Für Corona-Verdachtsfälle Im Harzklinikum Quedlinburg wird eine Fieber-Ambulanz eröffnet: Anlaufstelle bei Corona-Verdacht im Geriatrischen Zentrum

Quedlinburg - Am Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben in Quedlinburg wird am Samstag eine neue Fieber-Ambulanz eröffnet. Mit der Praxis, die das Klinikum und die Kassenärztliche Vereinigung (KV) gemeinsam betreiben werden, soll ein weiterer Schritt zur Eindämmung der Coronavirus-Infektionen in der Region gegangen werden.
Jüngere Patienten wird die Ambulanz an einen Ort führen, den sie sonst wahrscheinlich selten von innen zu sehen bekommen: Die neue Praxis ist in dem rot-grau-gestrichenen Nebengebäude des Krankenhauses untergebracht, das das Geriatrische Zentrum beherbergt.
Bei Verdacht nicht gleich hingehen, sondern telefonieren
Sebastian Lindenberg, der im Quedlinburger Klinikum die Abteilung Medizinisches Leistungsmanagement leitet, umreißt, was ein Mensch tun sollte, die an sich Symptome einer Corona-Erkrankung festgestellt hat. „Sie sollte zunächst die 116 117 wählen, die Nummer des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes“, stellt er klar. Die Kollegen, die den Anruf entgegennähmen, würden den Patienten dann an die geeignete Stelle weitervermitteln.
Empfehle der Bereitschaftsdienst dem oder der Betroffenen, die neue Fieber-Ambulanz am Harzklinikum aufzusuchen, gehe es vor Ort mit einem „Assessment“ weiter, also einer medizinischen Einschätzung. „Dieses wurde vom Robert-Koch-Institut entwickelt“, erläutert die Referentin der Ärztlichen Direktion, Cathrin Haase.
Zwingend angezeigt sei diese Untersuchung bei Menschen mit respiratorischen Symptomen, also Atembeschwerden, sowie Menschen mit einer Lungenentzündung - unabhängig davon, ob diese unter Fieber oder Husten litten.
Zuerst werden Symptome abgefragt, anschließend alle Kontakte des Patienten ergründet
Wenn die Abfrage der Symptome beendet sei, würden die Mediziner Patienten noch nach Kontakten mit bestätigten Infizierten sowie in der jüngeren Vergangenheit getätigte Reisen in vom Robert-Koch-Institut ausgewiesene Risikogebiete fragen, merkt Cathrin Haase an.
Anschließend würden Patienten in eine von vier Kategorien eingestuft: „Bestätigter Fall“, „Wahrscheinlicher Fall“, „Ungeklärter Fall“ oder „Ausgeschlossener Fall“. „Es kann also sein, dass man nach dem Assessment direkt wieder nach Hause geschickt wird“, macht Klinikumssprecher Tom Koch deutlich.
Es sei eine einmalige Möglichkeit, die hier in Zusammenarbeit mit der KV geschaffen worden sei, unterstreicht Sebastian Lindenberg. „Das ist die einzige ambulante Aufnahme dieser Art in Quedlinburg und Umgebung.“ So schaffe man kurze Wege für Patienten.
Wenn diese sich vor Ort nicht sicher seien, an wen sie sich wenden könnten, habe das Personal am Empfangsschalter im Haupteingang stets ein offenes Ohr, fährt Cathrin Haase fort: „Die Kollegen sind gut informiert und können Hilfestellungen geben.“
In Zimmern über der Ambulanz können Patienten notfalls isoliert werden
Personell ist die neue Fieber-Ambulanz mit zwei Ärzten ausgestattet, hinzu kommen Pflegekräfte und Medizinische Fachangestellte. Für den Fall, dass Patienten sich länger in dem Nebengebäude aufhalten müssen, stehen in den Stockwerken über der Aufnahmepraxis Zimmer mit Betten zur Verfügung.
Dort könnten die Patienten im Bedarfsfall auch isoliert werden. Das ist von der Entscheidung der Ärzte nach dem „Assessment“ abhängig, ob ein dauerhafter Aufenthalt notwendig ist. Die Ambulanz selbst ist durch die Unterbringung in dem Gebäude hermetisch von den anderen Abteilungen des Quedlinburger Krankenhauses abgeriegelt, wie Sebastian Lindenberg schildert.
„Patienten bekommen hier auch weitere Informationen, wie sie mit Symptomen umgehen und wie sie sie dokumentieren können, etwa indem sie ein Tagebuch führen“, fügt Cathrin Haase hinzu.
Die Fieber-Ambulanz im Ditfurter Weg 24 in Quedlinburg ist ab Samstag immer montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr und an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen in der Zeit von 9 bis 12 Uhr geöffnet. (mz)