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Gewölbekeller in Kelbra wird ausgebaut Gewölbekeller in Kelbra wird ausgebaut: Stadtrat bekommt repräsentativen Raum

Von FRANK SCHEDWILL 26.04.2015, 17:37
In diesem Gewölbekeller entsteht der Bürgersaal.
In diesem Gewölbekeller entsteht der Bürgersaal. Stadt Kelbra Lizenz

KELBRA - Noch ist er kahl und wenig einladend: Doch schon in den nächsten Monaten wird sich der Gewölbekeller unter der alten Joch'schen Brauerei im Kelbraer Zentrum Stück für Stück in einen Bürgersaal verwandeln. 160 Plätze soll er bieten.

Die Stadt will den 230 Quadratmeter großen Raum dann für die verschiedensten Zwecke wie Konzerte und Ausstellungen nutzen. Aber auch die Sitzungen des Kelbraer Stadtrates sollen dort stattfinden. Bisher standen dafür nur die Aula der Grundschule oder Säle in Kelbraer Gaststätten zur Verfügung, die nicht immer ausreichten.

„Mit dem neuen Bürgersaal wird das anders“, verspricht Britta Gaßmann vom Bauamt der Verbandsgemeinde „Goldene Aue“, zu der Kelbra gehört.

Kelbra als Vorreiter in der Region

Die Stadt ist mit dem Bürgersaal gewissermaßen auch Vorreiter in der Region: Denn so einen repräsentativen städtischen Raum hat zum Beispiel noch nicht einmal Sangerhausen vorzuweisen. Dort ist der Ausbau des sogenannten Goldenen Saals im Neuen Schloss zu einem Kultursaal immer wieder verschoben worden.

Der Kellerausbau ist aber nur ein Teilprojekt in dem alten Brauereigebäude: In den vergangenen Jahren sind bereits das Dach des Hauses gesichert und im Erdgeschoss die Touristinformation der Kyffhäuserstadt, der sogenannte Bürger- und Gästeservice, eingerichtet worden. Die Angebote der Tourist-Info werden seitdem deutlich stärker angenommen als im alten Domizil in der abgelegenen Mittelstraße.

Nun sollen auch die anderen Geschäftsräume im Erdgeschoss der früheren Brauerei hergerichtet werden. Geplant ist, dass zum Beispiel dort eine Fleischverkaufsstelle einzieht. Im Ober- und Dachgeschoss sollen acht seniorengerechte Zwei- und Drei-Raum-Wohnungen entstehen. Sie werden alle über zwei Fahrstühle zu erreichen sein.

Öffentliche Toilette

Außerdem wird es eine öffentliche WC-Anlage in dem Haus geben, kündigt Gaßmann an. Die Toiletten könnten dann zum Beispiel von den Besuchern der Regionalmärkte genutzt werden.

Mehrfach im Jahr finden diese auf dem ehemaligen Brauereigelände statt und locken mittlerweile Hunderte Gäste nach Kelbra.

Die Stadtverwaltung schätzt die Gesamtkosten für den Umbau auf insgesamt über zwei Millionen Euro. Das Geld soll mit Hilfe von Fördergeldern aus dem Städtebauprogramm über Eigenmittel der Stadt sowie über Kredite aufgebracht werden, heißt es.

Kelbras Bürgermeister Lothar Bornkessel (Freie Wähler) sagt augenzwinkernd, er wünsche sich eine Fertigstellung des Gebäudes bis zum Herbst dieses Jahres. Er weiß jedoch, dass dies aufgrund der hohen Kosten nichts wird.

Auch Gaßmann betont: „Wir können bei den knappen Kassen nur schrittweise und behutsam vorgehen.“ Auf einen endgültigen Fertigstellungstermin will sie sich deshalb nicht festlegen. (mz)

Bürgermeister Lothar Bornkessel mit den Planungsunterlagen.
Bürgermeister Lothar Bornkessel mit den Planungsunterlagen.
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