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Sanierung Sommerbad Sanierung Sommerbad: Freibad wird Wasserreich für Thale

Von Detlef Horenburg 17.06.2014, 16:48
Wasserwelt in Thale
Wasserwelt in Thale Bauspielhaus Lizenz

Thale/MZ - Das im Jahr 1929 entstandene „Alte Sommerbad“ ist in die Jahre gekommen. Seit einigen Jahren liegt es brach und die Natur erobert sich langsam das Gelände zurück. Hecken ragen meterhoch in die Luft. Verwilderte Rosensträucher und Unkraut erobern sich das 23 000 Quadratmeter große Areal am Friedhof.

Das Sommerbad in Thale wurde 1929 errichtet und befindet sich neben dem Gondelteich. Undichte Becken und eine fehlende Wasseraufbereitungsanlage - das sind jene beiden Faktoren, die zur Schließung des Freibades am Ende der Badesaison 2010 führten. 2011 startete der CDU-Ortsverband und dessen Fraktion im Thalenser Stadtrat eine Unterschriftenaktion an gleich 80 Stellen in der Kernstadt sowie in den Ortsteilen, um den Wunsch der Bürger für die Sanierung des Freibades Fördermittel vom Land zu bekommen. Und das Ergebnis konnte sich blicken lassen. Genau 7 393 Unterschriften auf 495 Listen unterstützten den Wunsch. (ho)

Doch der Dornröschenschlaf kann bald ein Ende haben. Die Stadt Thale will in die Sanierung der Becken und in neue Schwimmbadtechnik rund 2,6 Millionen Euro investieren. Zwei Drittel der Summe will das Land fördern, wie Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) ankündigte. Die Aktiv-Spiel-Haus GmbH, die bereits seit zehn Jahren das Bau-Spiel-Haus in der Bodestadt und das Abenteuerland Harzer Seeland betreibt, will zusätzlich in die Gestaltung des Umfeldes und in die Sport- und Spielanlagen sowie in den Versorgungs- sowie Dusch- und Umkleidekomplex investieren. Betreiber des künftigen „Wasserreiches Thale“ wird dann auch die Spielhaus GmbH sein, die Teile des Geländes dazu langfristig pachten. Der Bau- und Hauptausschuss des Stadtrates stimmten bereits dem Vorhaben zu. Am kommenden Donnerstag entscheidet darüber der Stadtrat.

Genehmigungen erforderlich

Start für die Sanierungsarbeiten könnte noch Mitte Oktober sein, sofern die erforderlichen Genehmigungen erteilt sind. „Im Herbst soll mit den Betonarbeiten für die Becken begonnen und diese auch in diesem Jahr abgeschlossen werden“, sagte Architekt Arne Neubert. Die Gestaltung der Außenanlagen, Renovierungsarbeiten an bestehenden Gebäuden sowie der ganze Technikbereich werden im nächsten Jahr fertiggestellt, so dass mit einer Eröffnung im Juni gerechnet werden kann, sagte er zum Zeitfenster.

Den bevorstehenden Sanierungsarbeiten sind auch jahrelange Aktivitäten zur weiteren Nutzung des Geländes vorausgegangen. „Viele Bürger der Stadt haben sich nach einem Aufruf im Thale-Kurier mit Vorschlägen und Gestaltungsvorschlägen gemeldet“, weiß der Architekt. Alles sei geprüft und überdacht worden und einiges findet sich in den Plänen wieder.

„In Thale hat sich in den letzten Jahren viel in Richtung Familientouristik getan. Wir wollen deshalb hier eine neue neue Attraktion schaffen“, sagte die Geschäftsführerin der Aktiv-Spiel-Haus GmbH, Petra Neubert. Dass ihre Firma in das Gelände investieren und die „Wasserwelt Thale“ auch betreiben will, sei kein Zufall. Es passe einfach ins Konzept. So soll für heiße Tage nicht nur den Gästen des Bauspiel-Hauses sondern den Einwohnern und Touristen sportliche Freizeitangebote für die ganze Familie im Freien angeboten werden. Entsprechend vieler Bürgerwünsche wird das Schwimmerbecken erhalten bleiben, jedoch auf 25 Meter reduziert werden.

Nichtschwimmerbecken bleibt

Das mindestens 1,80 Meter tiefe Becken bietet auch die Möglichkeit, mobile Spielgeräte auf dem Wasser zu platzieren. Das Nichtschwimmerbecken bleibt weitestgehend in seiner Größe erhalten und soll alle zum Toben, Planschen und Spielen einladen und eine Rutsche erhalten. Eine weitere Attraktion im Sommerbad wird der neue Wasser-Spraypark werden – eine Anlage, die in dem ehemaligen Planschbecken entstehen wird. Hier werden wassersprühende Spielelemente installiert. Grillplätze, Gastronomie, eine Sommer-Terrasse sowie die großzügige Liegewiese komplettieren die Angebote. „Somit ist für alle Altersgruppen an entsprechende Angebote gedacht“, sagte Frau Neubert.

Konzipiert sei das Projekt nicht nur für die rund 30 heißen Tage im Jahr. Beachvolleyballfeld, Tischtennisplatten und viele Spielmöglichkeiten animieren dann auch außerhalb der Badesaison zu einem Besuch im „Wasserreich Thale“ von Ostern bis Oktober, wie sie meinte.

Die neue Anlage wird keine Konkurrenz zur Bodetaltherme darstellen, ist sich Bürgermeister Balcerowski sicher. So geht es dort um eine andere Zielgruppe. Die Therme ist auf Kur- und Wellnessangebote ausgerichtet. In der „Wasserwelt“ geht es mehr um Angebote für Familien und junge Leute. Auch die Freibäder in Westerhausen und Altenbrak hätten andere Einzugsbereiche.