Als Geburtstagsgeschenk das Gebäude übertragen
Quedlinburg/MZ. - Bei einer Feierstunde, zu der Dr. Jürgen Allerkamp vom Vorstand der Nord LB den Schlüssel an den Generalsekretär der DSD, Dr. Robert Knüppel, überreichte, würdigte Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) das besondere Engagement der Denkmalstiftung für Quedlinburg und das Land Sachsen-Anhalt. Die Stiftung habe beim Fachwerkzentrum mitgeholfen, eine Institution zu schaffen, der sich heute alle anderen 15 Bundesländer mit bedienen, wenn es um Bauforschung und fachgerechte Sanierung gehe. "Das gereicht uns allen ein bisschen zur Ehre", sagte der Ministerpräsident.
DSD-Generalsekretär Dr. Robert Knüppel, zugleich Vorstandsvorsitzender des Trägervereins des Fachwerkzentrums, schlug einen Bogen von den Anfängen 1998 über die Probleme nach der Insolvenz des Trägers im Jahre 2001 bis zur Neugründung mit einem Trägerverein, an dem sich auch das Landesbauministerium, die Stadt Quedlinburg und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt beteiligten. So gelang es, das Fachwerkzentrum zum Erfolg zu führen. Quedlinburgs Bürgermeister Eberhard Brecht (SPD) nannte die Übergabe des Hauses Blasiistraße 11 an die DSD ein "großherziges Geschenk". Das Engagement der Denkmalstiftung habe auch dazu beigetragen, die Einstellung vieler Quedlinburger zur Sicherung von Denkmalen zu verändern. Vorbehalten vor 1990 sei ein bürgerschaftliches Interesse am Erhalt der Bausubstanz gewichen. Die Geschäftsführerin des Fachwerkzentrums, Claudia Hennrich, erinnerte an die Bauprojekte, die von ihr und ihren neun Mitarbeitern betreut wurden und werden. Dazu gehört auch die Unterstützung für die Jugendbauhütte, unter anderem bei der Sanierung der Goldstraße 25 und Klopstocks Gartenhaus in Quedlinburg sowie derzeit beim Schlossberg 11.
"Wir sind auch einem öffentlichen Auftrag verpflichtet", betonte Dr. Jürgen Allerkamp. Es komme der Nord LB bei der Unterstützung der öffentlichen Hand auf Nachhaltigkeit an. Das heißt, wenn sich die Bank zurückzieht, die Entwicklung nicht stockt oder abbricht. Der Kauf und die Instandsetzung dieses Hauses sowie die jetzige Übergabe an die Denkmalstiftung sei für die Nachhaltigkeit ein gutes Beispiel. Als entscheidend bezeichnete er auch, dass mit dem Fachwerkzentrum junge Menschen in die Stadt gezogen werden, die später gewissermaßen Botschafter des Weltkulturerbes Quedlinburg sind. Das Fachwerkzentrum sei eine wunderbare konzertierte Aktion von der Politik bis hin zur Wirtschaft.