Mit Airtwist und Helicopter
Ballenstedt/Quedlinburg/MZ. - Es war Breakdance vom Feinsten, den die Ballenstedter Speed-Freakz vor einem Vierteljahr bei der letzten Gala der Sportjugend des Kreissportbundes zeigten. Am Samstag werden sich die Speed-Freakz, die sich vor elf Jahren in Ballenstedt zusammengefunden hatten, auf dem Leipziger Sport-Campus mit zahlreichen Breakdance-Gruppen duellieren, um den ostdeutschen Meister zu ermitteln.
"Wir haben sechs Minuten Zeit für eine richtige Show", erklärt Mirko Steffen (22). "Weil die Musik so finster war, haben wir ein Vampirthema aufgegriffen." Es ist Szene-Musik, die sich die jungen Männer aus dem Internet heruntergeladen und zu einem völlig neuen Stück zusammengeschnitten haben. Monatelang haben sie die Moves, das sind die einzelnen Tanzelemente und Übergänge, geprobt. Ohne ein jahrelanges Training können manche Elemente gar nicht getanzt werden, meint der Ballenstedter.
Die Jury bewertet dann die komplette Show vom Musikschnitt bis zu den Moves, den Tanzelementen, die natürlich englische Namen haben. Vor sechs Jahren waren die Speed-Freakz Vierter. Als sie sich nach ein paar Jahren Pause im vergangenen Jahr wieder den Meisterschaften stellten, kamen sie leider nicht sehr weit. "Wir hoffen, dass wir dieses Jahr ins Battle kommen", meint Mirko Steffen. Das wären die besten vier Gruppen, die dann gegeneinander tanzen und die Plätze unter sich ausmachen. Die besten drei qualifizieren sich für die deutschen Meisterschaften, dem "Battle of the year".
Mirko Steffen ist seit zehn Jahren in der Gruppe. Sein Bruder Kevin, der mit anderen den Film "Beat Street" gesehen hatte, hatte die Gruppe aufgebaut. Als Zwölfjähriger wollte Mirko auch so gut tanzen können, wie sein Bruder. Natürlich ging beim heimischen Training auch mal der Glastisch im Wohnzimmer zu Bruch. Blaue Flecken, Schürfwunden, ein ausgekugelter Arm und gebrochene Finger gehören zu den Leiden, die die 22- bis 27-Jährigen gern in Kauf nehmen. Bis zu fünf Stunden trainieren Mirko, Mario, Chris, Andreas, Timo und Kay an den Sonntagen in der Turnhalle Weststraße. Helikopter, Air-Twist, Munchmill, Flair oder Kick Up heißen die Elemente. Schwierig sind besonders die Übergänge, die so genannten Power Moves. "Die kosten viel Kraft und man braucht viel Ehrgeiz dazu."
Mario Grützmann beeindruckte in Bad Suderode wie immer durch den perfekten Headspin: mit einer zwei Wollmützen und einem Skater-Helm drehte sich der älteste der Breakdancer auf dem Kopf stehend um die eigene Achse.