Thale: Thale: Angler findet Tresor in Bode

Quedlinburg - Mit Gummistiefeln ist es hier nicht getan. Carmen Großmann und ihr Kollege Jens Jantsch von der Kriminalpolizei legen die Dienstjacken ab, steigen in die Wathosen und streifen sich Handschuhe über. „Dann angeln wir mal“, sagt Großmann und folgt Jantsch hinab ans Flussufer.

Mitten in der Bode - unterhalb der Brücke zwischen Ditfurter Weg und Bundesstraße 6 - hat ein Angler beim Enten- und Fischfüttern Mittwochmorgen einen Tresor entdeckt und daraufhin die Polizei verständigt. Es ist der zweite Tresor, der in Quedlinburg in diesem Jahr von einem Passanten gefunden wurde. Auch der nun in der Bode aufgetauchte Safe stammt, wie sich noch im Laufe des gestrigen Tages herausgestellt hat, aus einem Einbruch.

Normalerweise bitte die Polizei in solchen Fällen die Feuerwehr um Unterstützung bei der Bergung, so Großmann. Weil es aber „nur ein kleiner“ war, stiegen die beiden Beamten kurzerhand selbst in den kalten Fluss und schafften den aufgeflexten Tresor, der offenbar von der Brücke ins Wasser geworfen worden war und in dem noch etwas Kleingeld klimperte, an Land. Zuversichtlich waren sie, den Eigentümer rasch ermitteln zu können. Denn „So viele Tresoraufbrüche hat es in diesem Jahr noch nicht gegeben.“ Außerdem könne der Tresor aufgrund seiner Beschaffenheit auch noch gar nicht so lang im Wasser gelegen haben, vermutete Großmann zunächst.

Und recht sollte sie behalten: Denn der Tresor wurde erst in der Nacht vom Montag zum Dienstag entwendet. Unbekannte waren, wie Peter Pogunke, Pressesprecher im Polizeirevier Harz, mittelte, in das Schnellrestaurant Subway am Gernröder Weg eingedrungen. Die Täter erbeuteten mit dem Tresor Bargeld und Wertgutscheine - in welcher Höhe, das wollte er nicht sagen. Mit dem Tresor wurde jedenfalls ein entscheidendes Beweisstück gefunden. Er könnte die Ermittlungen jetzt entscheidend vorantreiben. Stichwort: Spurensicherung. „Ein bisschen was bleibt immer hängen“, sagt Pogunke. (mz)