1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Naumburg
  6. >
  7. Von wegen nur Kfz-Elektrik

Von wegen nur Kfz-Elektrik

Von Michael Heise 06.03.2007, 18:50

Naumburg. - An 1972 kann sich Frank Bönisch noch ganz genau erinnern. Es war das Jahr der Übernahme des Kfz-Betriebes "Autolicht" von Firmengründer und Onkel Paul Gluba. Und die gestaltete sich ziemlich schwierig, denn in der DDR war es große Mode, Privatunternehmer zum Gang in die PGH oder einen volkseigenen Betrieb zu drängen. Doch Bönisch lehnte dankend ab - er wollte selbstständig bleiben. Zur Strafe ließ die Genehmigung zur Unternehmensübernahme auf sich warten. Und auch, als diese die Stadt schließlich doch absegnete, wusste man beim Rat des Kreises - wo der Jungunternehmer den Betrieb anzumelden hatte - noch lange nichts davon.

Ein Start mit Hindernissen. Inzwischen ist der 1-a-Autoservice Bönisch mit Sitz am Salztor nicht nur längst eine etablierte Naumburger Adresse in der Branche geworden, sondern hat Frank Bönisch die Zielgerade hinter sich gelassen und den Betrieb zum 1. Januar an seinen Sohn Jörg übergeben. Eine Herausforderung für den 37-Jährigen, und das nicht nur, weil das Unternehmen ein markantes Jubiläum feiert. Genau heute vor 75 Jahren - am 7. März 1932 - ist es von Paul Gluba gegründet worden.

Allerdings: Jörg Bönisch ist sich der Tradition zwar bewusst, will sie jedoch bei der weiteren Firmenentwicklung nicht sonderlich in den Vordergrund gestellt wissen. Das hat vor allem einen Grund: Der alte Kfz-Betrieb, der sich beinah ausschließlich der Elektrik am Fahrzeug verschrieben hatte, ist Geschichte. "Wir sind längst ein Komplettanbieter von Serviceleistungen - von der Durchsicht und Reparatur bis hin zum Einbau von Klimaanlagen und Standheizungen. Arbeiten an der Elektrik gehören freilich dazu, sind aber nur ein Teil dessen, was wir leisten", klärt Jörg Bönisch auf. Das Unternehmen versteht sich als Allrounder, ganz konkret als Alternative zu den meist teureren Werkstätten der Autohäuser. Das Konzept fruchtet und widerspiegelt sich nicht zuletzt in den Investitionen, die in den letzten Jahren getätigt wurden.

Dazu Frank Bönisch: "Wir waren in der Region einer der Ersten, der Reparatur und Einbau von Klimaanlagen angeboten hat - dank einer neuen Klima-Service-Station. Außerdem wurden zwei Hebebühnen für bis zu 3,5 beziehungsweise vier Tonnen schwere Fahrzeuge installiert. Darauf sind wir besonders stolz. Die Werkstatt ist damit technisch auf dem neusten Stand."

Übrigens: Wenn Frank Bönisch "wir" sagt, meint er nicht nur Sohn Jörg, sondern auch Ehefrau Inge, die seit 1972 dabei ist, und Servicemitarbeiter Steffen Bock. Neueinstellungen sind bei alledem nicht ausgeschlossen, sollte sich - so blickt Sohn Jörg voraus - der Betrieb so gut entwickeln wie bisher.