Polizeistrukturreform in Ballenstedt Polizeistrukturreform in Ballenstedt: Die neuen Regionalbereichsbeamten

Ballenstedt/MZ - Die Polizeistrukturreform hat auch die Stadt Ballenstedt erreicht: Polizeioberkommissar Frank Bahro und Polizeikommissar Bernd Bochnia arbeiten seit Anfang Oktober als Regionalbereichsbeamte in Ballenstedt. „Wir sind jetzt wieder ganz nah dran an der Stadt“, machte Dietmar Schellbach, Leiter des Polizeireviers Harz, nun bei der offiziellen Vorstellung der beiden neuen Regionalbereichsbeamten deutlich. Die beiden - „zwei sehr erfahrene Kollegen“ - würden in der Stadt unterwegs sein, mit Bürgern ins Gespräch kommen, Sorgen und Nöte aufnehmen und ebenso in der Prävention beispielsweise in Kindergärten, Schulen und bei Senioren tätig sein. „Sie werden Polizei wieder erlebbar machen in vielerlei Hinsicht. Sie sind die polizeilichen Kümmerer vor Ort“, unterstrich Schellbach.
Bürgermeister Michael Knoppik (CDU) verhehlte nicht, dass es bei der Präsenz der Polizei in Ballenstedt in den vergangenen Jahren geklemmt hat. „Wir wussten zwar, wo die Polizeistation ist. Aber wenn man hinkam, war keiner da.“ Er wünscht sich, dass Nähe und Vertrauen zurückkehren. „Es ist eigentlich egal, wie das Kind heißt. Hauptsache ist, dass die Sicherheit der Bürger gewährleistet wird“, so der Bürgermeister.
„Ich glaube, dass es im Vergleich zur Situation in den vergangenen Jahren eine spürbare Verbesserung geben wird“, sagte Dietmar Schellbach. Er machte deutlich, dass für die Arbeit als Regionalbereichsbeamte Kollegen ausgewählt wurden, „wo wir uns gut vorstellen können, dass sie das Aufgabenprofil ausfüllen“.
"Das Territorium ist nicht ganz fremd"
Frank Bahro, der auch in der Stadt wohnt, ist in Ballenstedt ein „alter Hase“, wie es Schellbach formulierte. Bahro ist seit 1977 bei der Polizei, war in Aschersleben, lange Zeit in Ermsleben, dann in Nachterstedt und seit 2007 Ballenstedt im Einsatz. „Ich bin immer auf dem Land gewesen. Da hat man immer gesagt: Das ist unsere Polizei. Man war bekannt wie ein bunter Hund, und so muss das auch sein“, sagte der 55-Jährige.
Bernd Bochnia, der in Quedlinburg wohnt und seit 1990 bei der Polizei ist, war zunächst einige Jahre in der Aus- und Weiterbildung tätig. In den vergangenen acht Jahren war der 53-Jährige im Streifeneinzeldienst im Altkreis Quedlinburg im Einsatz. „Mir ist also das Territorium nicht ganz fremd“, so Bernd Bochnia. Beide Beamte sind angesprochen worden, ob sie Interesse hätten, als Regionalbereichsbeamte zu arbeiten. Sie hatten. „Weil ich das aus der Vergangenheit ähnlich kenne, und das hat mir immer Spaß gemacht“, begründete Frank Bahro. „Man ist näher dran am Bürger, hat nicht die Anonymität des Streifeneinzeldienstes. Hier hat man auch Zeit, und man kann auch kleine Probleme mit den Bürgern besprechen“, so Bahro weiter.
Die beiden Regionalbereichsbeamten haben vor, feste Sprechzeiten anzubieten. Ihren Sitz haben sie in der ehemaligen Polizeistation in Ballenstedt. Zudem wollen die beiden Beamten sich in der kommenden Zeit vorstellen - in Vereinen, Schulen, Altenheimen, im Gespräch mit den Bürgern - und auch bei Veranstaltungen präsent sein - „eben erst mal ein bunter Hund werden“, sagte Frank Bahro.
Wie Dietmar Schellbach ergänzt, werden beide Regionalbereichsbeamte mit Diensthandys ausgestattet, über welche die Bürger sie zu den Dienstzeiten erreichen können. Eng werden die Beamten auch mit der Kommune zusammenarbeiten; möglich sind beispielsweise gemeinsame Streifen mit dem Ordnungsamt. „Wenn die Regionalbereichsbeamten sagen ,meine Stadt’ und die Stadt sagt ,unsere Beamten’, dann ist es das, was wir wollen: das Miteinander-verwoben-sein“, so Schellbach.