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Bau-Vorhaben Verhandlungen gestartet: Gespräche über Zukunft der Naumburger Gartensparte „Spechsart“

Von Harald Boltze 07.04.2022, 09:04
Blick auf die Naumburger Kleingartenanlage "Spechsart"
Blick auf die Naumburger Kleingartenanlage "Spechsart" (Foto: Spechsart Wohnkultur)

Naumburg - Was passiert mit der rund 10.000 Quadratmeter großen Grünfläche zwischen Siedlungsstraße und Auenblick, auf der sich seit 1957 die Naumburger Gartensparte „Spechsart“ befindet? Diese Frage beschäftigte die Gemüter - spätestens, nachdem Tageblatt/MZ ausführlich darüber berichtet hatte, dass die Naumburger Projektgesellschaft „Spechsart Wohnkultur“ dort als neuer Eigentümer bis zu 20 Einfamilienhäuser errichten möchte. Viele Kleingärtner, und so auch der „Spechsart“-Vorstand, signalisierten hingegen deutlich, dass sie für den Erhalt der Sparte kämpfen werden und das Pachtverhältnis aufrechterhalten wollen.

Am Montag nun kam es zu einem ersten Vor-Ort-Treffen, wie Steffen Kähne, Projektleiter der „Spechsart Wohnkultur“, berichtet. Dabei sei natürlich zunächst klar geworden, dass eine unterschiedliche Interessenlage vorliegt. „Im Verlaufe des Gesprächs kamen wir aber auf den Nenner, dass das Pachtverhältnis mit dem Kleingartenverein ein vertraglich fixiertes Ende bekommen könnte. Vom Verein wurde am Ende eine Laufzeit von noch 15 Jahren vorgeschlagen, die ich weder ausgeschlagen noch akzeptiert habe, weil wir das nun intern diskutieren müssen“, berichtet Kähne. Sollten sich das Immobilienunternehmen und der Kleingartenverein tatsächlich auf eine solche Lösung einigen können, würde dies für die einzelnen Kleingärtner bedeuten, dass sie noch 15 Jahre auf ihren Parzellen bleiben können. „Auch neuen Pächtern, wenn Parzellen frei werden, müsste klar gesagt werden, dass die Verträge endlich sind“, präzisiert Steffen Kähne.

Für ihn und die Projektgesellschaft weiterhin entscheidend: dass für die rund 10.000 Quadratmeter Grünfläche ein Baurecht geschaffen wird - und zwar schnellstmöglich. Denn wenn die Investoren schon bis zu 15 Jahre warten müssen, dann nur, wenn die Sicherheit besteht, dass es anschließend sofort mit dem Bau losgehen kann. Deshalb hofft Kähne auf einen baldigen Aufstellungsbeschluss durch den Naumburger Gemeinderat. Dieser wird sich mit seinen Ausschüssen in den kommenden Wochen zunächst die Argumente der Kleingärtner und in einer gesonderten Sitzung das Vorhaben der Investoren anhören und erklären lassen. Fest steht also bislang nur eines: Ein baldiges Verschwinden der Gartenanlage „Spechsart“ ist äußerst unwahrscheinlich.