Freizeit in Stolberg Freizeit in Stolberg: Nilpferdrock in Thyragrotte

Stolberg/MZ/SRO - Für die Badegäste der Thyragrotte in Stolberg gab es am Samstag eine besondere Überraschung. Hoch über den Schwimmbecken spielte der Posaunenchor Sankt Nikolai vom Schlossberg unter der Leitung von Ingo Einicke.
Für Kevin Strauß (11), Christopher Ermisch (10), Michel Müller (10) und Nele Heuer (11) war es der außergewöhnlichste Einsatzort. Spielen sie doch sonst in den Kirchen oder Gemeindehäusern in Hayn, Schwenda und Wolfsberg, in Kitas oder auch schon mal beim Karneval in Schwenda. Aber das kurze Blaskonzert in dem Freizeitbad war doch neu. Deshalb trugen sie auch unter ihrem T-Shirt die Badesachen.
Ein bisschen durchgeknallt
„Ein bisschen durchgeknallt ist die Idee schon“, sagt Sandra Ermisch schmunzelnd. Die Mutter von Christopher war auch gespannt auf die Reaktion der Badegäste. Das Repertoire war passend ausgesucht: Die Bläser spielten unter anderem das Lied „Vom betrunkenen Matrosen“ und den „Nilpferdrock“. Da gab es von den aufmerksamen Badegästen sogar Beifall. Aber dann wollten die Kinder doch lieber selbst in die Fluten steigen.
„Wir wollten außer den Proben und Auftritten mal was gemeinsam unternehmen“, sagte Ingo Einicke. „Da kam von den Kindern der Vorschlag in die Thyragrotte zu gehen. Ich dachte, dass kann man gleich mit einem kurzen Auftritt verbinden, um auf uns aufmerksam zu machen.“
Badewart Josef Grunert ist bereits 12 Jahre in der Thyragrotte beschäftigt, aber einen solchen Live-Auftritt hat er noch nicht erlebt. „Es ist mal was anderes“, sagt er. „Aber ich finde es ist eine gute Idee.“ Dann fügt er augenzwinkernd hinzu: „Auf die Plattform passen noch mehr Bläser.“
Vielleicht hat ja dieser außergewöhnliche Auftritt das Interesse bei jüngeren Badegästen geweckt. Die Posaunengruppe wurde vor rund zwei Jahren gegründet. „Für uns war es wichtig, die Region kulturell zu bereichern“, sagt Einicke. „Dabei wollten wir ein Angebot vor Ort zu schaffen, damit die Eltern und Kinder nicht noch mit langen Fahrzeiten belastet werden.“
Träger des Posaunenchores ist die Evangelische Kirchengemeinde. Pfarrer Thomas Reim unterstützt das Projekt.