Schnelles Internet Ausbau der Breitbandversorgung in Quedlinburg finanziert die Telekom

Quedlinburg - „Wenn alles fertig ist, rückt Quedlinburg in der Breitbandversorgung vom Ende an die Spitze“, freut sich Oberbürgermeister Frank Ruch auf den baldigen Ausbaubeginn zum schnellen Internet durch die Telekom. Die Vereinbarung, von der fast 13.000 Haushalte und Betriebe profitieren, unterzeichneten Vertreter des Unternehmens sowie Ruch.
Als Gewinner im Verfahren der Bundesnetzagentur will die Telekom in der Kernstadt sowie den Ortsteilen Morgenrot, Münchenhof und Quarmbeck bis Jahresende Geschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) ermöglichen. Je nach Lage sind es derzeit zwischen einem und selten 50 MBit/s.
„Es werden rund 30 Kilometer Glasfaserleitungen und über 60 Verteilerkästen benötigt, von denen die Hausanschlüsse abzweigen“, erklärt Roland Voigt, Regio-Manager der Telekom im Harzkreis. Das Besondere: Die Kosten für den Ausbau finanziert die Telekom - „ohne Fördergelder“.
„Es wird Verkehrseinschränkungen geben“
Nach den Vorbereitungen starten notwendige Bauarbeiten in der ersten Jahreshälfte und dauern drei bis vier Monate an. Spätestens im vierten Quartal, im Plan steht der 13. Dezember, sei das Netz für die Kunden bereit“, verspricht Voigt. „Es wird Verkehrseinschränkungen geben“, warnt Voigt.
Zuerst sollen vorhandene Leerrohre für die Kabel genutzt werden. „Wo das nicht geht, wird gebaggert.“ Voigt rechnet aber mit nur wenigen zusätzlichen neuen Rohren. Deshalb können und wolle er keine genauen Angaben über die genaue Höhe der Kosten machen, die „im Millionenbereich liegen“.
Das neue Netz werde so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sind, betonen die Macher. „Das Internet ist aber nicht nur für Familien unverzichtbar“, sagt Ruch. „Für die Kommune ist sie auch für die erfolgreiche Ansiedlung von Unternehmen wichtig.“
Höhere Geschwindigkeit muss beantragt werden
Ab den Verteilerkästen wird die neue Vectoring-Technik eingesetzt. Voigt: „Im Kasten wird das Signal vom Glasfaserkabel auf eine Kupferleitung übergeben.“ Interessierte Kunden, beispielsweise Firmen, die stattdessen ein Glasfaserkabel wünschen, könnten sich direkt an die Telekom wenden.
Nutzer, welche die höhere Geschwindigkeit nutzen wollen, müssen es extra beantragen. Das Tempo beim Herunterladen wird maximal 100 und beim Heraufladen 40 MBit/s betragen. „Es wird keine automatische Umstellung geben“, ergänzt Robert Mühler von der Telekom.
Allerdings die schnelle Leitung auch für andere Anbieter möglich. Durchleitungsverträge zwischen Telekom und anderen Firmen ermöglichen dies. „Nutzer melden sich bei ihren Partnern“, erläutert Voigt. „Zu welchen Kosten diese es an die Kunden weitergeben, bleibt ihre Sache.“ (mz)