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Konzert zum Klassentreffen

Von Helga Heilig 16.10.2007, 16:17

Schulpforte. - "Es ist nahe gehend und aufregend, an diesem Ort zu stehen, an dem ich vor knapp 57 Jahren das Weihnachtsoratorium gespielt habe", sagte Siegfried Pank, bevor in der Aula der Landesschule Pforta ein besonderes Konzert begann. Der weltbekannte Leipziger Cellist hat von 1948 bis 1954 die Landesschule besucht und war nun Teilnehmer des ersten Klassentreffens dort. In diesem Rahmen hatte Pank sich bereit erklärt, ein Konzert zu geben. Begleitet wurde er an der Orgel von Julius Mauersberger, auch einem Ex-Pfortenser, der gerade in der Landesschule seinen Zivi-Dienst leistet.

Siegfried Pank spielte die Viola da Gamba, ein Instrument, das 1693 in Leipzig gebaut wurde von Martin Hoffmann. Dessen Sohn war mit Johann Sebastian Bach befreundet. "Durchaus könnte diese Viola da Gamba in Bachs Nähe erklungen sein", schlussfolgerte Pank. Dann trug er verschiedene Stücke mit sichtlicher Freude am Spiel vor, selbstredend durfte auch eine Komposition von Bach, die Sonate G-Dur BWV 1027 für Viola da Gamba und Orgel, nicht fehlen.

Faszinierend die Interpretation von drei Stücken für Viola da Gamba aus der Feder von Tobias Hume (gestorben 1645), in dem die musikalische Spannbreite dieses Instruments besonders deutlich wurde. Das Klassentreffen des Abiturjahrgangs 1954, organisiert vom ehemaligen Justizminister und Oberbürgermeister der Stadt Naumburg, Curt Becker, wurde auf dem Pfortenser Friedhof mit einem Gedenken an verstorbene Klassenkameraden eröffnet. Nach dem Konzert gab es Gelegenheit, sich an die Schulzeit in Pforta zu erinnern und von sich anschließenden Lebenswegen zu berichten. Die Teilnehmer des Klassentreffens waren aus ganz Deutschland angereist. Ein Teil der Pfortenser dieses Jahrgangs ist gleich nach dem Abitur nach den Westen gegangen. Gründe dafür gab es einige, unter anderem den, dass damals die berufliche und gesellschaftliche Stellung der Eltern ausschlaggebend war für eine Studienzulassung.