"Anne Frank" Kindertagesstätte Süderstadt Quedlinburg soll künftig "Süderstadt - Anne Frank" heißen: Vorschhlag der Fraktion Die Linke

Quedlinburg - Die Kindertagesstätte in der Quedlinburger Süderstadt soll künftig den Namen „Süderstadt - Anne Frank“ tragen. Dafür hat sich der Kultur-, Tourismus- und Sozialausschuss mit sieben Ja- und einer Neinstimme ausgesprochen. Abschließend entscheiden soll der Stadtrat.
Die Fraktion „Die Linke“ hatte im Rat den Antrag für die Namensgebung eingebracht, der Stadtrat diesen zur Beratung in den für Namensgebungen zuständigen Kulturausschuss verwiesen. „Der Antrag erklärt sich von selbst“, sagte Helga Poost (Linke) in der Ausschussberatung.
Anlass ist die Schließung der Kita Anne Frank im Harzweg
Mit der Kindertagesstätte „Anne Frank“ im Harzweg sei eine Einrichtung geschlossen worden, die eine lange Tradition habe. Viele Kinder hätten diese Kindertagesstätte besucht - und wüssten auch, wer Anne Frank gewesen sei, so Helga Poost weiter. Deshalb sei die Fraktion der Meinung, dass die Süderstadt-Kita durchaus auch diesen Namen bekommen könne. Kinder und Erzieher aus der Einrichtung im Harzweg seien in die Süderstadt umgezogen.
„Wir hatten als Verwaltung gesagt, wir können das gut nachvollziehen“, sagte Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU). „Das trägt auch zur Teambildung bei.“ Um Verwechslungen zu vermeiden und aus statistischen Gründen habe die Verwaltung aber darum gebeten, die Benennung als Namenszusatz zu machen, erinnerte der Bürgermeister.
Reinhard Fiedler (AfD) verwies auf die schon in der Ratssitzung geäußerte Auffassung seiner Fraktion, den Namen nicht einer Kindertagesstätte zu geben. „Wir sind der Meinung, dass die Kita einen kindgerechten Namen haben sollte.“ Vorgeschlagen werde, dass die Namensfindung durch die Eltern und Mitarbeiter erfolge; der Name Anne Frank solle einer anderen Einrichtung gegeben werden, so Fiedler.
Mit dem Erzieherteam und dem Elternkuratorium sei gesprochen worden, sagte Kerstin Frommert, als Fachbereichsleiterin auch für die Kindertagesstätten zuständig. Erzieher und Eltern würden sich der Auffassung der Stadtverwaltung anschließen, informierte Kerstin Frommert.
Erzieher und Eltern unterstützen den Namenszusatz
Sie sei auch einmal Vorsitzende des Stadtelternrates gewesen, sagte Sylvia Marschner (CDU). „Ich finde das ganz logisch, dass der Name übernommen wird.“ Auch Eltern würden es wichtig finden, dass sich der Name der ehemaligen Einrichtung wiederfinde, erklärte sie und fügte hinzu: „Wenn die Eltern sich dafür ausgesprochen haben, warum sollten wir anders entscheiden.“
Die Kindertagesstätte in der Süderstadt ist mithilfe von Fördergeld umfassend saniert und erweitert worden. Damit wurden zusätzliche Betreuungsplätze geschaffen; die Kita „Anne Frank“ zog nach Abschluss der Arbeiten aus ihrem Gebäude, in dem es Sanierungsstau gab, in die Süderstadt um (die MZ berichtete). Beide Einrichtungen sind fusioniert. (mz)