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Konzern Konzern: Hauptsitz Dublin

27.08.2015, 07:13
Das Zementwerk Karsdorf gehört nun zu Opterra, der deutschen Tochter der irischen CRH. Die Transporter tragen jetzt ein blaues Opterra-Logo.
Das Zementwerk Karsdorf gehört nun zu Opterra, der deutschen Tochter der irischen CRH. Die Transporter tragen jetzt ein blaues Opterra-Logo. HDS/Privat Lizenz

Karsdorf - Eiligen Kraftfahrern auf der B 180 ist es längst aufgefallen. Die Zementlaster, die dort mitunter die zügige Fahrt aufhalten, tragen nicht mehr den Schriftzug von Lafarge, sondern ein blaues Logo. Aus Lafarge Deutschland, zu dem das Zementwerk in Karsdorf gehört, ist Opterra geworden. Mit dem verbindlichen Vollzug der Fusion von Lafarge und Holcim sind die hiesigen Lafarge-Unternehmensteile seit dem 3. August offiziell Tochter des weltweit agierenden CRH-Konzerns, der seinen Sitz in Irland hat, teilt das Unternehmen mit. Damit verbunden ist die Umfirmierung aller deutschen Unternehmensteile in „Opterra“. Im Einzelnen gehören dazu neben der Opterra GmbH selbst die Opterra Karsdorf GmbH, die Opterra Karsdorf GmbH/Werk Sötenich, die Opterra Wössingen GmbH sowie die Opterra Beton GmbH.

Mit Opterra seien die einstigen deutschen Lafarge-Unternehmensteile „Teil eines globalen Marktführers unserer Branche“, so Danilo Buscaglia, Vorsitzender der Geschäftsführung von Opterra. „Wir wissen, dass CRH die auf Leistung beruhende Erfolgsgeschichte unseres Unternehmens schätzt. Gemeinsam wollen wir dieses Potenzial noch weiter steigern.“

Im Karsdorfer Werk sieht man die Umfirmierung derzeit gelassen. Vorerst hat sich nichts geändert außer dem Logo auf den Fahnen am Werkseingang. „Was die Zukunft bringt, bleibt abzuwarten“, so ein Mitarbeiter. Auch mit der Übernahme durch Lafarge vor 25 Jahren habe sich nicht sofort alles geändert, seien Umstrukturierungen, die auch schmerzhafte Einschnitte brachten, später erfolgt.

„Zuerst einmal hoffe ich, dass der Deutschlandsitz von Opterra in Karsdorf bleibt“, sagt Olaf Schumann, Karsdorfs Bürgermeister. Vor drei Jahren hatte Lafarge die Unternehmensleitung für Deutschland nach Karsdorf verlegt. Laut Schumann nicht nur ein Gewinn für das Ansehen der Unstruttal-Gemeinde als Wirtschaftsstandort, es habe, wenn auch in sehr überschaubarem Maß, der Gemeinde zudem Einnahmen beschert.

Nominell ist Karsdorf weiter Unternehmenssitz von Opterra. Die rund 20 Mitarbeiter der Unternehmensleitung sind allerdings seit einem Jahr in Leipzig tätig. Begründet wird das damit, dass man dort für internationale Geschäftspartner leichter zu erreichen sei. Vermutlich wird wohl auch eine Rolle spielen, dass viele der Führungskräfte so wie Buscaglia in Leipzig ansässig sind. Auch Guiseppe De Donno, neuer Werksleiter in Karsdorf und Nachfolger von Bernhard Kleinsorge.

Die Frage des künftigen Unternehmenssitzes von Opterra interessiert auch Landrat Götz Ulrich. Er hat sich für Anfang Dezember mit Buscaglia und De Donno zu Gesprächen verabredet. Zudem hofft der Landrat, dass das Unternehmen auch als Teil von CRH sein regionales Engagement fortsetzen wird. Lafarge hatte sich in der Region nicht zuletzt über die Stiftung „Aufbau Unstrut-Finne“ eingebracht, für die das Unternehmen den finanziellen Grundstock bereitgestellt hat. Die Stiftung fördert insbesondere die Ausbildung eines qualifizierten Fachkräfte-Nachwuchses, indem sie Stipendien für Ingenieur-Studenten bereitstellt, die sich verpflichten, nach ihrem Studium in der Region tätig zu werden. Da diese Stiftung laut Ulrich nicht vom Ertrag ihres Kapitals lebt, sondern die Stiftungsmittel direkt einsetzt, wäre über eine erneute Zustiftung zu reden. Laut Harri Reiche, der Vorsitzender der Stiftung ist, reichen deren Mittel noch für die nächsten zwei Jahre. „Angesichts der Situation auf dem Fachkräftemarkt bin ich zuversichtlich, dass das Unternehmen das Engagement für die Ausbildung von Fachkräften beibehält“, so Reiche.