Landesstraße 240 Landesstraße 240: Ende der Bauarbeiten ist in Sicht

THALE/MZ - Gute Nachricht für die von der Umleitung geplagten Autofahrer: Die Landesstraße 240 soll spätestens am 29. November wieder durchgängig von Thale/Nord bis Westerhausen befahrbar sein. Voraussetzung ist, dass bis dahin kein Wintereinbruch erfolgt. Dieses Ziel nannte Dirk Sauerhering, Fachgruppenleiter bei der Landesstraßenbaubehörde West (LSBB) in Halberstadt.
Seit April dieses Jahres ist der über zwei Kilometer lange Straßenabschnitt zwischen dem Kreisverkehr in Warnstedt und der Einfahrt zur Feuerwehrtechnischen Zentrale in Thale/Nord gesperrt. Zuvor wurde seit Anfang Oktober vergangenen Jahres der Kreisverkehr in Warnstedt gebaut.
Der Grund: Der knapp sieben Kilometer lange Straßenausbau der Landesstraße 240 ist ein langersehntes Folgeprojekt des Neubaus der Bundesstraße 6n. „Es ist derzeit das größte Vorhaben der Landesbehörde in dieser Region“, sagte Sauerhering. Das seit 2008 anvisierte Gemeinschaftsprojekt von Land Sachsen-Anhalt, Stadt Thale und Landkreis Harz sowie von Versorgungsunternehmen hatte ursprünglich ein Investitionsvolumen von insgesamt fast 7,5 Millionen Euro, Thale beteiligt sich mit 530 000 Euro und der Landkreis mit 117 000 Euro.
Die schlechte Nachricht: „Wir werden die geplanten Kosten um 450 000 Euro überschreiten“, sagte Sauerhering. Die Kosten beziffert er damit auf rund 2,7 Millionen Euro für diesen Abschnitt. Grund dafür ist, dass die Straßenbauer stellenweise auf „komplizierte Bauuntergründe“, wie Lehmböden und Grundwasser, stießen. Um die Tragfähigkeit dieser Straßenabschnitte herzustellen, musste der Straßenuntergrund zusätzlich stabilisiert werden, erklärte René Doege vom zuständigen Quedlinburger Ingenieurbaubüro. Auch waren in der alten Fahrbahndecke teilweise teer- und pechhaltige Materialen verbaut worden. Diese musste zusätzlich entsorgt werden.
Er beginnt hinter dem Zapfenbach an dem bereits ausgebauten Abschnitt der L 240 zur B6n und endet etwa 255 Meter vor dem Abzweig nach Weddersleben, am Beginn der Bebauung in Warnstedt. Die Stadt ist hier an der Zufahrt zum Gewerbegebiet Warnstedt beteiligt.
Dieser Abschnitt beinhaltet die Ortsdurchfahrt Warnstedt und endet an der Timmenröder Straße in Thale. Dieser Abschnitt soll als erster bis zum Oktober 2013 fertiggestellt werden. Der Landkreis beteiligt sich an dem Neubau des Kreisverkehrs in Warnstedt.
Der Ausbau der L 92 beginnt am fertigen Teilstück in Thale in der Nähe des Friedhofs und endet etwa 100 Meter hinter der jetzigen Einmündung der L 240. Die L 240 wird über einen neuen Kreisverkehr an die L 92 (Timmenrode) angeschlossen. Hieran beteiligt sich die Stadt mit der Gewerbeanbindung.
„Eigentlich wollten wir ja schon im März mit dem Ausbau dieses Straßenabschnitts beginnen“, sagte der Fachgruppenleiter. Der plötzliche Wintereinbruch Anfang Dezember 2012 habe aber die Fertigstellung des Kreisverkehrs verhindert. Dadurch konnten die nachfolgenden Straßenarbeiten statt im März erst im April dieses Jahres starten. Ansonsten lief bisher alles nach Plan. „Mit den Straßenanwohnern gab es so gut wie keine Probleme“, bestätigte Doege.
Die Hauptarbeiten an der auf 6,5 Meter verbreiterten Straße sind größtenteils abgeschlossen. Jetzt werde der Lückenschluss in der Ortsdurchfahrt hergestellt. Das heißt, es werden die Grundstückseinfahrten gebaut, der Rad- und Fußweg im Ort fertiggestellt sowie die Bushaltestellen errichtet. Bevor die endgültige Asphalt-Straßenschicht in der Ortsmitte aufgebracht werden kann, müssen noch die fehlenden Borde gesetzt und die Gossen eingebaut werden.
Die durchgängige Öffnung der Landstraße von Thale bis zur „Harzautobahn“ wird aber nur von kurzer Dauer sein. Im März kommenden Jahres ist geplant, den Straßenabschnitt zwischen Westerhausen und Warnstedt komplett zu sanieren. Die 2,8 Kilometer lange Trasse ist mit drei Millionen Euro veranschlagt. Zwei Drittel der Kosten sollen aus dem EU-Fonds für Regionale Entwicklung stammen, sagte Sauerhering. Wichtig in diesem Bauabschnitt sei, dass die scharfe S-Kurve verschwindet und das neue Industriegebiet Thale/Warnstedt eine ordentliche Anbindung erhält.