Investition im Ökogarten Quedlinburg Investition im Ökogarten Quedlinburg: Stilles Örtchen ohne Barriere
Quedlinburg - Der Quedlinburger Ökogarten ist ein beliebtes Ziel für Kinder- und Schülergruppen sowie Familien. Ob Projekte, die Kinderstadt Andershausen oder Feste - die Angebote des Natur- und Umweltzentrums sollen alle nutzen können.
Allerdings standen nach einem Umbau der Räume der ehemaligen Gartenbaufachschule durch den Eigentümer keine behindertengerechten Toiletten mehr zur Verfügung.
Zu den Besuchern des Ökogartens gehören auch Kinder im Rollstuhl oder ältere Menschen mit Rollator, sagte Leiterin Brita Appelt. „Uns war klar, dass wir hier einfach etwas machen müssen.“
Das ist nun erfolgt: Seit Freitag steht nahe dem Sinnesgarten, dessen Wege auch rollstuhlgerecht sind, eine behindertengerechte Komposttoilette zur Verfügung: in einem drei mal drei Meter großen Häuschen, das über eine rutschfeste Rampe mit Seitenschutz befahren werden kann.
Investition im Ökogarten Quedlinburg: Finanzierung erfolgte über Spenden
So ganz reibungslos lief der Bau nicht, erzählte Brita Appelt. So war das Häuschen aus naturbelassenem Holz bestellt und bezahlt; ehe es aber geliefert wurde, gingen vier Monate ins Land. Und als die Rampe kam, passte diese zunächst nicht.
Jetzt aber kann die Toilette genutzt werden - durch alle Besucher des Ökogartens. Weil es in dem Häuschen keinen Wasser- und Abwasseranschluss gibt, ist eine Komposttoilette aufgestellt worden.
„Wir haben uns für eine Toilette entschieden, die separiert“, erklärte Brita Appelt und erläuterte: Flüssig- und Feststoffe werden getrennt gesammelt.
Finanziert wurde das Projekt über Spenden. Als Vorsitzender des Fördervereins für das Natur- und Umweltzentrum kannte Hartmut Koch das Problem - und als Hauptvertreter der Allianz wusste er, dass es bei dieser die Aktion „Blauer Adler“ gibt, über die kleinere Projekte gefördert werden können.
Investition im Ökogarten Quedlinburg: Auch Verein und Firmen gaben Geld dazu
Mit den mehr als 2.250 Euro, die die Allianz-Umweltstiftung und Hauptvertreter Hartmut Koch zur Verfügung stellten, wurde das Projekt gestartet. Dann aber zeigte sich, dass das Geld nicht reicht.
„Es waren ja nicht nur Haus und Toilette, sondern auch der Unterbau und alles, was dazugehört“, sagte Brita Appelt.
Hilfe kam über Spenden der Feuerbestattungen GmbH, von Brigitte Streckel und dem SV Medizin. „Von der Allianz kam der größte Brocken. Aber wären die weiteren Spender nicht gewesen, hätten wir das Projekt nicht fertigtstellen können“, so Appelt.
„Und ohne meine Mitarbeiter wäre das auch nichts geworden, sie haben ausgeschachtet und aufgebaut“, erklärte die Ökogarten-Leiterin und bedankte sich bei allen Beteiligten.
Investition im Ökogarten Quedlinburg: Freude über Projekt
Wie wichtig eine behindertengerechte Toilette ist, weiß auch Magdalena Wendt, Leiterin des Berufsbildungsbereiches der Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg, die am Freitag gerade mit einer Gruppe junger Menschen aus den Werkstätten der Lebenshilfe zu Gast war.
Eine ihrer Kolleginnen sitzt im Rollstuhl. „Wir haben oft das Problem, dass wir Ausflüge planen, aber die sanitären Anlagen für Menschen im Rollstuhl mangelhaft sind“, sagte Magdalena Wendt.
„Deshalb haben wir uns sehr gefreut, als wir gehört haben, dass im Ökogarten eine behindertengerechte Toilette gebaut wird.“ (mz)