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Awo-Kreisverband Harz Awo-Kreisverband Harz: Engagement erhält ein Gesicht

Von uwe kraus 06.04.2014, 19:41
Voll bei der Sache: der Harzer Tafelchor der Awo stimmte die Gäste auf den Abend ein.
Voll bei der Sache: der Harzer Tafelchor der Awo stimmte die Gäste auf den Abend ein. Chris Wohlfeld Lizenz

HALBERSTADT/MZ - Kristin Rost, seit Jahresbeginn Leiterin des Bereichs Soziale Arbeit beim Awo-Kreisverband Harz, zitiert Johann Wolfgang von Goethe: „Leider lässt sich eine wahrhafte Dankbarkeit nicht mit Worten ausdrücken.“ Ohne den engagierten Einsatz vieler ehrenamtlich tätiger Mitbürger könnte das Gemeinwesen überhaupt nicht bestehen, sagt sie.

Darum lädt der Wohlfahrtsverband mit seinen 510 Mitgliedern jährlich zu einer Dankeschön-Veranstaltung ein. Erstmalig fand der unterhaltsame Abend am Samstag nicht in Quedlinburg, sondern in Halberstadt statt. Der Vorstandsvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Norbert Fröhlich, verweist auf das große Engagement der über 170 ehrenamtlichen Mitarbeiter in den zehn Ortsvereinen zwischen Dankerode, Harzgerode und Halberstadt.

Ehrenamtliche Arbeit in vielen Bereichen

Ob in der integrativen Kindertagesstätte „Regenbogenland“ Schauen, dem Betreuungsangebot „Hoffnung“ in Quedlinburg, bei der Harzer Tafel, in der Seniorenbetreuung, Behindertenhilfe und im Möbellager - überall rühren sich fleißige Hände. Oft geschehe das für jeden sichtbar, aber auch hinter den Kulissen. Schließlich hätten zum Beispiel die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen am Kinder- und Jugend- sowie Elterntelefon im Vorjahr etwa 10 000 Beratungsgespräche geführt.

Zwei der Frauen am Telefon, die unter der Leitung von Elke Dohrmann, diese wichtige Aufgabe übernehmen, berichten über die schwierige und oft mit viel Vertrauen sowie Vertraulichkeit verbundene Aufgabe. „Viel Leid und eine Menge Probleme bekommen wir da mit“, erzählen sie. „Gerne hätten wir dabei noch weitere Mitstreiter.“

So hat der Dankeschön-Abend für die ehrenamtlichen Mitstreiter großen Wert. Dass zu diesem Ereignis die festangestellten Awo-Mitarbeiter ihre Freiwilligen bedienen, ist ebenso eher ein äußerliches Zeichen wie der Auftritt der Band „Mosaik“, in der Awo-Geschäftsführer Kai-Gerrit Bädje spielt. „Wir wissen jeden Tag, was wir an euch Aktivisten des Ehrenamtes haben“, sagt Awo-Vorstandsvorsitzender Norbert Fröhlich. Ob es die 60 Mitstreiter bei der Harzer Tafel oder die Seniorenbetreuer sind, sie gestalten das Leben im Harzkreis mit.

Ehrenamtliche Arbeit erhält ein Gesicht

Dieses Engagement erhält bei der Ehrenamts-Gala im Wehrstedter Hof von Halberstadt ein Gesicht. Georg Röse, dem an diesem Tag mit einem Blumenstrauß zum 57. Geburtstag gratuliert wird, trifft man im „Laden ohne Kasse“ in Harzgerode. „Immer, wenn was zu tun ist, packt er zu. Schließlich ist er handwerklich begabt und für uns ein Hansdampf in allen Gassen“, so seine Mitstreiter. Neben ihm sitzt Doreen Krone an der Tafel im Festzelt. Sie hat ihren Mann mitgebracht und engagiert sich in Gernrode für die Harzer Tafel. Gleiches tut Reinhardt Fechner seit fünf Jahren. Ingild Arndt kennen besonders die Besucher der Quedlinburger Seniorenbegegnungsstätte, während Karin Rutkowski seit zehn Jahren ehrenamtlich in der Tagesstätte „Hoffnung“ für seelisch behinderte Menschen wirkt.

Haupt- und Ehrenamt ergänzen sich auf vielfältige Weise. In Quedlinburg befinden sich die Schuldner- und Insolvenzberatung der Awo, der Verein für Betreuung und Selbstbestimmung, das ambulante Wohnen für seelisch behinderte Menschen und die Ergotherapiepraxis unter einem Dach.

Kristin Rost und die neue Ehrenamtskoordinatorin Ines Schmidt verweisen auf eine Ausstellung über die Projekte der Ehrenamtlichen, die sich über die Altkreise Quedlinburg und Halberstadt erstrecken. „Wir suchen in Quedlinburg Lesepaten für ältere und pflegebedürftige Menschen, die im Rahmen des Ambulanten Pflegedienstes betreut werden, ebenso wie wir nach freundlichen Menschen Ausschau halten, die ein offenes Ohr und ein großes Herz für Kinder und Jugendliche haben.“ Die Koordinatorin des Kinder- und Jugendtelefons, Elke Dohrmann, fügt an: „Wir bieten eine anerkannte Ausbildung, Supervision und Fortbildungen.“

Eine Wandzeitung erinnerte an die Höhepunkte des vergangenen Jahres, an die Andreas Wagner, Mike Richter und Janine Höhne (v.l.) gern zurückdenken.
Eine Wandzeitung erinnerte an die Höhepunkte des vergangenen Jahres, an die Andreas Wagner, Mike Richter und Janine Höhne (v.l.) gern zurückdenken.
Chris Wohlfeld Lizenz
Ein kleines Dankeschön für die Ehrenamtlichen
Ein kleines Dankeschön für die Ehrenamtlichen
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