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Harz Harz: Schöne Adventsgestecke gibt es auf dreierlei Wegen

Von ANDREAS BÜRKNER 30.11.2010, 14:57

MEISDORF/MZ. - Von draußen kam er her, der Mann im roten Mantel, und brachte den Meisdorfer Kindern zum traditionellen Weihnachtsmarkt eine bunte Tüte voller Überraschungen. Natürlich mussten sich die Kinder aus dem Ort diese Gabe zuvor wie in alten Zeiten mit Gedichten oder Liedern auch verdienen, obwohl der Weihnachtsmann, unter dem Kostüm verbarg sich Leo Hagen aus Ballenstedt, ein moderner zu sein schien - er fuhr statt mit Schlitten und Rentieren per Traktor und Hänger zur Bescherung auf den Museumshof.

Lange musste der Fremdenverkehrsverein die Frage nach der Örtlichkeit für die inzwischen sehr beliebte Aktion offen halten, weil das Ende der Baumaßnahmen auf dem Areal nicht absehbar war. "Durchführen wollten wir den Weihnachtsmarkt auf jeden Fall", stand für den Vereinsvorsitzenden Dieter Grashoff fest, "notfalls auch an der Kirche". Doch zum Glück schafften es die Bauarbeiter, zumindest den Hof rechtzeitig fertig zu pflastern. "Damit konnte er an der üblichen Stelle bleiben", freute sich Grashoff trotz der eisigen Kälte über die wieder große Resonanz unter der Bevölkerung.

Auf den üblichen Beginn mit dem Adventsgottesdienst in der benachbarten Patronatskirche, im letzten Jahr fand er sogar auf dem Museumshof statt, mussten die Besucher in diesem Jahr allerdings verzichten. "Der neue Pastor wurde gerade erst in sein Amt eingeführt und konnte ihn deshalb nicht so schnell vorbereiten", entschuldigte Grashoff das Fehlen dieses Programmpunktes. Zumindest aber läuteten die Glocken im Kirchturm den Weihnachtsmarkt ein, während der Singekreis Meisdorf mit weihnachtlichen Weisen das Treiben auf dem gegenüberliegenden Hof einleitete. Wen es doch danach gelüstete, der konnte an diesem Tag zumindest unter Betreuung von Hubert Donner einen Blick in die Kirche werfen.

Andere waren auf der Suche nach kleinen Überraschungen oder einer schönen Festdekoration, zu denen man über dreierlei Wege kommen konnte. Der einfachste war der Kauf beim Kinderförderverein Robin Hood. "Mit dem Erlös wollen wir den MZ-Verein ,Wir helfen' unter dem Motto ,Arme Kinder - damit Kinder in Armut ihre Chance bekommen' unterstützen", erklärte die Vereinschefin Annett Zachäus. Als zweite Variante gelangten die Gäste bei der Verlosung vom Waldhofverein Silberhütte mit etwas Glück in den Besitz von schmucken Gestecken. Wesentlich aufwändiger aber war die dritte Möglichkeit: Selbst Hand anzulegen und in der Mal- und Bastelstube der Kreativität freien Lauf zu lassen.

Eigentlich hatte das Fest für die jüngsten Bewohner schon zwei Tage zuvor begonnen, denn den Selketalzwergen aus der Kindertagesstätte und dem Nachwuchs der Grundschule oblag die wichtige Aufgabe, den Weihnachtsbaum festlich zu schmücken. Die Grundschüler, welche seit Herbst im selben Haus beheimatet sind, übernahmen zusätzlich noch einen Teil des gemischten Bühnenprogramms, zu dem auch die Tanzgruppe von Arminia Aschersleben oder die Hortkinder der Ermslebener Gleimschule mit ihrem Können beitrugen.

"Es ist immer wieder toll, wie sich neben den vielen Sponsoren der Aktion auch die Vereine in die Gestaltung einbringen", freute sich Grashoff über die gute Zusammenarbeit. Er bedankte sich besonders bei den vielen freiwilligen Helfern, die zum Gelingen des Festes betrugen. Während er sich unter den emsigen Mal- und Bastelfreunden oder beim Kinderschminken innerhalb der Räume aufwärmte, versuchten die Erwachsenen lieber mit heißen Getränken, einer leckeren Bratwurst, frisch gebackenem Schmalzkuchen oder am knisternden Lagerfeuer der Kälte zu trotzen, die langsam vom Boden her in die Knochen kroch. "Das hält uns aber nicht von dieser schönen Feier ab", freuten sich die Meisdorfer über die Fortsetzung der schönen Tradition am ersten Advent.