Spielzeug aus Ostzone und DDR
Donauwörth/Bad Kösen/hh. - Das Käthe Kruse Puppenmuseum in Donauwörth widmet sich derzeit in einer Sonderausstellung einem Thema, das bislang kaum Beachtung fand: Spielwarengestaltung in der DDR. Bislang sei diese Thematik nicht einmal in den neuen Bundesländern aufgearbeitet worden, sagte der ehemalige Bad Kösener Museumsleiter Lutz Toepfer im Rahmen der Ausstellungseröffnung anerkennend.
Die Sonderschau "Käthe Kruse in der Ostzone - Spielzeug aus der DDR und nach der Wende" ist bis 17. August in Donauwörth zu sehen. Anwesend zur Ausstellungseröffnung waren auch die Bad Kösener Diplomdesignerin, Spielzeuggestalterin Käthe Klötzer, sowie die Firmenleitung der Kösener Spielzeugmanufaktur, Constanze Schache und Dr. Helmut Schache. Letztere haben die Schau unterstützt mit Dokumenten und Spielzeugtieren aus der aktuellen Fabrikation. Auch von Käthe Klötzer entwickeltes Spielzeug ist in Donauwörth ausgestellt. Käthe Kruse (1883 bis 1968) führte in Bad Kösen ihre Puppenwerkstätten von 1912 bis 1950. Dann floh sie mit einigen treuen Mitarbeitern in den Westen, nach Donauwörth. Hier hatte Käthe Kruse bereits 1946 ihren Sohn Michael mit der Einrichtung eines Zweigwerks betraut. In Bad Kösen wurden derweil unter Treuhandverwaltung Puppen in der Kruse-Tradition gefertigt. 1953, nach Umwandlung in einen Volkseigenen Betrieb, hieß die Manufaktur VEB Puppenwerkstätten Bad Kösen. Fortan erhielten die Käthe-Kruse-Puppen die Bezeichnung Kösener Künstlerpuppen.
Ab 1958 wurde das Sortiment um Plüsch- und Handspieltiere erweitert. Materialnot und mangelnde Käuferkraft führten 1964 zum Erliegen der Puppenproduktion in Bad Kösen, heißt es im Info-Blatt zur Ausstellung. Bis 1967 gehörte der VEB zum Kombinat Spielwaren Sonneberg, um danach in die Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle integriert zu werden.