Ceralith GmbH Ceralith GmbH: Aus Getreide werden Dämmstoffe
Amsdorf/MZ. - Zwei Bundesminister haben dem Geschäftsführer der Amsdorfer Ceralith GmbH, Michael Förster, bereits die Hand geschüttelt. Und das, obwohl das Unternehmen erst seit drei Jahren besteht. Der Anlass war für die junge Firma durchaus erfreulich.
Renate Künast, Ministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, und Kurt Bodewig, Minister für Verkehr, Bau und Wohnungswesen, haben dem Unternehmen das Zertifikat "Nature Plus" überreicht. Faktisch als Anerkennung dafür, dass aus jährlich nachwachsenden Rohstoffen ein neuer, umweltfreundlicher Dämmstoff hergestellt wird, der gegenüber anderen Produkten des gleichen Verwendungszweckes wesentliche ökologische Vorteile aufweist. "Hauptbestandteil unseres Dämmstoffes ist Roggen", teilte Förster mit, "und zwar Roggenschrot und Roggenkleie."
Beides werde mit Molke, Kalkhydrat und Wasserglas in einem bestimmten Verhältnis gemischt und geknetet. Die durch Prozesswärme aufgeheizte Masse werde dann durch Lochscheiben gepresst. Dabei verdampfe die Feuchtigkeit schlagartig und blähe die Kügelchen auf. Es entsteht ein poriges Granulat, erklärte Förster mit einfachen Worten die Technologie, die in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Getreideverarbeitung (IGV) in Bergholz-Rehbrücke bei Potsdam entwickelt worden ist.
Der Kontakt zwischen der Romonta GmbH, als deren Tochter das Unternehmen im Juni 1999 gegründet wurde, und dem IGV sei rein zufällig entstanden. Dort sei für Versuchszwecke Montanwachsgranulat eingesetzt worden. Und da Romonta ständig bemüht sei, am Standort weitere Industrie anzusiedeln, habe sich aus Gesprächen mit dem IGV die Möglichkeit der Herstellung dieses Dämmstoffes aus nachwachsenden Rohstoffen ergeben.
Im Juli 2000 ist dann aus der Romonta-Tochter eine eigenständige GmbH mit sechs Mitarbeiter geworden. Die vollautomatische Anlage, investiert wurden rund zwei Millionen Euro, wird derzeit einschichtig ausgelastet. In diesem Jahr sollen 7 000 Kubikmeter hergestellt werden. Für 2003 sind eine Steigerung auf 25 000 bis 30 000 Kubikmeter und die zweischichtige Auslastung vorgesehen, teilte Förster mit. Er verwies darauf, dass Ceralith vielseitig einsetzbar und trotz des Roggens resistent gegen Nager, Insekten und Schimmelpilz, sehr atmungsaktiv und schwer entflammbar sei. Als 100-prozentiges Naturprodukt könne bei Rückbau das Material einfach kompostiert oder aufgrund des Kalkgehaltes auch als langfristig wirkendes Düngemittel eingesetzt werden.