Ausflugstipp im Harz Nach plötzlichem Tod: Wer den Tierpark Westerhausen weiterführt
Michael Bussenius hat nach dem plötzlichen Tod von Eberhard Heintze die Leitung des Tierparks Westerhausen übernommen. Welches Großprojekt gestartet ist.
Westerhausen/MZ. - Ob er etwas zum Fressen dabei hat? Drei Kattas wuseln um Michael Bussenius herum, der ihnen natürlich eine Leckerei mitgebracht hat. Die quirligen Primaten mit den langen Schwänzen schnappen ihm schnell die Stückchen aus der Hand und genießen sie. Dass es allen der mehr als 300 Bewohnern des Tierparks Westerhausen gut geht, sie Beschäftigung haben, ist Bussenius besonders wichtig.
Er hat nach dem plötzlichen Tod von Eberhard Heintze die Leitung des Tierparks übernommen und will ihn im Sinne Heintzes weiterführen. Dieser hatte das Tiergehege Westerhausen mit Leidenschaft und großem Einsatz vorangebracht, war auch Vorsitzender der Fördervereins. Der Verein hatte Bussenius gebeten, die Leitung zu übernehmen.
Michael Bussenius und sein Bruder Matthias Bussenius sind unter anderem für ihre Papageien-Shows bekannt und galten als Institution im Tiergarten Halberstadt. Dort waren sie 2021 in Ruhestand gegangen, helfen in ihrer Freizeit aber im Tierpark Westerhausen, gehen auch immer mal mit Papageien und Kakadus zu den Besuchern. Dann kommen Kinder in Kontakt mit den Vögeln, die sich auf ihre Arme und Köpfe setzen.
Michael Bussenius arbeitete 45 in Halberstadt, war unter anderem Zooinspektor. Vorher war er im Magdeburger Zoo tätig. Beim Rückblick auf die Jahrzehnte und beim Blick auf die neue Tätigkeit in Westerhausen sagt er: „Es ist eine wunderschöne, sinnvolle Aufgabe.“ Die Brüder würden ihren Weg immer wieder so gehen.
Seine Aufgaben als Tierparkchef sind unter anderem, die Einsätze der fünf Mitarbeiter und Veranstaltungen zu koordinieren, auf artgerechtes Futter und das Wohl der Tiere zu achten, sich um veterinärmedizinische Versorgung zu kümmern und dabei zu unterstützen, es geht auch um die Aufzucht von Jungtieren. Das alles erfordere Disziplin, sagt der Halberstädter, der morgens um 4.30 Uhr aufsteht. „Andere haben ein anderes Rentnerdasein“, merkt Bussenius mit einem Schmunzeln an.
Im Moment steht ein Mammutvorhaben auf dem Programm, das auch Eberhard Heintze am Herzen lag: Das einstige Gehege des Damwilds soll erneuert werden; Zaun und Bäume waren bei einem Sturm zerstört worden. Vergangenes Jahr wurden junge Eichen gepflanzt, berichtet Bussenius. Sie müssen gepflegt werden, sollen wachsen. Und mit einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme soll sich nun um die Einzäunung gekümmert werden. Später ist dann das benachbarte Mufflon-Gehege an der Reihe, in dem auch die Bäume fehlen. „Das ist ein riesiges Projekt für so eine kleine Einrichtung“, sagt der Leiter des Tierparks.
Dieser wird vom Förderverein getragen – der 2023 zudem eine Solaranlage hat installieren lassen, um Energiekosten zu senken – und etwa von der Stadt Thale unterstützt. Hilfreich für die Tierversorgung sind die Spenden eines örtlichen Bäckers und von Quedlinburger Supermärkten.
Allen Unterstützern ist Michael Bussenius dankbar. Und vor allem auch den Mitarbeitern – „so ein tolles Personal“.
Förderer gesucht
Das 314. Tier, das im Tierpark Westerhausen lebt, ist ein Lamm, das am Freitag, 22. März, geboren wurde. Nachwuchs gibt es auch bei Ziegen und Mähnenspringern.
Die Einrichtung wird vom Förderverein des Tierparks getragen, der sich über jedes Fördermitglied freut. Wer eines werden möchte, kann sich an der Kasse am Eingang informieren.