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Anbaden mit Verspätung Anbaden mit Verspätung: Sanierte Sangerhäuser Schwimmhalle öffnet nun erst am 1. Juli

Von Frank Schedwill 27.04.2017, 06:00
Vor wenigen Wochen war die Schwimmhalle noch Baustelle.
Vor wenigen Wochen war die Schwimmhalle noch Baustelle. Maik Schumann

Sangerhausen - Aus einem Schlauch läuft bereits Wasser in das große Schwimmbecken aus Edelstahl. Während das Innere des Badebereichs der Sangerhäuser Schwimmhalle fast komplett fertig ist, haben die Bauleute an anderen Teilen der Halle noch gut zu tun. Wenn alles planmäßig verläuft, werden sich am 1. Juli aber die ersten Gäste in das Wasser des mit Millionenaufwand sanierten Hallenbads in der Kreisstadt stürzen können. Dieses Datum nannte Oberbürgermeister Ralf Poschmann (CDU) am Mittwoch bei einem Rundgang auf der Baustelle. Einen Tag zuvor sei die offizielle Einweihung des Bades geplant, das künftig „SaWanne“ heißen wird. Poschmann ist auch Aufsichtsratsvorsitzender des Bauherrn, der Kommunalen Bädergesellschaft (KBS).

Sanierte Schwimmhalle sollte im April eingeweiht werden

Eigentlich hat die Bädergesellschaft die Halle bereits in diesem Monat einweihen wollen. Doch das gelang nicht. „Das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte KBS-Chef Olaf Wüstemann. Aufgrund der niedrigen Temperaturen habe die Landschaftsbaufirma lange nicht am Außengelände arbeiten können. Das habe den Terminplan weiter nach hinten verschoben.

Zu den Eintrittspreisen für die „SaWanne“ macht die Kommunale Bädergesellschaft bisher noch keine näheren Angaben. Sie sollen aufgrund der Sanierung höher sein als bisher. Sie würden aber auf dem Niveau vergleichbarer Bäder in der Region liegen. Die genaue Preistafel will das Unternehmen demnächst veröffentlichen.

Neu ist eine Karte, mit der sich Besucher den gesamten Tag in der Schwimmhalle aufhalten können. Sie soll pro Erwachsenem zwölf Euro für das Schwimmen kosten. Sauna und Schwimmen kosten pro Tag 16 Euro.

Vereine müssen nach Angaben von Wüstemann künftig pro Bahn und Stunde 24 Euro zahlen. Nach der reinen Kostenkalkulation hätte der Preis bei 68 Euro gelegen. Das hatte Proteste hervorgerufen. Holger Hüttel (Linke) sagte in einer der letzten Stadtratssitzungen, das sei viel mehr als bisher und von den Vereinen nicht zu finanzieren. Festgelegt worden ist nun, dass die KBS ihre bisherigen Zuschüsse an die Vereine weiter zahlt, so dass der Preis erheblich reduziert werden konnte. Das sei auch mit den Fraktionschefs im Rat besprochen worden. Möglich sei, dass weitere Sponsoren einsteigen.

Der Oberbürgermeister wies darauf hin, dass das sanierte Bad vorrangig der Bevölkerung zur Freizeitgestaltung dienen solle. Sie könne auch von Leistungssportlern genutzt werden. Die Bevölkerung habe aber Vorrang.  (fs)

Noch immer ähnelt das Außengelände eher einer Mondlandschaft. Insgesamt 34 Stellflächen für Besucher und damit deutlich mehr als früher sollen dort künftig zu finden sein. Die Zufahrt zum Parkplatz würde mit einer Schranke gesichert, so dass die Stellflächen ausschließlich den Besuchern der „SaWanne“ zur Verfügung stehen werden. Parkgebühren will die KBS aber nicht erheben.

Auch die beiden Saunen im Untergeschoss der Halle nehmen zusehends Gestalt an. Eine ist so gut wie fertiggestellt, in der zweiten, der Panorama-Sauna, waren Arbeiter am Mittwoch dabei, die Holzbänke und die Holzverkleidung zu montieren. Durch große Fenster sollen die Gäste einen schönen Blick auf den künftigen Saunagarten haben, der ebenfalls in den nächsten Wochen noch gestaltet werden muss. Dabei soll dann auch ein Sichtschutz zum benachbarten Sportplatz der Heinrich-Heine-Schule aufgestellt werden. In den nächsten Tagen rücken auch die Fliesenleger am Planschbecken an, das ebenfalls neu ist. Wüstemann und Poschmann sprachen von einer deutlichen Aufwertung der Halle. Mit dem Umbau sei es gelungen, künftig allen Altersgruppen etwas zu bieten.

Allerdings wird die Sanierung teurer werden als geplant. Hatte die Bädergesellschaft die Kosten bisher mit rund sechs Millionen Euro beziffert, liegt die Bausumme laut Wüstemann jetzt bei 7,3 Millionen Euro.

Schwimmhalle „SaWanne“ soll künftig ganzjährig geöffnet haben

Die Bädergesellschaft plant, die „SaWanne“ künftig ganzjährig zu öffnen. Es werde nur Schließzeiten geben, wenn sie aus technischen Gründen notwendig sind, kündigte der KBS-Chef an. Das seien dann aber nur maximal drei Wochen im Jahr. „Ich weiß, dass wir uns im Sommer in Konkurrenz zum Stadtbad begeben“, sagte Wüstemann. Das Sangerhäuser Freibad wird ebenfalls von der Bädergesellschaft betrieben. Es gebe aber Leute, die auch im Sommer nie ins Freibad gingen. Und mit der durchgehenden Öffnungszeit könne man künftig Saunagängern ein ganzjähriges Angebot unterbreiten.

Die Sangerhäuser Schwimmhalle war 2014, im letzten vollen Geschäftsjahr vor der Schließung, von insgesamt 71.000 Gästen besucht worden. KBS und Stadt hoffen, dass es künftig deutlich mehr werden. (mz)