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Sagenhaft! Bad Suderode im Harz: Maria-Kathleen Zorn will Menschen mit Märchentherapie heilen

Von Felix Fahnert 31.01.2019, 15:15
Carsten Kiehne und Maria-Kathleen Zorn haben sich dem Erzählen verschrieben.
Carsten Kiehne und Maria-Kathleen Zorn haben sich dem Erzählen verschrieben. Marco Junghans

Bad Suderode - Die sieben Teelichter in der Mitte des Raumes waren natürlich kein Zufall. „Die Märchentherapie orientiert sich an sieben Stufen“, sagt Maria-Kathleen Zorn mit einem Lächeln.

Sie muss es wissen, denn Zorn ist Märchenerzählerin und -therapeutin - und mittlerweile auch Teil der Initiative „Sagenhafter Harz“. „Ich wollte sie eigentlich schon immer im Team haben“, sagt Initiator Carsten Kiehne. Die beiden kennen sich bereits aus dem Studium der Sozialen Arbeit in Lüneburg.

„Sagenhafter Harz“, eine Initiative, die sich dem Erkunden der Heimatgeschichte und dem fantasievollen Erzählen von Geschichten verschrieben hat, hat sie wieder zueinander geführt.

Workshops finden an besonderen Orten im Harz statt

So werden unter der Regie von Zorn und Kiehne verschiedene Workshops, so genannte Kraftplatzwanderungen an besondere Orte im Harz und außerdem eine einjährige Ausbildung zum Sagen- und Märchenerzähler angeboten. Im Zentrum steht dabei nicht zuletzt die heilsame Kraft des guten und fantasievollen Erzählens.

„Bei den Kraftplatzwanderungen erkunden und erspüren wir in Kleingruppen Orte, erzählen Märchen und Sagen“, sagt Maria-Kathleen Zorn. Ihre Arbeit mit Märchen verfolgt dabei auch therapeutische Ziele.

„Es geht darum, innere Bilder zu ordnen. Denn die Bilder, die bei uns durch Märchen entstehen, sind immer Ausdruck von Gefühlen“, erklärt sie.

Märchentherapeutin will Menschen mit Fantasie helfen

Die Märchentherapeutin hat es sich bereits seit 2013 zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Hilfe der fantasievollen Texte zu helfen. „Das Wort Therapie mag ich eigentlich nicht“, sagt Zorn.

„Das klingt viel zu sehr nach Krankheit und nach Patient.“ Ihren „Gästen“, wie sie sagt, möchte sie einen möglichen Lösungsweg aufzeigen, indem die individuelle Bedeutung der Bilder für eine Person hinterfragt und daraus Energie geschöpft werden soll.

„Die Sage bietet darüber hinaus den Lösungsweg Natur“, ergänzt Carsten Kiehne. Bei den Wanderungen könnten sich die Teilnehmer so von den „Kraftplätzen unserer Vorfahren“ berühren lassen. So etwa vor wenigen Wochen, als es zum Hübichenstein bei Bad Grund ging.

Teelichter und Kerzen erhellen die Grotte

Hier wurden in der Grotte dann Teelichter und Kerzen aufgestellt. „Es entstand eine Stille, ein heiliger Moment. Und heilig kommt von heilsam“, so Kiehne.

Schon an diesem Wochenende steht die nächste Wanderung mit Carsten Kiehne und Maria-Kathleen Zorn an. Zum „Imbolc“, einem keltischen Lichtfest, wird man Hexentanzplatz und Rosstrappe erklimmen - und natürlich auch Geschichten erzählen.

„Es gibt bei den Menschen eine große Sehnsucht nach fantasievollem Erzählen“, berichtet Kiehne über die große Nachfrage. „Viele Geschichten werden vergessen, es wird kaum noch adäquat erzählt.“

Einjährige Ausbildung zum Sagen- und Märchenerzähler

Um dies zu ändern, bieten Maria-Kathleen Zorn und Carsten Kiehne auch eine einjährige Ausbildung zum Sagen- und Märchenerzähler an. „Die Leute sollen selbst rausgehen und wirklich frei erzählen, ob im privaten oder öffentlichen Raum“, sagt Zorn.

Gutes Erzählen sei wichtig, meint auch Carsten Kiehne - gerade in Zeiten, in denen sich hierfür kaum noch Zeit genommen werde. Viel zu oft beschäftige man sich mit Belanglosigkeiten und mit modernen Medien.

„Die finde ich zum Teil gruselig“, sagt er. Und muss dann schmunzelnd zugeben, dass er für „Sagenhafter Harz“ natürlich auch einen Facebook-Account betreibt.

Weitere Informationen unter www.reiki-im-harz.de/sagenhafter-harz und www.goldmaria.de. Kontakt und Anmeldungen sind über [email protected] und Telefon 0160/99 55 72 52 möglich. (mz)