Deutsche Vacuumapparate Holland-Merten Deutsche Vacuumapparate Holland-Merten: 39 Beschäftigte erhalten die Kündigung

Roßla/Sangerhausen - Das Ende hatte sich seit Wochen abgezeichnet: 86 Jahre nach der Gründung der Deutsche Vacuumapparate Holland-Merten (DVA) in Roßla ist jetzt endgültig Schluss. 39 Beschäftigte verlieren ihren Job. „Wir wurden alle entlassen, Herr Meyer hat jedem persönlich die Kündigung in die Hand gedrückt“, sagte ein Mitarbeiter des Spezialanlagenbauers, der anonym bleiben möchte.
Aloys Meyer, Chef der gleichnamigen Unternehmensgruppe aus dem nordrhein-westfälischen Bocholt, zu der DVA in Roßla gehört, war für die MZ für Nachfragen erneut nicht erreichbar.
Sozialpan ausgehandelt - Mitarbeiter sollen Abfindung erhalten - Lohn vom Dezember steht noch aus
Nach Angaben der Industriegewerkschaft Metall Halle-Dessau wurde in den letzten Wochen mit Erfolg ein Sozialplan verhandelt. Nach diesem soll es unter anderem Abfindungen für die Beschäftigten geben. Ob und wann das Geld gezahlt wird, ist allerdings offen. Aktuell stünden immer noch Lohnzahlungen aus dem Dezember aus, auch für Januar sei noch kein Geld geflossen, berichten Beschäftigte.
Dessen ungeachtet scheint es für einen Großteil der Gekündigten schnell eine berufliche Perspektive zu geben. Nach MZ-Informationen hat der Gelenkwellenhersteller Ifa Rotorion bereits Interessierten eine Informationsveranstaltung in Roßla angeboten. Der Automobilzulieferer plant 80 neue Arbeitsplätze in Sangerhausen zu schaffen und im Sommer die Produktion in der Kreisstadt aufzunehmen. Auch die Sangerhäuser Agentur für Arbeit stand in Roßla für Fragen zur Verfügung.
Traditionsunternehmen wurde bereits 1932 gegründet
Mit dem Aus geht ein Kapitel Industriegeschichte zu Ende. Das Traditionsunternehmen wurde 1932 in Erfurt gegründet. Firmiert wurde unter dem Namen Deutsche Vakuumapparate GmbH Dreyer & Holland-Merten.
Da die Produktionshalle in der thüringischen Landeshauptstadt bald zu klein wurde, zog das Unternehmen 1937 nach Sangerhausen und Roßla. Kooperationspartner war die Sangerhäuser Maschinenfabrik AG. (mz)