Einkaufsmeile "Null" Einkaufsmeile "Null" in Quedlinburg: 30 Bronzegussplatten von Stiftern weisen den Weg

Quedlinburg - „Ich freue mich immer wieder, wenn ich die Kirchtürme von Quedlinburg sehe“, sagt Doritta Reicho. Aus Verbundenheit zu dieser Stadt haben sie und ihr Mann Frank eine Stiftermedaille anfertigen lassen - natürlich mit Kirchtürmen darauf.
Bronzegussplatte ist Teil des Stifterwegs durch die Innenstadt
Die kleine Bronzegussplatte liegt nun in der Bockstraße und ist dort ein Teil des Stifterwegs, der durch die Innenstadt führt. „In Liebe zu Quedlinburg“ steht unter dem Motiv von Stiftskirche und Schlossberg.
Das Quedlinburger Ehepaar gehört zu den fünf Stiftern, mit deren Medaillen die erste Runde auf der „Null“ geschlossen werden kann. Insgesamt 30 dieser 15 mal 15 Zentimeter großen Platten wurden seit Oktober 2016 verlegt.
30 dieser Platten wurden seit Oktober 2016 verlegt
Mit der Aktion sammelt die Bürgerstiftung Quedlinburg Geld für soziale, kulturelle und gemeinnützige Projekte: Die Hälfte der rund 1.000 Euro, die eine solche Medaille kostet, wird gespendet. Unterstützt wurden auf diese Weise schon der Quedlinburger Ökogarten, Horte und Schulen der Stadt, Kunstprojekte.
„Das macht es einfacher, wenn wir von der Stiftermedaille je 500 Euro einsetzen können“, sagt Josef Dahl von der Bürgerstiftung. Dass sich der Rundgang auf dem Stifterweg - er verläuft vom Markt über die Steinbrücke, Heiligegeiststraße, Pölkenstraße, den Steinweg, die Bockstraße und die Breite Straße über den Marktplatz - jetzt geschlossen hat, hat am Montag für freudige Überraschung gesorgt:
„Ich habe anfangs gedacht, wir würden fünf Jahre brauchen“, sagt Oberbürgermeister Frank Ruch, der dieses Mal auch selbst Stifter ist.
„1985 bin ich Quedlinburger geworden“, erzählt Joachim Friedrich
Quedlinburg sei für ihn „Inbegriff der Heimat“, sagt Ruch. Sein Vater habe zwar mehrere Versuche unternommen, seine Mutter beruflich aus Quedlinburg wegzulocken, aber erfolglos. „Die Familie Ruch war immer in Quedlinburg und wird es auch bleiben“, sagte er.
„1985 bin ich Quedlinburger geworden“, erzählt Joachim Friedrich. „Ich bin stolz auf diese Stadt“, sagt der ehemalige Schulleiter, dem die Entwicklung Quedlinburgs in den zurückliegenden Jahren „hervorragend“ gefällt. Es sei eine wunderschöne Stadt geworden. „Wo die Kassen der Stadt leer sind, ist das eine Möglichkeit, soziale Projekte zu unterstützen“, sagt Friedrich.
Auch Fotograf Jürgen Meusel hat sich den Stiftern angeschlossen
Auch der Fotograf Jürgen Meusel, der nach dem Abitur nach Quedlinburg kam, hat sich den Stiftern angeschlossen. Als Fotograf hat er die Entwicklung der Stadt aus vielen Blickwinkeln beobachten können. Auf seiner Medaille finden sich neben seinem Namen auch die seiner Frau und seines Sohnes, beide gebürtige Quedlinburger.
„Wir gehen davon aus, dass wir die zweite Runde in einer ähnlichen Zeit schaffen“, sagt Joseph Dahl, der diese Aufgabe an Kuratoriumsmitglied Jörg Finck übergibt. Künftig werden die Abstände zwischen den Bronzeplatten kürzer: Alle 25 Meter kann eine Stiftermedaille verlegt werden, gegen Aufpreis auch an anderer Stelle als auf dem Rundweg.
Informationen gibt es unter buergerstiftung-quedlinburg.de. Infoblätter liegen auch bei der Quedlinburg-Information, Markt 4, aus. (mz)