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Ehrung Ehrung: Dankeschön für das Team der Tafel

Von Steffi Rohland 11.05.2013, 18:40

Sangerhausen/MZ - Die räumlichen Bedingungen der Tafel haben sich seit dem Umzug in die Lengefelder Straße im Jahr 2010 sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Tafel-Kunden wesentlich verbessert. Nahezu 600 Bedarfsgemeinschaften mit über 760 Erwachsenen (davon fast 70 Rentner) und rund 300 Kindern werden wöchentlich mit Lebensmitteln versorgt.

„Die Tendenz ist steigend“, sagt Martina Tietze. Sie selbst ist bei der ABI fest angestellt, hat aber vor zehn Jahren auf ehrenamtlicher Basis angefangen zu helfen. Somit weiß sie auch die Arbeit ihrer ehrenamtlichen Helfer, wie zum Beispiel von Bärbel und Wolfgang Steffen oder Kurt Papke, zu schätzen. Während einige Männer als Beifahrer die Spenden der Märkte antransportieren, geben die Frauen die Lebensmittel sowie Kaffee und Kuchen gegen einen geringen Obolus aus.

Zu den insgesamt 20 bis 25 Helfern der Sangerhäuser Tafel gehören derzeitig auch vier Bundesfreiwillige. Einer davon ist Thomas Günter, der sich in seiner Freizeit unter anderem in der Laientheatergruppe „Tempus Saltus“ engagiert. „Ich möchte was Vernünftiges zurückgeben“, sagt er. Er transportiert und sortiert nicht nur die gespendeten Lebensmittel. Ihm sind auch die Gespräche mit den Kunden wichtig. „Hinter jedem Namen steht ein Schicksal“, sagt er. „Deshalb geht es hier nicht nur ums Essen, sondern auch darum, zuzuhören und wenn möglich zu helfen.“

Auch Simone August kann sich in die Situation vieler Bedürftiger hineinversetzen. Sie war selbst lange Kundin und auf die Lebensmittelspenden angewiesen. Nun gehört sie zu den drei Ein-Euro-Jobbern. Sie sagt: „Nach langer Arbeitslosigkeit fühle ich mich wieder gebraucht und im Team aufgehoben. Hier kann man auch etwas für andere tun.“ Die 41-jährige Mutter hatte einst Facharbeiter für Lederwaren gelernt. Nach der Wende kam das berufliche Aus. Wie die anderen Mitarbeiter sieht sie in Chefin Martina Tietze eine wichtige Bezugsperson, die ihnen Vorbild ist. „Sie hat auch für unsere Probleme immer ein offenes Ohr“, sagt Frau August. Aber vor allem versucht sie in Absprache mit der ABI-Chefin, Birgit Lotze, die Situation an der Tafel durch besondere Hilfsaktionen zu entschärfen. So wird berichtet, dass es jeden Tag eine Herausforderung sei, die weniger werdenden Lebensmittelspenden auf eine ständig steigende Personenzahl zu verteilen.

Bei den Jutta-von-Sangerhausen-Tagen machten Birgit Lotze und Martina Tietze an der Jacobi-Kirche auf die Arbeit der Tafel aufmerksam. Dabei berichteten sie, dass zurzeit Spenden für ein neues Transportfahrzeug mit Kühlzelle gesammelt werden, damit auch für die Tafel bestimmte Tiefkühlware ohne Kühlkettenunterbrechung transportiert werden kann.