1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Lkw-Testfahrt: Sachsen-Anhalt-Tag 2019 in Quedlinburg: 27-Tonnen-Sattelzug testet Strecke für Festumzug

EIL

Lkw-Testfahrt Sachsen-Anhalt-Tag 2019 in Quedlinburg: 27-Tonnen-Sattelzug testet Strecke für Festumzug

Von Petra Korn 05.04.2019, 07:56
Der Sattelschlepper biegt in die Altetopfstraße ein - ein Punkt, an dem bei der Probefahrt genau geguckt wurde.
Der Sattelschlepper biegt in die Altetopfstraße ein - ein Punkt, an dem bei der Probefahrt genau geguckt wurde. Marco Jungans

Quedlinburg - „Wo im Harz der Teufel los ist“, steht auf der Plane des 27-Tonners. Der Sattelschlepper steht am Mittwochabend an der Tankstelle in der Westerhäuser Straße in Quedlinburg. Viel los sein – das wird in acht Wochen in der Welterbestadt:

Der Sachsen-Anhalt-Tag wird gefeiert; auch mit einem großen Festumzug, in den sich kleinere Gefährte, aber ebenso ein Tieflader mit einer Dampflok der Harzer Schmalspurbahnen einreihen. „Der ist 16,75 Meter lang“, erklärt Klaus Borsch mit Blick auf seinen Lkw, mit dem es gleich auf Probefahrt auf der Umzugsroute geht.

Tieflader mit Dampflok der Schmalspurbahn ist fast 17 Meter lang

„Also müssen wir uns noch ein paar Meter denken“, sagt Heike Görnandt, im Organisationsteam für den Sachsen-Anhalt-Tag für den Festumzug verantwortlich. „Wir werden in den Kurven anhalten und gucken: Kommen wir rum, kommen wir entspannt rum?“, erklärt Christian Legler, Produktionsleiter für das Landesfest.

Das wird vom 31. Mai bis 2. Juni in Quedlinburg gefeiert. Nach Schätzungen werden an den drei Tagen rund 150.000 Besucher erwartet. Mit 3.000 Mitwirkenden – und Tausenden Gäste – wird allein beim Festumzug gerechnet, der sich am Sonntag, 2. Juni, ab 11 Uhr auf die Strecke begeben wird.

Auf die geht es nun. In flottem Tempo, an der Spitze Polizei mit Blaulicht, dahinter der Lkw und dann alle Beteiligten, die mit Auto, Fahrrad oder zu Fuß folgen, bewegt sich der Tross über die Westerhäuser Straße bis zur Ampelkreuzung und auf die Wipertistraße. Hier lenkt Klaus Borsch seinen Brummi auf die linke Fahrspur und biegt schon einmal halb in die Altetopfstraße ein.

„Man sollte darauf achten, dass hier keine Zuschauer stehen“

Stopp. Prüfende Blicke einmal um den Laster herum, der Gebäuden und Verkehrsschildern ziemlich nahe kommt. „War das jetzt schon Anschlag oder hätten wir noch Luft?“, fragt Christian Legler. „Für einen Tieflader mit Lenkachsen kein Problem“, winkt Borsch ab. „Man sollte aber darauf achten, dass da keine Zuschauer stehen.“

Für den Lkw von Klaus Borschs Transportunternehmen, dessen Planen mit Motiven der Seilbahnen Thale Erlebniswelt gestaltet sind und mit dem sonst Palettenware für Supermärkte gefahren wird, ist dieser Einsatz kein ungewöhnlicher. „Damit waren wir schon seit Jahren bei allen Umzügen bei den Sachsen-Anhalt-Tagen und auch beim Tag der Sachsen dabei“, sagt Maik Zedschack, Marketingleiter bei den Seilbahnen.

„Wir sind Partner beim Sachsen-Anhalt-Tag und haben uns im Rahmen des Partnerschaftsvertrages verpflichtet, für einen Lkw für eine Testfahrt zu sorgen“, sagt Zedschack und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Das ist auch ein Testlauf für uns.“

Seilbahnen Thale organisierten den Lkw für die Testfahrt

Weiter geht es über die Carl-Ritter-Straße, wo bei dem schönen Wetter viele Menschen unterwegs sind. „Das ist eine Probefahrt für den Sachsen-Anhalt-Tag“, informiert eine Passantin ein Paar, das am Straßenrand steht und verwundert dem Konvoi nachschaut.

„Ach so“, sagt die Frau lachend, „endlich klärt uns mal jemand auf.“ Problemlos geht es weiter, das Abbiegen in den und aus dem Neuen Weg klappt ebenso wie das Passieren des Kreisverkehrs Am Schiffbleek, wo der Festumzug dann aber über die linke Spur führen wird, oder des Wiperti-Kreisverkehrs.

„Das ging entspannter, als ich dachte“, sagt Klaus Borsch, der mit seinem Königshütter Unternehmen hauptsächlich Holz transportiert. „Reibungslos“, befindet Christian Legler. Er hatte in der Altetopfstraße und im Neuen Weg „neuralgische Punkte“ gesehen, „aber auch die gingen sehr gut“, so Legler.

Im Neuen Weg und in der Altetopfstraße kann es eng werden

„Für uns war wichtig zu sehen, wie weit wir die Besucher aus den Kurven heraushalten und an welche Stellen wir wirklich Gitter stellen müssen.“ Davon soll es so wenige wie möglich geben.

Dass die Testfahrt in zügigem Tempo absolviert werden konnte, habe bei dem einen oder anderen, der schon bei Umzügen dabei war, den Eindruck erweckt, die Quedlinburger Strecke sei kürzer, sagt Legler. „Es sind 2,3 Kilometer - und damit im guten Mittel der vergangenen Jahre.“ (mz)

Entspannt am Lkw-Steuer: Klaus Borsch
Entspannt am Lkw-Steuer: Klaus Borsch
Korn
Der kleine Konvoi nähert sich dem Kreisverkehr am Schiffbleek.
Der kleine Konvoi nähert sich dem Kreisverkehr am Schiffbleek.
Marco Junghans