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Denkmal in Questenberg Denkmal in Questenberg: Der Roland verliert an Farbe

Von Helga Koch 04.10.2013, 19:19
Schon lange steht der Questenberger Roland unter der Linde. Als er früher an der Kirchenmauer stand, heißt es, hätten die Pferde wegen seiner bunten Bemalung gescheut.
Schon lange steht der Questenberger Roland unter der Linde. Als er früher an der Kirchenmauer stand, heißt es, hätten die Pferde wegen seiner bunten Bemalung gescheut. Schumann Lizenz

Questenberg/MZ - Ach, diese Spötter! Denn nett ist es nicht gerade, was Questenbergs „Einwohner“ Nummer 140, der hölzerne Roland, über sich ergehen lassen muss. Die einen sagen, er schielt. Andere wollen ihm Gummistiefel verpassen, weil er trotz des kleinen Dachs und der Linde über seinem Kopf nasse Füße hat. Fakt ist: Der Jahrhunderte alte Roland, eins der Wahrzeichen von Questenberg in der Gemeinde Südharz, muss dringend restauriert werden. Doch er steht seit 1928 unter Denkmalschutz, und deshalb gibt es einige Vorschriften zu beachten.

Ein erster Schritt ist aber längst erfolgt, wie Ortsbürgermeisterin Liane Gast (parteilos) sagt: „Wir haben Angebote eingeholt, um erst mal ein Gutachten anfertigen zu lassen.“ Das soll zeigen, auf welche Weise die reichlich drei Meter hohe Figur aus Eichenholz restauriert, erhalten und künftig untergebracht werden müsste. Und natürlich auch, wie teuer das würde. Doch zu den Kosten will vorläufig niemand eine Prognose wagen. Allein das Gutachten, sagt Gast, würde aber schon ein paar Tausender kosten.

Für die Zukunft kämen zwei Varianten in Frage. Entweder bleibt der Roland am angestammten Platz unter der Linde stehen, würde durch spezielle Anstriche besser als bisher vor der Witterung geschützt, erhielte ein größeres Dach und eine Plexiglaswand als Schutz vor Spritzwasser und Lauge.

Oder er zöge in die Kirche um, wo er trocken stünde und dennoch Luftfeuchtigkeit und Temperatur für das Holz optimal wären. Aber dann müsste natürlich eine Attrappe, vielleicht aus Kunststoff, den Platz unter der Linde einnehmen; so wie in Nordhausen, wo der „echte“ Roland im Rathaus steht. Doch auch diese Variante würde teuer, zumal das Original ja trotzdem restauriert werden muss. Um das Vorhaben zu unterstützen, will sich der soeben gegründete Questenburg-Verein einbringen. Dessen Vorsitzender, Peter Reinhard, wohnt in Nordhausen, ist aber in Questenberg aufgewachsen und dem kleinen Dorf nach wie vor eng verbunden.

„Der Roland hat es nötig, dass sich jemand um ihn kümmert. Eventuell können wir sogar als Verein leichter Geld dafür beschaffen.“ Nächstes Jahr, wenn Pfingsten wieder Tausende von Besuchern zum Questenfest pilgern, könnten Spenden für den Roland gesammelt werden, sagt Reinhard. Und er hofft, dass der junge Verein bis dahin weitere Mitglieder aufnimmt; bisher sind es acht Gründungsmitglieder.

Ginge es freilich nach den Wünschen der Questenberger, würde ihr Roland lieber heute als morgen in Ordnung gebracht. „Dann könnte er Pfingsten wieder in voller Schönheit dastehen“, sagt Liane Gast - und weiß nur zu gut, dass es länger dauert. Das hätte sogar einen Vorteil: „Dann könnten wir noch ganz alte Fotos aufstöbern. Selbst wenn sie schwarz-weiß sind, lassen sich die ursprünglichen Farbtöne herausfinden.“

Der Roland hat nämlich im Laufe der Zeit und mit jeder Restaurierung sein Aussehen geändert. Mal hatte er keinen Bart, dann einen gezwirbelten. Mal wurden Wimpern angemalt, dann strenge Augenbrauen. „Ich habe die frühere farbliche Gestaltung als freundlicher empfunden, die Farbtöne und Schattierungen waren anders. Er hat auch nicht so starr geguckt“, sagt Liane Gast. Und: „Ich war von jeher stolz, in so einem kleinen Ort einen Roland zu haben.“

Seit der Restaurierung im Jahr 1998 sind erhebliche Schäden an der Figur aufgetreten.
Seit der Restaurierung im Jahr 1998 sind erhebliche Schäden an der Figur aufgetreten.
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Seit der Restaurierung im Jahr 1998 sind erhebliche Schäden an der Figur aufgetreten.
Seit der Restaurierung im Jahr 1998 sind erhebliche Schäden an der Figur aufgetreten.
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Seit der Restaurierung im Jahr 1998 sind erhebliche Schäden an der Figur aufgetreten.
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