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Öffentlicher Personennahverkehr Öffentlicher Personennahverkehr: Harzer Verkehrsbetriebe kaufen neun neue Busse

Von UWE KRAUS 29.01.2014, 15:21
Steffen Meinecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Wernigerode, OB Peter Gaffert, HVB-Geschäftsführer Bjoern Smith und Landrat Martin Skiebe präsentieren drei der neun neuen Busse auf dem Betriebshof.
Steffen Meinecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Wernigerode, OB Peter Gaffert, HVB-Geschäftsführer Bjoern Smith und Landrat Martin Skiebe präsentieren drei der neun neuen Busse auf dem Betriebshof. UWE KRAUS Lizenz

Wernigerode/MZ - Modernste Computertechnik dominiert in den neun neuen Bussen, die die Harzer Verkehrsbetriebe GmbH (HVB) für rund 2 Millionen Euro beschafft hat, um die Qualität des Nahverkehrs im Landkreis Harz weiter zu steigern. „Die Technik erlaubt nicht nur EDV-gestützten Fahrscheinverkauf und -abrechnung, sondern die Ortung auf dem Linienverlauf, um festzustellen, ob es Abweichungen in Pünktlichkeit und Örtlichkeit gibt“, erklärt der Geschäftsführer der HVB, Bjoern Smith. „Weiterhin wird es hierdurch den Fahrgästen noch in diesem Jahr möglich sein, die Fahrplanauskunft über Telefon, Internet und Smartphones in Echtzeit zu erhalten“, fügt er an. Dieser webbasierten Form der Information gibt man den Vorzug vor der dynamischen Fahrinformation DFI, die einen fünfstelligen Betrag pro Haltestelle koste und derzeit in Wernigerode an den Haltestellen Hochschule Harz und Rendezvous Anwendung finden.

Partner aus der Region

Die HVB treibe die Erneuerung voran und suche sich dabei Partner in der Region, hebt der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Landrat Martin Skiebe, hervor. Vier der neuen Busse werden im Bereich Wernigerode, zwei im Bereich Halberstadt und drei im Quedlinburger Stadtverkehr eingesetzt. Diese Verteilung berücksichtigt die unterschiedliche Betriebsleistung in den einzelnen Regionen. „Alle sollen gleichermaßen von der Erneuerung des Fuhrparks profitieren“, so Martin Skiebe. „Wir orientieren uns am Stand der Technik und an dem, was für die Region nötig ist. Schließlich wollen wir im Landkreis Harz das Tourismuspotenzial noch besser ausschöpfen.“

Gleichzeitig unterstreicht er zum Thema Erdgas-Busse: „Der Harzkreis unterstützt die Kooperation von HVB und Stadtwerken auf lokaler Ebene ausdrücklich, da für uns als touristische Region der Umweltschutz eine herausragende Bedeutung hat.“

Zuverlässig und komfortabel

Alle neun im Januar beschafften Fahrzeuge erfüllen die heutigen Qualitätsanforderungen in Bezug auf Umweltschutz, Ausstattung und Barrierefreiheit. Die Busse, die im Stadtverkehr eingesetzt werden, sind Niederflurfahrzeuge, die Regionalverkehrsbusse verfügen über einen vollautomatischen Hublift, der äußerst zuverlässig und komfortabel in der Bedienung ist. HVB-Geschäftsführer Bjoern Smith weist auf eine besondere Neuanschaffung. „Um der gestiegenen Fahrgastnachfrage Rechnung zu tragen, beschaffen die Harzer Verkehrsbetriebe erstmals einen Bus mit 15 Metern Länge. Dieses Niederflurfahrzeug, welches im Bereich Halberstadt eingesetzt wird, ist ein umweltfreundlicher Erdgasbus mit Vollklimatisierung und ersetzt einen alten Gelenkbus.“ Durch die Neubeschaffung werde das Durchschnittsalter der 143 Busse umfassenden Flotte weiter gesenkt.

Umweltschonende Fahrzeuge

Wernigerodes Oberbürgermeister Peter Gaffert, der dem Aufsichtsrat der Stadtwerke Wernigerode vorsteht, erklärt, dass zwar Erdgasbusse in der Anschaffung 30 000 Euro teurer als moderne Dieselbusse seien, man sich vor Ort aber bewusst für den Kauf eines weiteren umweltschonenden Erdgasbusses entschieden habe. Mit seinem Förderprogramm setzten sich die Stadtwerke seit 1996 aktiv für den klimaschonenden Einsatz von Erdgas als Kraftstoff vor allem bei Pkw ein. „Wenn wir uns für Nachhaltigkeit und die Umwelt engagieren, darf man nicht nur auf Abgase schielen.

Die Halbierung der Lärmbelastung ist gelebter Umweltschutz.“ Für die Stadt Wernigerode gelte sowohl ihr attraktives Stadtbusnetz als auch der Einsatz von Erdgasbussen als ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts einer nachhaltigen Stadt. „Gegenüber Diesel ist die regionale Wertschöpfung beim Erdgas deutlich höher und von daher für alle Seiten ein Gewinn. Das Geld bleibt hiermit in der Region“, ergänzt Steffen Meinecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Wernigerode, und verweist auf die sehr gute Auslastung der Erdgas-Tankstelle an der Zaunwiese. „Mit den Stadtwerken Blankenburg, den Halberstadtwerken und den Stadtwerken Quedlinburg sind wir ebenfalls hierzu in Gesprächen“, berichtet der Geschäftsführer der HVB, Bjoern Smith. „Ich könnte mir vorstellen, dass auch das Land Sachsen-Anhalt ein Interesse daran hat, die Erdgasbusflotte im Land zu erhalten und gegebenenfalls sogar auszubauen.“