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Berufsschule in Quedlinburg Berufsschule in Quedlinburg: Ruf nach Fachkräften wird immer lauter

Von dieter Kunze 16.04.2015, 17:26
Die Quedlinburger BBS bieten eine Ausbildung zum Altenpfleger an.
Die Quedlinburger BBS bieten eine Ausbildung zum Altenpfleger an. Kunze Lizenz

quedlinburg - Über die Notwendigkeit des Ausbaus der Altenpflege besteht bundesweit Einigkeit. Mit dem Pflegestärkungsgesetz wurden angesichts der demografischen Entwicklung bereits einige Weichen gestellt. Für den Harzkreis startet jetzt die Quedlinburger Berufsschule eine Ausbildungsinitiative. Dort hat der Bereich für medizinische Berufe eine lange Tradition.

„Seit einer Gesetzesänderung von 2003 gab es in den Pflegeeinrichtungen Umstrukturierungen. Diese führten dazu, dass die Ausbildung zur Fachkraft in der Altenpflege an öffentlichen Schulen im Landkreis Harz nicht mehr angeboten wurde“, berichtete Fachbereichsleiterin Jana Menger.

Mangel an Fachkräften im Bereich Altenpflege

Um dem hohen Fachkräftemangel in diesem Bereich zu begegnen, soll es ab Ende August an den Berufsbildenden Schulen J.P.C. Heinrich Mette in Quedlinburg wieder eine Berufsfachschule Altenpflege geben.

„Dieses Angebot richtet sich vor allem an Pflegeeinrichtungen im gesamten Harzkreis, denn die Jugendlichen schließen dazu einen Ausbildungsvertrag mit den Einrichtungen ab“, erläuterte Menger. In den drei Jahren wechseln sich Theorie und Praxis ab. Die Schule schließt mit den Praxiseinrichtungen einen entsprechenden Kooperationsvertrag.

Schule an zwei Tagen in der Woche

Die Auszubildenden müssen an der staatlichen Schule kein Schulgeld zahlen und bekommen eine monatliche Ausbildungsvergütung. Die Quedlinburger verweisen mit Stolz auf ihre bisherigen guten Ergebnisse in der Fachrichtung. Fünf Diplom-Medizinpädagogen sichern auch das neue Angebot ab. „Entsprechend den Wünschen der Träger der praktischen Ausbildung wollen wir eine Beschulungsvariante anbieten, bei der die Auszubildenden an zwei Tagen in der Woche die Berufsfachschule aufsuchen“, hob Koordinatorin Renate Ryll hervor. Sie hofft, dass sich künftig noch mehr Jugendliche für diesen zukunftssicheren Beruf entscheiden und vor allem die Pflegeeinrichtungen im Landkreis rechtzeitig die Weichen für die eigene Nachwuchsgewinnung stellen.

Nach einer einjährigen Ausbildung zum Altenpflegehelfer kann der Jugendliche ebenfalls die dreijährige Ausbildung zum Altenpfleger anschließen. Das hat sich unter anderem der Halberstädter Michael Ettner vorgenommen, der derzeit beim Diakonischen Werk seine praktische Ausbildung absolviert.

Weitere Ausbildungsangebote

Als zukunftweisend sehen sich die Lehrkräfte auch in anderen Ausbildungsangeboten, so zum Beispiel in der Hauswirtschaft- und Familienpflege, in der Ausbildung zum Physiotherapeuten und Masseur und medizinischen Bademeister.

Wer mit einem Hauptschulabschluss zunächst die Ausbildung absolviert hat, kann sich zum Physiotherapeuten weiterqualifizieren. „Allein in diesem Beruf gibt es bei der Arbeitsagentur für den Landkreis 31 offene Stellen“, weiß Jana Menger.

Weitere Informationen zu den Ausbildungsgängen erteilt die Berufsschule unter der Telefonnummer 03946/20 80. (mz)