Spielleute Gernrode Spielleute Gernrode: Endlich wieder Hackepeter
Gernrode - „Es war einmalig und ereignisreich“, schwärmt Moritz Hering von den Gernröder Spielleuten noch lange nach Heimkehr von der Reise zur Weltmeisterschaft in Palm Springs, einer Stadt im Süden Kaliforniens der USA.
Besonders der Abstecher nach Las Vegas hatte es dem Trommler angetan. „Ob Eiffelturm, Freiheitsstatue oder die Spielcasinos - alles war sehr bunt.“ Und in einem der vielen Casinos war er.
Der 16-Jährige hatte das Glück, dass seine Eltern dabei waren, nur deshalb kam er überhaupt hinein. „Doch ich durfte nur zuschauen, selbst spielen geht erst ab 21 Jahren.“
Spielleute Gernrode: Alle sind noch enger zusammengerückt
Auch sonst haben die Spielleute auf ihrer zehntägigen Tour viel erlebt und sind noch enger zusammengerückt.
„Alles ist größer, bunter und schriller“, beschreibt Abteilungsleiterin Christin Gröper ihre Eindrücke, gewonnen unter anderem im Disneyland, bei einer Stadtrundfahrt in Los Angeles und Besuchen auf dem „Walk of Fame“ oder in Beverly Hills.
Einige waren in den „Universal Studios“, und die Biker der Truppe nutzen einen Tag für einen Ausflug durch die Wüste Kaliforniens.
„Viele fanden aber am schönsten, dass sie am Strand des pazifischen Ozeans ihre Füße ins Wasser halten konnten“, so Gröper, die nur mit den Essgewohnheiten etwas haderte.
Spielleute Gernrode: Freude auf heimisches Essen wurde täglich größer
Schon morgens habe es fast ausschließlich Süßes gegeben, und das habe sich durch den Tag gezogen - und die Freude auf Hackepeter und Wurststullen, die es zu Hause gibt, gesteigert. „Eigentlich war es wie ein Familienausflug mit Wettkampf“, sagt sie.
Ein Wettkampf, bei dem der Marschzug auf Platz vier landete und die „SpeedStiXX“ hinter den Brasilianern sogar Vize-Weltmeister wurden.
Nur Medaillen habe es nicht gegeben, worüber sich Gröper und die anderen doch etwas wunderten, aber „vielleicht schicken uns die Organisatoren ja noch etwas“.
Spielleute Gernrode: 90 Musikgruppe bildeten den fulminanten Abschluss
Den fulminanten Abschluss der WM bildete das „Festival of Lights“, ein Höhepunkt der Reise. Etwa 90 Musikgruppen, Cheerleader und geschmückte Wagen zogen durch die Stadt. Zahlreiche Besucher säumten die fünf Kilometer lange Strecke.
„Die ersten hatten sich schon früh um sechs die Plätze für die Parade am Abend gesichert“, so Gröper. Die Gernröder Spielleute hatten sich für den Umzug kostümiert und Lichterketten umgehängt.
Dazu kamen die leuchtenden Instrumente der „Speed-StiXX“, das zeigte seine Wirkung. „Wir wurden von den Zuschauern begeistert empfangen“, erzählt Gröper, „es hat riesigen Spaß gemacht.“
Spielleute Gernrode: Empfang in der Heimat war atemberaubend
Wobei der Empfang in Gernrode nach ihrer Rückkehr dem in nichts nachstand: Mit einem Meer aus Wunderkerzen wurden die Spielleute im Hagental begrüßt.
150 Fans und Familienmitgliedern hatten sich dort versammelt und auf den Bus, der die Truppe vom Flughafen aus Hannover zurückbrachte, gewartet.
Doch ein Ausruhen auf den Erfolgen gibt es nicht. „Schon zu Pfingsten starten wir bei einem Festival in Belgien.“ Die Teilnehmer wurden ausgesucht, bekamen persönliche Einladungen. „Das ehrt uns“, erklärt die Chefin der Spielleute.
Spielleute Gernrode: Auftritt im Kaiserhof
Auf die Landesmeisterschaft verzichten die Gernröder im kommenden Jahr. „Lieber starten wir bei unseren Freunden in Groitzsch.“ Diese trügen eine Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft 2019 aus, so Gröper.
Der erste Auftritt im nächsten Jahr führt zum Quedlinburger Neujahrsempfang in den Kaiserhof - als Dank. „Auch die Stadt hat unsere WM-Teilnahme unterstützt“, ebenso wie viele andere Sponsoren und Spender, „die die Reise zur Weltmeisterschaft erst ermöglicht haben“, sagt die Abteilungsleiterin.
(mz )