25 Jahre Karneval 25 Jahre Karneval: Böllerschüsse übertönen Berga-Heijo
Berga/MZ. - Das 25-jährige Jubiläum des Bergaer Karnevalsclubs (BKC) werden die Einwohner des Ortes so schnell nicht vergessen. Aus diesem Anlass gab es am Sonntag einen Festumzug mit allem Drum und Dran durch den Ort im Westen des Landkreises. Ungefähr auf einem Kilometer Länge und mit mehr als 40 Bildern präsentierten sich BKC, andere Vereinigungen und einheimische Gewerbetreibende den Hundertschaften, die dicht gedrängt die Straßen säumten und mit Videokamera oder Fotoapparat das Geschehen festhielten.
Angeführt wurde der Zug natürlich vom Fahnenträger des BKC, Pascal Michael, und der Prinzengarde. Die Vereinsfahne hatte Bürgermeisterin Marlies Schneeberg den Karnevalisten zum Jubiläum geschenkt. Prinzenpaar und Elferrat folgten, und laute Böllerschüsse ließen das Publikum ein ums andere Mal zusammenschrecken. Dagegen wirkte das "Berga Heijo", das immer wieder aus aller Munde durch den Ort hallte, eher leise. Irritiert von den lauten Geräuschen zeigten sich die Ponys vor dem Wagen der Olympic Dancers des BKC. Sie wollten bisweilen nicht so recht vorwärts gehen. Weniger Probleme dagegen hatten augenscheinlich die Pferde vor einem historischen Bäckerwagen des Sangerhäuser Traditionsvereins Domäne und Bäckermeister Hilmar Messing. Messing und seine Leute verteilten Backwerk an die Zuschauer, während aus anderen Festwagen ein Regen aus Konfetti und Bonbons auf die Massen niederging.
Schnell verwandelten sich die Straßenoberflächen in eine bunte Landschaft. Die Kinder, die immer flink zur Stelle waren, konnten die Süßigkeiten gar nicht so schnell einsammeln wie neue von oben fielen. Sie kamen vor allem von den zahlreichen Karnevalsclubs, die in dem Umzug mit von der Partie waren. Mit viel Phantasie hatten sie Festwagen, Autos und Traktoren gestaltet.
Was den Bergaern und ihren zahlreichen Gästen - viele Gesichter waren BKC-Mitglied Frank Mattausch nicht bekannt - Freude bereitete, kam indes bei Autofahrern nicht so gut an. Zweimal musste die Polizei die Bundesstraße 80 abriegeln, einmal davon die Bergaer Kreuzung und damit den wichtigsten Verkehrsknoten im westlichen Kreisgebiet, der von dem Umzug passiert wurde. "Was für ein Unfug", stöhnte ein Fahrer, der in die Nähe von Leinefelde wollte. "Die Hauptstraße hätte man ja wohl verschonen können." Immerhin war der Kreuzungsbereich über eine halbe Stunde dicht. Den Bergaern war es egal, sie feierten ihren Karnevalsclub mit Jens Hoffmann an der Spitze.
Er "thronte" auf einem der Festwagen, der an der Kreuzung stehen geblieben war und den Tross an sich vorbeiziehen ließ. Schließlich waren doch viele - nicht nur die wartenden Autofahrer - froh, als sich der Zug dem Ende näherte. Er hatte nämlich erst verspätet begonnen, und etliche hatten schon zwei Stunden auf den Höhepunkt gewartet. Wie Hoffmann später sagte, war der Traktor vor dem Elferratswagen nach wenigen Metern kaputt gegangen. Fahrer Friedrich Steinemann habe zum Glück einen großen Fuhrpark, so dass er ausgewechselt werden und der Umzug weitergehen konnte.