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Konzept Konzept: Daheim statt Heim

09.03.2015, 08:32
In die einstige Berufsschule in der Naumburger Seilergasse ist wieder Leben eingezogen. Die GWG hat hier 14 barrierearme Wohnungen vor allem für alleinstehende Senioren hergerichtet.
In die einstige Berufsschule in der Naumburger Seilergasse ist wieder Leben eingezogen. Die GWG hat hier 14 barrierearme Wohnungen vor allem für alleinstehende Senioren hergerichtet. Biel Lizenz

naumburg - Ursula Bergner hat sich ihre Zweiraumwohnung gemütlich eingerichtet. Blickt sie aus dem Fenster, schaut sie auf ein weitläufiges Grundstück mit großen Bäumen. Bald soll es hier grünen und hübsch sein - und das nicht nur, weil es langsam Frühling wird, sondern weil die GWG Naumburg die Fläche bepflanzen und mit Sitzgelegenheiten versehen wird. Frau Bergner ist eine von elf Mietern, die sich eine Wohnung in einem ganz besonderen Objekt ausgesucht haben: der ehemaligen Berufsschule in der Seilergasse. Die GWG hatte das Objekt einst vom Kreis erworben und seit letztem Jahr so hergerichtet, dass es maßgeblich für alleinstehende Senioren attraktiv ist. Fast komplett barrierefrei sind Haus und Wohnungen, ein Fahrstuhl geleitet ins Obergeschoss, Duscheinstiege sind ebenerdig, Waschbecken so angebracht, dass man sie auch im Sitzen nutzen kann. Keller gibt es nicht, dafür komfortable Abstellräume auf den Etagen. Ursula Bergner, die zuvor am Kramerplatz lebte, hatte am 8. Februar ihre Wohnung bezogen. „Meine Tochter machte mich auf das Haus aufmerksam. Das war eine gute Idee. Mir gefällt es hier.“

Elf der 14 entstandenen und unterschiedlich großen Wohnungen hat die GWG bereits vermietet, und gemessen an der großen Resonanz zum Tag der offenen Tür am Sonnabend dürfte es nicht allzu lange dauern, bis auch die restlichen drei vermietet sind.

Andreas Herbig, Leiter GWG-Immobilienmanagement, hatte reichlich Fragen zu beantworten, auch danach, ob es sich um eine Anlage des Betreuten Wohnens handele. „Wer hier einzieht, lebt selbstbestimmt, kann aber bei Bedarf Pflege genauso in Anspruch nehmen wie die große gemütliche Runde mit anderen Mietern.“ Dafür biete sich die Volkssolidarität nebenan an (siehe „Konzept“).

Im Haus unterwegs waren auch Christa und Hans-Joachim Reimer. Die beiden Senioren suchten eine bequem zu erreichende Wohnung, beispielsweise mit Fahrstuhl. Doch: „Für uns sind die Wohnungen zu klein. Schön ist es hier trotzdem“, meinten beide. Umgesehen hat sich Bärbel Bauer, die das Haus noch als düstere Berufsschule kennt. Ihr Fazit: „Erstaunlich, was man daraus so machen kann.“

Andreas Herbig, GWG, führt durchs Haus.
Andreas Herbig, GWG, führt durchs Haus.
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