Neuer Stadtrat in Thale Neuer Stadtrat in Thale: An der Spitze stehen drei Frauen

Thale/MZ - Besteht der neue Thalenser Stadtrat vor allem aus männlichen Bürgervertretern, so haben die Frauen zumindest an der Spitze das Sagen. Cornelia Sieker (CDU) wurde zur konstituierenden Sitzung bei einer Enthaltung einstimmig für eine weitere Wahlperiode zur Vorsitzenden gewählt. An ihrer Seite werden Ursula Meckel (Bürgerfraktion) sowie Birgit Robold (Linke) als erste und zweite Stellvertreterin fungieren. Weitere Vorschläge gab es nicht.
Fortsetzen des Erfolgsweges
„Die Probleme des Bodetals beseitigen und die solide Arbeit fortsetzen“, nannte Wolfgang Knochenhauer (SPD) als an Jahren ältestes Mitglied die Ziele für die nächsten Jahre. „Der Hirschgrund und die Schurre müssen wieder für Touristen und Einheimische nutzbar werden“, forderte der Hochgebirgs-Alpinist in seiner Ansprache vor der Vereidigung der Abgeordneten.
Dass der eingeschlagene Weg fraktionsübergreifend beibehalten werden soll, zeigte sich bei den Vorschlägen für die Leitung der beratenden Ausschüsse. Maik Zedschack (CDU) als Chef der stärksten Fraktion im Rat benannte neben den eigenen Mitgliedern Christian Staat (Bau) sowie Ronny Große (Kultur und Soziales) auch Klaus Blumenthal (Linke) als Vorsitzenden für den Finanzausschuss.
Den Hauptausschuss muss nicht erst seit der neuen Kommunalverfassung Sachsen-Anhalts, die seit dem 1. Juli gilt, Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) anführen.
Fünf Fraktionen
Im neuen Stadtrat mit 28 Mitgliedern sowie dem Bürgermeister sind insgesamt fünf Fraktionen vertreten:
die CDU-Fraktion mit dem Vorsitzenden Maik Zedschak mit insgesamt 14 Mitgliedern;
die Bürgerfraktion unter dem Vorsitz von Heiko Marks mit insgesamt sechs Mitgliedern;
die Fraktion der Linken mit dem Vorsitzenden Frank Schubert und insgesamt vier Mitgliedern;
die SPD-Fraktion mit zwei Mitgliedern, angeführt von Wolfgang Knochenhauer;
die Fraktion der Freien Wählergemeinschaft (WG) Westerhausen unter dem Vorsitz von Steffen Raßfeld mit insgesamt zwei Mitgliedern.
Westerhäuser verzichten
Die Besetzung der Ausschüsse erfolgte nach der Stärke der Fraktionen. Gleich mehrfach verzichtete die WG Westerhausen zugunsten der SPD auf einen Losentscheid bei der Berufung von sachkundigen Einwohnern in die Ausschüsse. Als sie jedoch mal einen eigenen Kandidaten einbringen wollte, zeigten sich die SPD-Kollegen von ihrer sturen Seite.
Dies war neben der Diskussion über die künftige Geschäftsordnung die einzige kleine Meinungsverschiedenheit während der gesamten Sitzung, in der immer wieder das gemeinsame Ziel zur Stadtentwicklung inklusive der Ortsteile betont wurde.
Letzter Antrag vor 22 Uhr
Maik Zedschack brachte zur Geschäftsordnung den Vorschlag ein, die Sitzungen nicht wie geplant um 23 Uhr, sondern bereits eine Stunde früher enden zu lassen. Seine Begründung: „Es ist ein Ehrenamt, und alle müssen am nächsten Tag wieder ihrer Arbeit nachgehen.“
Dem stimmten die Ratskollegen ebenso zu wie der Begrenzung der Redezeit auf fünf Minuten und nur zweimaliger Wortmeldung des selben Redners zum gleichen Thema. Abgelehnt wurde die Verlängerung der Ladungsfrist auf zehn Tage.