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Gemeindekirchenrat Quedlinburg Gemeindekirchenrat Quedlinburg: Sporer will "Haltestelle" weiterentwickeln

Von Gerd alpermann 11.12.2013, 18:24
Reiner Sporer ist neuer Vorsitzender des Gemeindekirchenrates in Quedlinburg.
Reiner Sporer ist neuer Vorsitzender des Gemeindekirchenrates in Quedlinburg. Chris wohlfeld Lizenz

Quedlinburg/MZ - Die evangelische Gemeinde hat vor einigen Wochen einen neuen Gemeindekirchenrat gewählt. Aus dessen Mitte heraus ist Reiner Sporer als Vorsitzender bestimmt worden. Alle wichtigen Entscheidungen in der Gemeinde fallen diesem Rat zu.

Er besteht in Quedlinburg entsprechend der Anzahl der Gemeindemitglieder aus neun Personen plus dem geschäftsführenden Pfarrer Martin Gentz. Für Reiner Sporer ist das neue Amt eine Berufung. Ist er doch nicht nur zum zweiten Mal in den Gemeindekirchenrat gewählt worden, sondern schon länger Lektor, der Lesungen aus der Bibel vorträgt. Und er ist dabei, sich als Prädikanten ausbilden zu lassen, um als Prediger weitergehenden Aufgaben, wie der Verkündigung von Gottes Wort, in der Gemeinde übernehmen zu können.

Der Gemeindekirchenrat ist für die Verkündigung, also die Gestaltung der Gottesdienste, bis zu den Finanzen der Gemeinde zuständig. Er hat mehrere Ausschüsse, die sich zum Beispiel mit den Immobilien und der Bautätigkeit befassen. Er ist aber auch für die Mitarbeiter verantwortlich. Selbst die Pfarrer sind dem Rat verpflichtet. „Ich vergleiche das manchmal mit dem Vorstand einer Firma“, umreißt Reiner Sporer den Wirkungskreis und die Befugnisse des Rates. Der 56-Jährige lebt seit 1997 in Quedlinburg, ist verheiratet und hat vier Kinder. Er kommt ursprünglich aus Helmstedt und war Dozent für öffentliches Recht in Magdeburg, ist jetzt im Ruhestand.

„Die Haltestelle liegt uns allen am Herzen“

Zu den Aufgaben für den Gemeindekirchenrat, die ihn besonders berühren, zählt er die Entwicklung der Haltestelle, das Kinder- und Jugendzentrum im Aegidiikirchhof in Quedlinburg. „Die Haltestelle liegt uns allen am Herzen“, sagt er und meint damit den gesamten Kirchenrat. „Wir haben eine Neuausrichtung geschafft, Kinder aus sozial schwachen Familien zu unterstützen“, erklärt er. Nun sei es wichtig, dass die Einrichtung auch solide finanziert ist, um ihre Arbeit leisten zu können. Dafür sieht der Vorsitzende vor allem die Notwendigkeit, Sponsoren und andere Unterstützer zu finden, denn allein kann die Gemeinde dies nicht bewältigen.

Ein anderer Punkt, den Reiner Sporer in den Mittelpunkt stellt, ist die neue Verbindung zu Westerhausen. „Pfarrer Christoph Carstens hat zu 25 Prozent seiner Arbeitszeit die Pfarrstelle im Nachbarort übernommen. Wir haben uns vorher mit dem Gemeindekirchenrat in Westerhausen über die Herangehensweise abgestimmt“, erklärt er. Zugleich gibt es mit Christoph Carstens wieder einen Pfarrer für die Stiftskirche nach dem Weggang von Ekkehard Steinhäuser. „Es ist damit wieder ein stabiler Ort für die Verkündigung von Gottes Wort“, betont Reiner Sporer: „Es können dort wieder regelmäßig Gottesdienste stattfinden“. Wichtig ist dem neuen Vorsitzenden auch der Domschatz, die Vermittlung von Stifts- und Reichsgeschichte der Ottonen.

Von den baulichen Problemen an den Kirchen in der Stadt sieht der Vorsitzende zunächst auf die Johanniskirche. Dort muss das Dach instand gesetzt werden. Fachleute rechnen mit 60 000 Euro, die dafür notwendig sind. Und dann ist zusätzlich die Nikolaikirche zum Sorgenkind geworden. Die Sperrung auf unbestimmte Zeit aufgrund herabfallender Deckenteile kurz vor Weihnachten sei schon ein Schlag ins Kontor, für die Veranstaltungen, aber auch bei den Finanzen. Und für Reiner Sporer auch persönlich, denn die Nikolaikirche ist seine Lieblingskirche. Er hält dort auch am liebsten Gottesdienste.