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Feuerwehr Feuerwehr: Sieben Wehren proben Ernstfall im Therapiehof

30.03.2013, 16:18
Wehrleiter Detlef Hornickel von Sotterhausen (li.) zeigt den Kameraden auf dem Lageplan, wo sich die Küche befindet.
Wehrleiter Detlef Hornickel von Sotterhausen (li.) zeigt den Kameraden auf dem Lageplan, wo sich die Küche befindet. rohland Lizenz

sotterhausen/MZ/sro - Rund eine Stunde herrschte am frühen Donnerstagabend Ausnahmezustand in Sotterhausen. Um 17.45 Uhr meldete die diensthabende Schwester Petra Grenzebach in der Leitstelle: Dachstuhlbrand im Therapiehof Sotterhausen. Anschließend wurde Hausalarm ausgelöst, alle 32 Bewohner sind schnell evakuiert. Inzwischen steht das Einsatzfahrzeug von Sotterhausen auf dem Hof, nur wenig später treffen die Kameraden aus Allstedt ein. Einsatzleiter Ronald Hahn, Stadtwehrleiter von Allstedt, alarmiert auch noch die Feuerwehren von Nienstedt, Beyernaumburg, Liedersdorf, Holdenstedt und Emseloh. Unterdessen werden Schläuche ausgerollt, Verteiler gelegt. Der Atemschutztrupp macht sich bereit und bekommt die Anweisung, zuerst in die Küche zu gehen, weil dort noch eine Herdplatte an ist. Es heißt, man möge sie doch ausstellen, bevor das Essen anbrennt und es tatsächlich noch zu einem heißen Einsatz kommt.

Die Stadt Allstedt gliedert sich in eine Kernstadt und zwölf Ortschaften, die Nachfolger der eingemeindeten Gemeinden. Insgesamt wohnen rund 8 500 Menschen in der Rohnestadt. Der Ort liegt an der Südharzautobahn A38 und verfügt über einen Flugplatz in der Allstedter Heide.

Diesen möchten die Feuerwehrleute hier unbedingt vermeiden, nicht nur, weil ihnen eine Drehleiter fehlt. Das ist der Wermutstropfen an dieser Übung: Allstedt selbst besitzt keine, die Sangerhäuser Feuerwehr konnte an diesem Abend ihr Fahrzeug nicht zur Verfügung stellen. Man versucht also, vor Ort Lösungen mit der Steckleiter zu finden, imaginäre Personen aus einem Raum in der zweiten Etage zu retten. „Im Ernstfall wäre das möglich“, sagt Siegfried Koch, der die Einsatzleitung über die Brandbekämpfung übernommen hat. Aber ein gezielter Löschwassereinsatz im Dachbereich von außen ist damit nicht möglich. „Es wäre besser gewesen, die Kameraden hätten mit der Drehleiter üben können“, resümiert der Stadtwehrleiter Ronald Hahn, der mit dem Verlauf der Übung ansonsten zufrieden ist.

Auch Allstedts Bürgermeister Jürgen Richter beobachtet das Vorgehen der Feuerwehrleute mit dem Gedanken an eine Drehleiter. „Nach der Gefahrenanalyse fehlt uns eine Drehleiter“, sagt er. „Sie war auch schon beantragt. Im Ernstfall müssen wir mit Sangerhausen kooperieren.“ Wie Ronald Hahn denkt er an weitere Großobjekte im Einzugsbereich: Drei Pflegeheime, zwei Suchtkliniken, der Jugend- und Schulbauernhof Othal, zwei Grundschulen, eine Sekundarschule und nicht zuletzt das Schloss. Nach gut einer Stunde ist die Übung vorbei. Aber für die 85 Feuerwehrleute heißt es nun noch Rückbau und Treffen zur Auswertung im Dorfgemeinschaftshaus in Sotterhausen. Dort haben die Patienten und das Personal des Therapiehofes die Übungszeit zugebracht.