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Ausflugsgaststätte Ausflugsgaststätte bei Gernrode: Sternhaus bietet Mahlzeit und Gästezimmer an

Von Sabine Herforth 01.08.2017, 05:55
Uwe Kruse und Angela Beckmann sind die neuen Pächter des Sternhaus’ im Harz.
Uwe Kruse und Angela Beckmann sind die neuen Pächter des Sternhaus’ im Harz. Chris Wohlfeld

Gernrode - Als Uwe Kruse aus der Küche kommt, wird er von einer würzigen Duftwolke begleitet, die jedem Gast das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Der Geruch weckt sofort Erinnerungen an einen saftigen Sonntagsbraten bei Großmutter.

Gut bürgerliche Küche ist es auch, die künftig im Sternhaus auf den Tisch kommt. Denn Uwe Kruse und seine Cousine Angela Beckmann eröffnen am Freitag, 4. August, mit einem Fest die Gaststätte.

Früher nur Späße darüber gemacht

Während sie schon mitten im Abenteuer stecken, können sie noch gar nicht richtig glauben, dass aus einem Hirngespinst nun eine handfeste Unternehmung geworden ist.

„Als wir früher zusammen gesessen haben, haben wir Späße darüber gemacht, dass wir mal einen Ladern öffnen wollen“, erzählt Angela Beckmann. Einige Jahre gingen ins Land - bis schließlich der Zufall nachhalf.

Uwe Kruse bemerkte bei einem Besuch, dass das Sternhaus geschlossen hatte. Auf dem Hof nachgefragt, erfuhr er, dass der Besitzer 2016 verstorben war und der Betrieb seither ruhte.

Fixe Idee war plötzlich wieder präsent

Die fixe Idee war plötzlich wieder ganz präsent und Kruse griff zum Telefon, um seine Cousine anzurufen. „Ich habe nur kurz überlegt“, sagt sie und wagte schließlich den Neuanfang als Gastronomin. „Als ich hier herkam, hatte ich mich sofort verliebt“, gesteht sie.

Beiden sei schon bei der ersten Besichtigung klar gewesen, dass sie dieses Projekt gemeinsam angehen wollen. Aus dem Spaß wurde so Ende 2016 allmählich Ernst. Doch von heute auf morgen ließ sich das Sternhaus nicht wieder öffnen.

„Es gibt Mühlen, die dann erstmal anfangen zu mahlen“, fasst Kruse zusammen, was sie in den folgenden Monaten erwartete. Anträge, Bewilligungen, Modernisierungsmaßnahmen und vieles, vieles mehr. „Am 22. Juni haben wir dann schließlich den Pachtvertrag unterschrieben“, so Kruse.

Ein großen Team an Freunden arbeitet mit

Seither arbeiteten sie mit einem großen Team aus Freunden daran, alles pünktlich fertig zu bekommen. „Ohne unsere Freunde hätten wir keine Chance gehabt. Das haben wir völlig unterschätzt“, ist Beckmann dankbar für so viel Unterstützung.

Gemeinsam wurde geputzt, gemalert, wurden Tischdecken genäht und an unzähligen anderen kleinen und großen Baustellen gewerkelt. „Wir haben es insgesamt etwas heller gestaltet“, so die 56-Jährige. Am ursprünglichen Charakter wollen die beiden aber festhalten. „Das passt zu uns“, befindet Beckmann.

Eigentlich hätten sie bereits im April die Türen für Gäste öffnen wollen. Im Nachhinein sei die Verzögerung aber ein kleiner Segen. „Wir haben in der Zeit eine Menge gelernt“, verrät Angela Beckmann und fügt an: „Wer weiß, was wir alles falsch gemacht hätten, wenn wir früher aufgemacht hätten.“

Klassische deutsche Küche gelernt

Wenn es nun aber am Freitag schließlich soweit ist, sind die beiden gut aufgestellt. Das Restaurant ist bereits geöffnet. Am Herd steht Uwe Kruse selbst. „Ich habe vor über 40 Jahren die klassische deutsche Küche gelernt und liebe sie noch immer“, betont Kruse.

„Es sind alle Zutaten frisch“, verspricht Beckmann, dass in der Küche keine Fertigsoßen zu finden sind.

Zu den Spezialitäten des Hauses zählt „natürlich Wild, wir sind ja hier im Harz“, so Kruse. „Aber Rinderrouladen wird es genauso geben wie Schnitzel, das wir mit drei Soßen anbieten.“ Wanderer und Radfahrer, die hier vorbeikommen, würden jedenfalls nicht hungernd ihre Reise fortsetzen.

Und auch auf das beliebte Softeis, nach dem so mancher Harzer früher seine Wochenendausflüge plante, steht wieder auf der Karte. „Es gibt das gleiche Eis aus den gleichen Maschinen“, verspricht Uwe Kruse. Der Biergarten wurde ebenfalls überarbeitet, und neue Tische und Stühle wurden aufgestellt.

Darüber hinaus stehen im Sternhaus auch wieder Gästezimmer für Übernachtungen zur Verfügung. „Zwei von sechs haben wir modernisiert“, sagt Angela Beckmann. Die übrigen sollen bald folgen. „Wir legen viel Wert darauf, dass die Matratzen, Teppiche und Möbel neu sind“, erklärt Beckmann.

Bungalows sollen wieder vermietet werden

Geplant ist zudem, die drei Bungalows hinter dem Hauptgebäude wieder zu vermieten. Um sich nicht finanziell zu übernehmen, nehmen sich die beiden für deren Erneuerung aber Zeit.

Ist das alles geschafft, haben Angela Beckmann und Uwe Kruse sich vorgenommen, der Baracke in Form eines Biker-Hotels neues Leben einzuhausen. „Aber eins nach dem anderen“, will die 56-Jährige nichts überstürzen.

Die Eröffnungsfeier beginnt am Freitag, 4. August, um 17 Uhr mit der Vorstellung eines Auszugs aus der Speisekarte. Ab 19 Uhr gibt es Livemusik mit den Crazy Turns. (mz)