Harz Harz: Knirpse werden zu Forschern
BAD SUDERODE/MZ. - Ein kunterbuntes Treiben herrschte am Sonnabendvormittag in der Grundschule Bad Suderode: Stimmengewirr war aus allen Räumen, die rappelvoll waren, zu hören. Erwachsene und Kinder drängten sich im altehrwürdigen Gebäude von einem Klassenzimmer ins andere. Grund für das volle Haus war der erste Tag der offenen Tür in dieser Bildungseinrichtung.
"Wir möchten nach außen zeigen, dass hier eine offene und freundliche Atmosphäre herrscht und einen Einblick in unsere Arbeit geben. Es ist ein kameradschaftliches Miteinander", erklärte Schulleiterin Helga Wagener vor der Veranstaltung. Der Termin sei mit der Elternräten abgesprochen worden und mit den Eltern habe es eine gute Zusammenarbeit bei der Vorbereitung gegeben. Weiter betonte Wagener: "Mit 39 Schülern in vier Klassen sind wir zwar eine kleine Schule, haben aber ein Vielfältiges Angebot." Im kommenden Jahr soll es dann den nächsten Tag der offenen Tür geben.
Mit von der Partie war auch Inga Tröbinger. Ihr neunjähriger Sohn Konrad besucht hier die dritte Klasse. Sie hatte in einem Klassenzimmer für die Jungen und Mädchen etliche Experimentierstationen aufgebaut. Unter anderem wurden die Hebelwirkung oder die Brechung des Lichtes gezeigt - und die Knirpse konnten herausfinden, dass Gläser, die unterschiedlich mit Wasser gefüllt sind, anders klingen, wenn man mit einem Löffeln daran anschlägt. "Die Experimente sind einfach und leicht verständlich. Die Kinder können so etwas dann auch selber machen", sagte Tröbinger.
Die kleinen Wissenschaftler tüftelten aber nicht nur herum, sie konnten in diesem Raum auch fleißig basteln. Ganz bei der Sache zeigte sich zum Beispiel Drittklässler Andre Oppelt. "Es macht mir Spaß", sagte der Junge kurz und war sofort wieder in seinen Kartoffeldruck vertieft. Auch eine Fühlbox zog die Aufmerksamkeit auf sich. Wer einen Gegenstand erkannte, bekam einen kleinen Preis. In einem anderen Raum standen Baukästen zur Verfügung, mit denen Häuser gebastelt werden konnten. "So etwas ist ideal für die Kreativität der Kinder", erklärte Ingelore Kolbe, Lehrerin der Klassenstufe vier.
Außerdem konnten die Gäste sehen, was die Kinder im Unterricht erarbeitet haben. So wurden Bilder mit Blumen oder die Schreibhefte aus dem Englischunterricht ausgestellt. Ebenso gab es die Ergebnisse aus dem Kartoffelprojekt zu sehen. Das waren beispielsweise Rezepte für eine Kartoffelsuppe und natürlich die vielfältigen Figuren des Kartoffeldrucks. Unter den etlichen Besuchern befand sich auch Christoph Hamfler aus Ermsleben: "Unsere Enkeltochter geht jetzt hier zur Schule. Wir wollen mal sehen, was alles so gemacht wird - und es gefällt uns sehr."
Im Musikraum erklangen jedoch an diesem Vormittag keine Instrumente. Den hatten die Organisatoren in eine herbstlich dekorierte Cafeteria verzaubert. Rund zehn Kuchensorten hatten die Eltern gebacken, darunter Muffins, Topf-, Schokoladen- sowie Papageienkuchen. Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bad Suderode sorgten außerdem für Deftiges vom Grill.
Der Tag der offenen Tür fand ebenfalls in der Alten Kirch statt. Hier führten die Viertklässler das kleine Theaterstück "Glück und sonst noch was" auf. Am Ende wurde allen klar, dass zum Beispiel Fleiß, Hoffnung und Gesundheit zusammen gehören. Auch Tänze boten die Mädchen und Jungen dar. Das aufmerksame Publikum dankte mit reichlich Beifall.