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Autobahn 36 Ehemalige Bundesstraße 6 heißt seit 1. Januar Autobahn 36: Schildertausch wird Monate dauern

Von Katrin Schröder 04.01.2019, 07:56
Eiko Stadler (links) und Thomas Theuner von der Autobahnmeisterei Wernigerode montieren an der umbenannten Anschlussstelle Quedlinburg-Mitte das letzte neue Autobahnschild zwischen Hoym und Vienenburg.
Eiko Stadler (links) und Thomas Theuner von der Autobahnmeisterei Wernigerode montieren an der umbenannten Anschlussstelle Quedlinburg-Mitte das letzte neue Autobahnschild zwischen Hoym und Vienenburg. Katrin Schröder

Quedlinburg - Die Bundesstraße ist Geschichte: Seit Donnerstag stehen blaue Schilder an den Auffahrten zur Nordharzautobahn. Mit Beginn des neuen Jahres ist die B6 zur Autobahn 36 geworden - und das sieht man jetzt auch.

44 neue Hinweistafeln zwischen Hoym und Vienenburg

An den ersten Januartagen haben die Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Wernigerode an den Anschlussstellen zwischen Hoym und Vienenburg insgesamt 44 neue Hinweistafeln montiert.

Bis Mitte Januar sollen die neuen Schilder auch an den übrigen Auf- und Abfahrten auf dem 82,672 Kilometer langen Autobahnabschnitt in Sachsen-Anhalt stehen.

Doch damit ist es noch nicht getan, erklärt Peter Mennicke, Sprecher des Landesverkehrsministeriums in Magdeburg. Komplizierter gestaltet sich der Austausch der übrigen Wegweiser.

Laut Landesverkehrsministerium werden 350 Schilder erneuert

Rund 350 Schilder müssen erneuert werden, der größere Teil muss neu hergestellt werden. Dies gilt für die 170 Wegweiser, die direkt an der Autobahn stehen. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Farbe - Blau statt Gelb - von der bisherigen Beschilderung, sondern auch in ihren Abmessungen.

„Dafür gibt es genaue Vorgaben, die eingehalten werden müssen“, so Mennicke. Bei Schildern, die Fahrer auf nachgeordneten Straßen zur A36 geleiten, sieht das ein wenig anders aus. Da behelfe man sich anfangs mit Überkleben.

Aufträge werden europaweit ausgeschrieben

Wie lange die Neubeschilderung dauern und wie viel sie genau kosten wird, ist noch nicht bekannt. Entscheidend ist, was die Ausschreibung bringt, die derzeit erarbeitet wird. Mit Schnellschüssen ist aber nicht zu rechnen.

Weil die Aufträge europaweit ausgeschrieben werden müssen, ist eine Frist von drei Monaten einzuhalten, in der Angebote abgegeben werden können, so der Ministeriumssprecher. Der Schildertausch könnte sich daher bis in die zweite Jahreshälfte 2019 hinziehen.

Bund trägt die Kosten von rund zwei Millionen Euro für Abschnitt in Sachsen-Anhalt

Bislang wird mit Kosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro für den in Sachsen-Anhalt liegenden Abschnitt gerechnet. Bezahlt wird der Betrag vom Bund.

An neue Schilder und neue Namen müssen sich ebenso die Autofahrer auf dem niedersächsischen Teil der Strecke gewöhnen. Die frühere A395, die vom Autobahndreieck Vienenburg nach Braunschweig führt, wurde mit Jahresbeginn in A36 umbenannt.

Alter B6-Abschnitt in Niedersachsen heißt nun A369

Der niedersächsische Abschnitt der B6 zwischen dem Dreieck Vienenburg und dem Kreuz von B4 und B6 bei Bad Harzburg firmiert künftig als Autobahn A369.

Die neuen Schilder an den Autobahnauffahrten entlang der Strecke zwischen Vienenburg und Bad Harzburg sind bereits im Dezember vorbereitet und Anfang Januar lediglich enthüllt worden, berichtet Julia Wolfsson, Sprecherin des niedersächsischen Verkehrsministeriums.

In Niedersachsen wurden alte Aufschriften überklebt

Entlang der bisherigen A395 hält sich der Aufwand für die Schildererneuerung in Grenzen: Weil die Hinweistafeln den Anforderungen bereits entsprechen, können die alten Aufschriften überklebt werden.

Wo neue Schilder nötig sind, werden diese Schritt für Schritt im Lauf des Jahres aufgestellt, heißt es aus dem Ministerium. An den Autobahndreiecken Vienenburg und Bad Harzburg sind neue Schilderbrücken geplant.

Aufgestellt werden sie aber erst, wenn die für dieses und das kommende Jahr geplanten Straßenbauarbeiten an der A369 beendet sind.

Als Fernziel der Autobahn 36 wird Halle angegeben

Neu ist, dass auf den Schildern sowohl in Sachsen-Anhalt als auch in Niedersachsen künftig als Fernziel stets Halle angegeben wird. Auf den gelben Schildern der B6 war bisher Bernburg der Zielort.

Dies diene dem Zweck, die A36 als Ausweichstrecke zur Entlastung der A2 und der A14 zu nutzen, berichtet Peter Mennicke. Bei Staus und Behinderungen dort werden Fahrzeuge auf die Ausweichtrasse im Süden umgeleitet.

A36 dient als Ausweichstrecke für A2 und A14

Kleine Änderungen ergeben sich aus den Vorgaben für Autobahnen: So wird die Anschlussstelle Quedlinburg-Zentrum künftig Quedlinburg-Mitte heißen.

Abgesehen von den Neuerungen bei den Schildern ändert sich für die Autofahrer auf der A36 jedoch nichts, betont Mennicke. Die vierspurig ausgebaute B6 erfüllte bereits alle Anforderungen, die auch an eine Autobahn gestellt werden. „Bauliche Veränderungen sind deshalb nicht notwendig“, so der Sprecher.

Die Verkehrsvorschriften, die für die Nordharzautobahn gelten, bleiben daher bestehen. Ein Tempolimit, das es bisher nicht gegeben hat, ist auch für die Zukunft nicht geplant. Wie bisher darf man zwischen Bernburg und Abbenrode unbegrenzt Gas geben, sofern die Verkehrsverhältnisse es erlauben.

Die bisher auf manchen Abschnitten bestehenden Geschwindigkeitsbeschränkungen, zum Beispiel beim Autobahnkreuz mit der A14, seien allerdings weiterhin zu beachten, betont Peter Mennicke.

Bei Google Maps gibt es noch keine A36

Ob die neue Autobahn außerhalb der Region bereits wahrgenommen wird, ist jedoch fraglich. Beim Internetkartendienst Google Maps firmiert die Strecke jedenfalls weiterhin als B6. (mz)