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Denkmaltag in Quedlinburg Denkmaltag in Quedlinburg: Ein Gewinner zum Auftakt

Von SIGRID DILLGE 08.09.2013, 20:31
Die Erfurter „Flowershow“ zeigte in Quedlinburg Kostüme und Blumenschmuck aus den vergangenen Jahrhunderten.
Die Erfurter „Flowershow“ zeigte in Quedlinburg Kostüme und Blumenschmuck aus den vergangenen Jahrhunderten. Chris Wohlfeld Lizenz

QUEDLINBURG/MZ - Besser konnte für Karl-Heinz Koßmann das Stadtfest zum Tag des offenen Denkmals gar nicht starten: Gleich zum Auftakt stand er als Gewinner fest. Karl-Heinz Koßmann hatte mit seinem Foto innerhalb des internationalen Wettbewerbs der Unesco-Welterbe-Städte bei der Quedlinburger Jury so gut gepunktet, dass er den ersten Platz und die ausgelobten 500 Euro holte. Sein Foto geht jetzt in die nächste Runde, an der die Gewinner aus weiteren Städten in Nordwesteuropa teilnehmen.

Das Siegerfoto dieser Runde nimmt an der Wettbewerbsetappe in Kanada teil, bei der dann die absolute Nummer 1 ermittelt wird, die zum Aushängeschild der Welterbe-Städte-Organisation OWHC werden soll. Aus dem Grunde galt es auch, die vier Buchstaben, mit dem der Städtezusammenschluss kurz bezeichnet wird, in das Foto einzubauen. Wie, das blieb der Fantasie der Hobbyfotografen überlassen.

Karl-Heinz Koßmann fotografierte das Haus in der Quedlinburger Heiligegeiststraße 19, in dem sich sein Gasgerätemuseum befindet. Das Museumsschild diente als Unterlage für die aus Polysterol ausgeschnittenen Buchstaben O, W, H und C. „Ich habe das Ganze noch mit Blumen dekoriert, gewartet, bis die Quedlinburger Bimmelbahn vorbei kam, und auf den Auslöser gedrückt“, erzählt der 68 Jahre alte Rentner.

Bei den notwendigen Internetgeschichten habe ihm dann die Stadtverwaltung geholfen, ist er dankbar. Der erste Platz beim Wettbewerb stimmt ihn froh. „Das gibt so ein Gefühl zum Weitermachen“, strahlt er. Leider, so bedauerte der stellvertretende Quedlinburger Bürgermeister Wolfgang Scheller, habe es nur eine geringe Zahl von Wettbewerbern gegeben. An mangelnden Motiven könne das nicht gelegen haben.

„Die Besucher sehen an diesem Wochenende Denkmale, die sonst der Öffentlichkeit verschlossen sind“

Scheller oblag es am Sonnabend, das Fest zum Denkmaltag zu eröffnen. Es lohne sich doppelt und dreifach, Quedlinburg an diesem ganz besonderen Wochenende zu besuchen, meinte er. Denn nach dem Fest am Sonnabend folgten am Sonntag über 70 geöffnete Denkmale, fast doppelt so viele wie beispielsweise in Dresden. Das, so Scheller, sei vor allem ein Verdienst der unzähligen Quedlinburger, die ihre Häuser und Wohnungen für neugierige Blicke öffnen. „Die Besucher sehen an diesem Wochenende Denkmale, die sonst der Öffentlichkeit verschlossen sind“, betonte er und lobte dankbar den Einsatz der Quedlinburger.

Am Sonnabend aber wurde erst einmal bis in den Abend hinein gefeiert. Das Fest am Schlossberg bot so manche idyllische Ecke zum Ausruhen, wie beispielsweise den Barockgarten auf dem Berg, oder einen besonderen Ohren- und Augenschmaus. Wie die florale Modenschau. Mit der wurden Grüße aus der Blumenstadt Erfurt in die Blumenstadt Quedlinburg geschickt. Die jungen Models, die künstlerisch von Babs Sommer angeleitet wurden, verwandelten sich mit ihren Kleidern in lebende Blüten, gefielen in rankenverzierten Outfits und begeisterten das Publikum am Schlossberg.

Bei ihrer Show fehlte allerdings der Auftaktgewinner Karl-Heinz Koßmann. Der startete bei der Quedlinburger Landpartie als Postbote mit einem aus dem Jahr 1950 stammenden Fahrrad. Außerdem musste er der Ausstellung seiner Gasgeräte im Alten Wasserwerk am Brühl den letzten Schliff geben. Das Wasserwerk gehörte zu den offenen Denkmälern am Sonntag.

Karl-Heinz Koßmann
Karl-Heinz Koßmann
Chris Wohlfeld Lizenz