Initiativen in Zeiten von Corona Initiativen in Zeiten von Corona: Herzenssache: "Quedlinburg ist für euch da"
Quedlinburg - „Das Geschäft bleibt aufgrund der aktuellen Situation geschlossen.“ Aushänge wie dieser sind wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen auch in Quedlinburg an vielen Ladentüren zu finden. Einzelhändler wie Dienstleister wollen aber weiterhin für ihre Kunden da sein.
So „Blütenstil Trolldenier“: Hier kann telefonisch bestellt werden. Bepflanzte Gefäße aus Korb oder Blech beispielsweise für das bevorstehende Osterfest oder auch Osterdekoration, sagt Gudrun Trolldenier. „Das wird frei Haus geliefert oder kann auch im Laden abgeholt werden. Das vereinbaren wir mit dem Kunden.“
Telefonisch bestellen - das kann man auch bei „Spielwaren Becher“. „Hauptsächlich Spielwaren, aber auch Geschenkartikel“, hieß es aus dem Geschäft, für das einfach aufzuhören keine Option war.
Angebote werden auf einer Webseite gebündelt
Solche Angebote noch bekannter zu machen - dazu hat die Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH (QTM) eine Initiative gestartet: Sie bündelt die Angebote auf ihrer Website. „Wir sitzen alle in einem Boot“, sagt Doreen Walter, Geschäftsführerin der QTM, deren Informationen derzeit auch geschlossen sind. „Tourismus, Einzelhandel, Wirtschaft - das hängt unabdingbar zusammen.“
Deshalb sei die Idee entstanden, ein Logo, eine Dachmarke zu entwickeln und unter dieser die Bürger zu informieren, was durch Einzelhandel und Gastronomie angeboten wird. „Das ist uns eine Herzenssache“, unterstreicht Doreen Walter. Wie sie erklärt, sei eine Vielzahl Quedlinburger, Bad Suderöder und Gernröder Unternehmen weiterhin für ihre Kunden da - online wie offline. „Es gibt unheimlich viel Bereitschaft zu liefern.“
Die QTM will aber nicht nur im Internet unter dem neuen Logo „Es geht um unsere Heimat, zeigt Solidarität, stärkt den Tourismus und die Wirtschaft“ informieren. „Quedlinburg ist für euch da!“ soll mit den bestehenden Angeboten auch auf 10.000 Flyern sichtbar werden. Die A-4-Blätter sollen in Quedlinburg, Gernrode und Bad Suderode verteilt werden. „Damit möchten wir aufrufen, bei den Händlern und Gastronomen anzurufen.“
„Man kann ja den Stuhl nicht mit drei Kunden besetzen“
Anrufen - das kann man auch im „Salon i-Punkt“ und beispielsweise Haarpflegeprodukte erwerben. „Ich möchte für meine Kunden weiter präsent sein“, sagt Irina Kraus-Wagentrotz, Inhaberin des Friseursalons. „Wenn ich schon nicht helfen kann mit Haarfarbe oder einem Schnitt, dann möchte ich den Kunden wenigstens dabei helfen, dass sie ihre Haare bis zum nächsten Besuch bestmöglich pflegen können“, sagt die Friseurmeisterin.
Sie sei auch für Terminvereinbarungen erreichbar. Nach der Aufhebung der Einschränkungen gehe es weiter, sagt Irina Kraus-Wagentrotz - auch wenn es schwer werde, das Loch, das nun entstehe, zu schließen. „Man kann ja den Stuhl nicht mit drei Kunden besetzen.“
Im Laden nicht in den Büchern blättern, auf Wunsch wird auch geliefert
„Wir haben zwei Weltkriege und alle Diktaturen überlebt. Da stellt uns ein Virus nur vor eine weitere Herausforderung.“ So sieht es Jens Jürgens, Inhaber der Buchhandlung und des Antiquariats Gebecke. Laut Verordnung des Landes Sachsen-Anhalt dürfen Buchläden geöffnet bleiben. Jens Jürgens hat das für sein Unternehmen anders entschieden. Bestellungen für Bücher nehme er gern entgegen; diese könnten auf Wunsch geliefert oder zwischen 12 und 16 Uhr abgeholt werden.
Aber dass Menschen in die Buchhandlung hineinkommen und in Büchern blättern, „das möchten wir nicht zum Schutz unserer Mitarbeiter und der Kunden“, sagt Jens Jürgens, der es auch „eigenartig“ findet, dass in Sachsen-Anhalt Buchläden regulär öffnen dürfen, in Sachsen und Thüringen hingegen nicht.
„Wir sind ständig erreichbar über Whats-App, per Mail“
Stöbern und einkaufen - das kann man in der Buchhandlung Pfeifer. „Wir halten den geforderten Abstand ein“, sagt Inhaber Jörg Pfeifer. Wie er hinzufügt, seien „Mitarbeiter, die gefährdet sein könnten, zu Hause“; er selbst halte das Geschäft gemeinsam mit seinen Auszubildenden und einer jüngeren Mitarbeiterin geöffnet.
Deshalb seien auch die Öffnungszeiten verkürzt worden; so kann beispielsweise montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr eingekauft werden. „Aber wir sind ständig erreichbar über Whats-App, per Mail“, sagt Jörg Pfeifer, dessen Geschäft auch über einen Internet-Shop verfügt. Die Initiative der QTM, alle Angebote von Einzelhandel und Gastronomie gebündelt öffentlich zu machen, findet er „sehr gut“.
Gemeinsam mit Gutschein
Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) sieht das genauso: Er begrüße die Initiative „außerordentlich“, alle Angebote aktuell zu präsentieren in der Hoffnung, dass dies gemeinsam mit der Initiative des Quedlinburg-Gutscheins auch greife. Wer das nutze, bekomme nicht nur Qualität, sondern trage dazu bei, „die Händler zu unterstützen und ihnen auch in der Situation nach Corona zu helfen“.
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Informationen zur Corona-Krise gibt es auch hier:
https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html
Bereitschaftsdienst
COVID-19 Selbstabfrage - Landkreis Harz
https://www.corona-harz.de/index.php (mz)
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