Hettstedter Sportstätten Hettstedter Sportstätten: Stadt verlangt Geld für Hallen-Turniere
Hettstedt/MZ. - Sportler werden zur Kasse gebeten. Die Stadt Hettstedt macht jetzt Ernst mit ihrem Vorhaben, Vereine an den Betriebskosten der Drushba-Halle zu beteiligen. Dabei geht es vor allem um die Fußballer (MZ berichtete). Schon am Sonntag soll dort kassiert werden. Ein Turnier des Nachwuchses um die Endrunde der Hallen-Kreismeisterschaften steht an.
25 Euro pro Stunde will die Stadt künftig verlangen. Karl-Heinz Böckel, Präsident des Kreisfußballverbandes, sieht das mit Betrübnis. Erst beim Verbandstag im Oktober habe man sich dagegen ausgesprochen, sagte er, doch nun sei ihm am Donnerstag ein Vertrag zur Unterzeichnung zugeschickt worden, in dem die 25 Euro fest geklopft werden sollen. So schnell wolle ihn Böckel aber nicht unterschreiben. "Dazu will ich erst noch mal eine Rücksprache", sagte er.
In Hettstedt wird ohnehin auf Einlenken der Vereine gehofft, wie das Gert Lupprian am Donnerstagabend im Kulturausschuss des Stadtrates deutlich machte. "Wir gehen schließlich in einem Maße in Vorleistung, zu dem wir nicht verpflichtet sind", sagte der Verantwortliche für Sportstätten. Dies solle nicht entzogen werden, aber: "Wir hoffen, dass uns die Vereine einen Schritt entgegen kommen." Mit dem FSV sei auch schon Einigung erzielt worden, aber mit dem MSV noch nicht, so Lupprian. Wie Böckel ergänzte, habe der MSV seine Turniere sogar schon abgesagt.
Ginge es nach dem Städte- und Gemeindebund, würden die Kommunen noch viel intensiver daran gehen, für die Betriebskosten der Sportstätten Ersatz zu fordern. "Den Städten und Gemeinden muss es frei gestellt sein, dafür Gebühren zu erheben", erklärte der stellvertretende Geschäftsführer Jürgen Leindecker gegenüber der MZ. Und es sei auch nicht der Fall, dass dem die so genannte Sportstätten-Sicherungs-Verordnung aus dem Einigungsvertrag einen Riegel vorschiebe. "Die hat das Oberverwaltungsgericht inzwischen aufgehoben", sagte er und rief in Erinnerung, dass diese Verordnung von 1990 einst "darauf zielte, dass Sportstätten in den Kombinaten angesiedelt sind". "Sie sind aber inzwischen in die Kommunen überführt worden, deshalb liegt es auch gänzlich in deren Verantwortung, Entscheidungen zu treffen", so Leindecker.