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Kreis zieht Vorschlag zurück Gemeinschaftsschulen Gernrode und Harzgerode werden nicht zusammengelegt

OB Ruch: Das ist auch dem entschiedenen Eintreten der Eltern und Schüler sowie der Ortsbürgermeister und Ortschaftsräte zu verdanken.

Von Petra Korn 06.07.2021, 13:56
Blick auf die Gemeinschaftsschule am Hagenberg in Gernrode
Blick auf die Gemeinschaftsschule am Hagenberg in Gernrode (Foto: S. Thon)

Gernrode/Quedlinburg/MZ - Eine Fusion der Gemeinschaftsschulen Gernrode und Harzgerode im Rahmen der Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung durch den Landkreis Harz scheint vom Tisch zu sein: Es habe ein informelles Gespräch zwischen den zuständigen Mitarbeitern beim Landkreis und ihm gegeben, berichtete Quedlinburgs Oberbürgermeister Frank Ruch (CDU) im Haupt- und Finanzausschuss.

„Ich konnte sehr erfreut entgegennehmen, dass es die übereinstimmende Meinung der Experten ist, die Gemeinschaftsschule am Hagenberg in Gernrode nicht anzutasten.“ Das, so Frank Ruch weiter, sei nicht zuletzt dem entschiedenen Eintreten der Eltern und Schüler vor Ort sowie der Ortsbürgermeister und Ortschaftsräte zu verdanken.

Ende der 2020er Jahre gebe es Regelungsbedarf bei drei Sekundarschulen

Auch wenn der Landkreis es sich nicht habe nehmen lassen darauf hinzuweisen, dass Ende der 2020er Jahre noch Handlungsbedarf bestehen könnte bezüglich der drei Einrichtungen, an denen Sekundarschulabschlüsse erzielt werden könnten - der Bansi- und der Bosseschule in Quedlinburg sowie der Gemeinschaftsschule Gernrode. „Das ist eine Entscheidung, die treffen wir dann, wenn die Zeit dafür reif ist“, so Ruch. „Jetzt freuen wir uns erst einmal, dass die Gemeinschaftsschule nicht mehr zur Disposition steht.“

Im Entwurf zur Schulentwicklungsplanung seien mehrere Varianten, nicht nur für den Schulstandort Gernrode, enthalten, erklärte Manuel Slawig, Sprecher der Kreisverwaltung, auf Anfrage der MZ. Das Beteiligungsverfahren zu diesem Entwurf laufe noch bis Ende Juli. „Richtig ist, dass sich aufgrund der bisherigen Diskussionen und Stellungnahmen abzeichnet, dass für die Gemeinschaftsschule Gernrode eine Schließung oder Fusion mehrheitlich nicht gewünscht ist“, so der Kreissprecher weiter.

„Im Herbst wird dann eine entsprechende Beschlussvorlage für den Kreistag erarbeitet.“

Quedlinburgs OB Frank Ruch (CDU) zur Zukunft der Gemeinschaftsschulen

Die Kreisverwaltung werde die Stellungnahmen aller Beteiligten auswerten und im nächsten Schritt das Einvernehmen mit den kommunalen Schulträgern herstellen. „Im Herbst wird dann eine entsprechende Beschlussvorlage für den Kreistag erarbeitet.“

Nach Bekanntwerden der Fusions-Variante hatte sich vor Ort Widerstand formiert; der Erhalt des in dieser Form einmaligen Schulcampus - auf dem Hagenberg befinden sich eine Grund-, eine Förder- und die Gemeinschaftschule - wurde gefordert (die MZ berichtete). Landrat Thomas Balcerowski (CDU) hatte den Ball Richtung Stadt gespielt: Perspektivisch seien die Schülerzahlen nicht mehr ausreichend, um im Stadtgebiet drei Einrichtungen mit einem Sekundarschulbildungsgang erhalten zu können.