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Gebühren-Vergleich Parkgebühren in Städten im Harz: Wer in Quedlinburg parkt zahlt oft mehr als in Halberstadt und Wernigerode

Von Benjamin Richter 20.07.2018, 11:56
Für viele Touristen ist die Carl-Ritter-Straße der erste Anlaufpunkt in Quedlinburg. Hier sind freie Plätze rar. Die Nähe zur Innenstadt macht sie teuer.
Für viele Touristen ist die Carl-Ritter-Straße der erste Anlaufpunkt in Quedlinburg. Hier sind freie Plätze rar. Die Nähe zur Innenstadt macht sie teuer. Richter

Quedlinburg - Quedlinburg mit dem Auto besuchen, das ist so eine Sache. Wo findet man in der Welterbestadt noch günstige Parkplätze? In Halberstadt und Wernigerode parkt man teilweise deutlich günstiger. Wieso sind die Parkgebühren in den Innenstädten so unterschiedlich?

„In der Innenstadt sind höhere Gebühren zu entrichten“

Pressesprecherin Sabine Bahß von der Stadt Quedlinburg erklärt, wie die Abgaben zustande kommen: „Die Parkgebühren werden üblicherweise entsprechend dem Wert des Parkraumes für die Benutzer festgelegt. In der Innenstadt mit Geschäftsstraßen und Kundenverkehr sind somit höhere Gebühren zu entrichten.“

Deshalb ist dort die Höchstparkzeit auf zwei Stunden begrenzt, um möglichst vielen Leuten freie Stellflächen für schnelle Erledigungen zu bieten. Zentrumsfernere Parkplätze abseits der Kundenströme seien günstiger und zeitlich unbegrenzt. Es heißt also zahlen oder zu Fuß gehen.

Verkehr in Quedlinburg wächst seit Jahren

Bahß betont, dass der Verkehr in Quedlinburg seit Jahren wächst. „Der zur Verfügung stehende Parkraum muss eine ständig zunehmende Anzahl von Fahrzeugen verkraften. Dabei gilt es, den Bedürfnissen von Bewohnern, Touristen, Pendlern und Handwerkern gerecht zu werden.“

Kostenfreie Parkplätze gibt es in Quedlinburg etwa in der Brühlstraße, zu Fuß eine Viertelstunde vom Marktplatz entfernt. 43 Flächen für Pkw stehen hier zur Verfügung. Auf den kostenfreien Flächen in der Wallstraße finden bis zu 158 Autos Platz. Je nachdem, wo man in der Wallstraße parkt, braucht man zwischen vier und zehn Minuten zum Rathaus.

Eine Stunden parken in der Altstadt kostet einen Euro

Tiefer in der Altstadt werden für das Parken Gebühren fällig. Auf den städtischen Parkplätzen Marschlinger Hof (23 Stellplätze) und Carl-Ritter-Straße (94) kostet eine Stunde einen Euro. Diese Gebühren gelten an einigen Stellen, etwa auch im Steinweg, in der Pölkenstraße und in der Bahnhofstraße.

Etwas günstiger kann man seinen Wagen auf den Parkflächen An den Fischteichen abstellen: Dort kostet die Stunde 50 Cent. Quedlinburgs teuerster Parkplatz ist der Schlossparkplatz: Für zwei Stunden Parken legt man hier satte drei Euro hin.

Am Schloss kosten zwei Stunden parken drei Euro

Ist Quedlinburg im Vergleich zu anderen Städten im Landkreis ein teures Pflaster? Durchaus. Sowohl in Halberstadt als auch in Wernigerode gibt es zwar ebenfalls Parkplätze für einen Euro pro Stunde. In beiden Städten betrifft dies jedoch nur jeweils zwei Bereiche. Insgesamt ist die Chance, in Quedlinburg als Ortsunkundiger einen kostenlosen Parkplatz zu finden, geringer als in den beiden anderen Städten.

Wo mehr los ist, wird es teurer

In Wernigerode richtet sich die Höhe der Gebühren nach ähnlichen Aspekten wie in Quedlinburg, wie Pressesprecherin Petra Bothe erläutert: „Es wurden als Kriterien zum Beispiel Abnutzung aufgrund starker Frequentierung, Wirtschaftlichkeitsgedanken, Innenstadtnähe und Attraktivität, Service und schnelle Erreichbarkeit der Innenstadt herangezogen.“

Auch die Parkgebührenordnung in Halberstadt wurde anhand vergleichbarer Messgrößen erstellt.

Einen besonderen Service genießen übrigens Falschparker in Halberstadt: Sie können ihr Bußgeld online entrichten, auf der Webseite. „Seit Anfang diesen Jahres arbeiten wir mit Hilfe dieser Internetseite“, sagt Bonny Hupe, die im Rathaus Halberstadt Beschwerden entgegennimmt.

Parkgebühren bald per Smartphone-App bezahlen?

Auch in Wernigerode denkt die Verwaltung über das System nach. Im Quedlinburger Rathaus werde die Option ebenfalls in Erwägung gezogen, sagt Sabine Bahß. „Auch die Möglichkeit, seine Parkgebühren per App zu zahlen, wird überdacht. Dafür bräuchten wir jedoch entsprechende Parkuhren.“ Kurzfristig könne die Idee also nicht umgesetzt werden.

Wer in Quedlinburg nicht fürs Parken zahlen will, sollte nach folgenden Straßennamen Ausschau halten: Abteigasse, Adelheidstraße, Damm, Ditfurter Weg, Harzweg, Klink, Neuer Weg, Reichenstraße, Stresemannstraße, Turnstraße und Wipertistraße. Hier ist die Chance, einen freien Platz zu finden, zudem zu den meisten Zeiten größer als auf den kostenpflichtigen Flächen. (mz)