Fasching in Bennungen Fasching in Bennungen : Träne im Knopfloch

bennungen/MZ - Seit nunmehr zehn Jahren trifft sich die Jugend der Region auf dem Saal des Landgasthauses Meyer in Bennungen, um gemeinsam Fasching zu feiern. „Welcome to Brazil“ hieß es diesmal. Dazu kamen die Dirndl- und Lederhosenfraktion aus Hainrode, die Chippendales aus Sangerhausen, Skelette aus dem Fürstenort Roßla und viele, viele andere ins „Janeister-Emirat“. Schon vor dem Jubiläum stand für die Urmutter des Jugendkarnevals, Silke Reinhardt (41), fest: „Das wird mein letzter Einsatz als Moderatorin. Wir haben schließlich mal gesagt, mit 39 Plus ist Schluss beim Jugendkarneval.“
Zwischen brasilianischen Samba-Damen und den Fußballern des Elferrates
Vor zehn Jahren sollte beim Bennunger Karneval auch für die Jugend etwas Eigenes entstehen. „Denis Reineberg und Jens Wernecke sagten damals, wir helfen Dir“, erinnert sie sich. Sie hielten Wort: Auch am Freitagabend eröffnete Denis Reineberg die Sitzung mit „humorvoller Belehrung“ und Jens Wernecke, inzwischen Ortsbürgermeister, schlüpfte zum wiederholten Mal in die Rolle des Scheich Abdul aus dem „Janeister Emirat“. Mit seinen zwei „Eunuchen“ erlebte er ein abwechslungsreiches Programm, dass Silke Reinhardt wie immer engagiert moderierte. Dabei hielt es das Bennunger „Schnatterinchen“ natürlich nicht zwischen den netten brasilianischen Samba-Damen und den Fußballern des Elferrates. Immer wieder suchte sie den Kontakt zum Publikum oder verwöhnte die Augen von Scheich Abdul mit einem Bauchtanz.
Soweit es die eigene Anspannung und Rolle als Moderatorin zulassen, genießt sie von der Bühne aus den Auftritt der Prinzengarde, des Showballettes oder vom „Dreckigen Dutzend“. „Besonders den Barocktanz liebe ich“, sagt sie und ist froh, dass das Publikum offensichtlich derselben Meinung ist. Es verlangt nämlich eine Zugabe. Aber auch das Dreckige Dutzend, die Gruppe der jungen Männer, die sich mit dem Jugendkarneval gegründet hat, wird nach ihren Auftritten mehrmals gefordert. „Die heutigen Gardemädchen waren vor zehn Jahren noch gar nicht dabei“, stellt Silke Reinhardt fest.
„Alle anderen haben wir erwachsen werden sehen, wie zum Beispiel Judith Frisch und Josephine Albat. Sie sitzen nicht nur im Jugendelferrat – sie sind auch in den BKC-Prunksitzungen aktiv. Judith singt unter anderem bei den Helmeamseln und Josephine amtiert bereits zum zweiten Mal als Prinzessin Josi I.“ Einige Akteure sind auch schon verheiratet und teilweise Eltern geworden, wie sie selbst.
„Es war eine schöne Zeit“, resümiert sie zufrieden. „Ich bin stolz auf die Jugend, die den Karneval geprägt hat.“ Im Nachhinein erinnert sie sich auch gern an das Durcheinander bei den Generalproben und die immer gleiche Aufregung vor der Veranstaltung. „Kalte Hände und hämmernder Pulsschlag gehören einfach dazu“, sagt sie. Das wird ihr im nächsten Jahr bestimmt fehlen, das weiß sie schon jetzt. Und ganz ohne Karneval geht es bei dem Bennunger Urgestein auch nicht. Da darf man wohl gespannt sein…
