungen und Tilleda mit Trinkwasser versorgt, liegt direkt an der B 85 und könnte überflutet werden. Er muss dann vom Netz genommen werden. Der Hochbehälter in Kelbra ist derzeit voll gefüllt, so dass die Versorgung mit Trinkwasser über ein bis zwei Tage sichergestellt ist.
2. Hauptpumpwerk Schmutzwasser Bennungen: Dieses wir bereits über Notstrom versorgt und pumpt das Schmutzwasser von Bennungen nach Roßla.
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3. Hauptpumpwerk Schmutzwasser Roßla: Dieses Pumpwerk pumpt das gesamte Schmutzwasser von Morungen über alle Dörfer des Leinetals bis Wickerode, Bennungen und Roßla zur Kläranlage Thürungen. Hier wird derzeit eine Notstromversorgung aufgebaut. Sollte dieses Pumpwerk ausfallen, wird es zum Rückstau im gesamten Kanalnetz kommen. Ein Austritt von stark verdünntem Schmutzwasser über Kanaldeckel ist bei einem Ausfall des Hauptpumpwerkes möglich.
4. Schmutzwasserbeseitigung in Thürungen: Die Anlage in Thürungen arbeitet mit Unterdruck. Sollte der Strom ausfallen, wird sofort kein Schmutzwasser mehr zur Kläranlage gepumpt. Alleine die Grundstücksantwässerungsanlage bis zum Kanal in der Straße dient dann noch als Puffer. In diesem Fall wird ein äußerst sparsamer Umgang mit Trinkwasser empfohlen.
Der Wasserverband arbeite eng mit allen Feuerwehren an der Helme zusammen und stehe in ständigem Austausch mit allen Verantwortlichen vor Ort, heißt es in der Mitteilung.