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Verdi-Warnstreik Im Burgenlandkreis wohl kein Busverkehr am Freitag

Verdi ruft zum Warnstreik auf. PVG-Geschäftsführer rechnet damit, dass der Burgenlandkreis davon ganztägig betroffen sein wird. Auch Schulbusse würden dann nicht fahren.

Von Harald Boltze Aktualisiert: 29.01.2024, 17:57
Am Freitag wird im Burgenlandkreis wohl kein Bus rollen.
Am Freitag wird im Burgenlandkreis wohl kein Bus rollen. (Foto: Hellfritzsch)

Naumburg. - Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird am kommenden Freitag, 2. Februar, kein PVG-Bus im Burgenlandkreis unterwegs und damit auch kein Schulbusverkehr möglich sein. „Auch wenn ich es noch nicht offiziell weiß, gehe ich fest davon aus, dass wir am Freitag ganztägig und im gesamten Kreis vom Streik betroffen sein werden“, sagte Lutz Däumler, Geschäftsführer der hiesigen Personenverkehrsgesellschaft, am Montagnachmittag auf Anfrage von Tageblatt/MZ.

Eine Ausnahme bilde die Linie 723 zwischen Merseburg und Freyburg, die von der PNVG Merseburg/Querfurt betrieben wird, die nicht von den derzeitigen Tarifverhandlungen betroffen ist, so Däumler.

Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsunternehmen in Sachsen-Anhalt für Freitag zum ganztägigen Warnstreik auf. Gegenwärtig finden Tarifverhandlungen mit den Kommunalen Arbeitgeberverbänden (KAV) statt. In Sachsen-Anhalt ging die erste Verhandlungsrunde am 12. Januar ergebnislos über die Bühne. In einer Pressemitteilung meint Verdi-Verhandlungsführer Paul Schmidt dazu: „Die Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt müssen nicht nur den Fach- und Arbeitskräftemangel anerkennen, sondern sich auch dem Vergleich mit anderen Betrieben stellen.“ Es sei nicht zu erklären, wieso ÖPNV-Beschäftigte hier einige Hundert Euro weniger verdienen sollen als in anderen Bundesländern. Als Beispiel gibt er an, dass Fahrdienstbeschäftigte in Sachsen je nach Betriebszugehörigkeit ab dem 1. März 2024 zwischen 3.116 Euro und 3.627 Euro verdienen. „In Sachsen-Anhalt werden für die gleiche Tätigkeit lediglich zwischen 2.880 Euro und 3.141 Euro gezahlt“, so Schmidt.

Hinzu käme die extreme Belastung. Schmidt: „Die Krankenstände sind hoch und die Überstundenkonten voll. In einigen Betrieben gelingt es längst nicht mehr, ausreichend Personal zur Einhaltung der Regelfahrpläne vorzuhalten.“