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Huskys und weiter Himmel

09.03.2011, 08:06

FREYBURG. - Eine Arktisreise hat Sie zum Album inspiriert, auf dem Cover sind Huskys zu sehen. Zu Beginn des Frühlings kommen Sie nach Freyburg. Was erwartet die Konzertbesucher?

Wolf Maahn: Die Huskys stehen für einen weiten Himmel und die Lust auf Freiheit. Arktisreisen und Rockkonzerte reißen den Himmel auf.

Kennen Sie die Saale-Unstrut-Region? Sind Sie schon einmal hier gewesen?

Maahn: Ich muss gestehen, ich war noch nie da, kenne die Gegend jedoch vom Namen her. Aber sie zählt zu jenen weißen Flecken in Deutschland, die ich noch entdecken muss.

Nach sechs Jahren ist "Vereinigte Staaten" ein neues Studio-Album. Wie lange haben Sie daran gearbeitet und was bedeutet es für Sie?

Maahn: Es bedeutet mir sehr viel. Eigentlich bin ich ja eine Art Erfüllungsgehilfe. Die Lieder strömen in mich hinein, und ich suche mir die schönsten Perlen für ein Album heraus. Da wird viel geändert, viele Songs wieder aus der Auswahl rausgeschmissen. Das braucht seine Zeit. Aber in all den Jahren ist natürlich mehr passiert. Ich habe ein Live-Album herausgegeben und in der Rockoper "Das Lied von Schillers Glocke" mitgespielt.

Apropos Schauspielerei. Sie waren ja auch in der Fernsehserie "Unter uns" zu sehen.

Maahn: Ja, ich hatte Lust aufs Schauspielern und denen hat mein Album gefallen. So waren einige meiner neuen Songs ins Fernsehen gekommen.

Sie sind musikalisch in vielen Genres unterwegs. Welche Einflüsse haben Sie in all den Jahren jedoch besonders geprägt?

Maahn: Das waren zu Beginn die Beatles, die ich mit elf Jahren live in München gesehen habe. Später habe ich Gefallen an der R'n'B-Musik gefunden, wie Stevie Wonder, der die Soul-Musik ja revolutioniert hat. Bis heute versuche ich, R'n'B und Rock'n'Roll zu verbinden.

Und was hören Sie nie?

Maahn: Musik, die vorhersehbar und genügsam ist. Oder auch schlecht gemachter Mainstream-Pop, Titel, die man 40-mal am Tag im Radio hört. Das Medium hat nachgelassen und seine bedeutende Rolle für die Entdeckung neuer Künstler in Deutschland verloren.

Sie sind seit den 80er Jahren im Musik-Geschäft. Wie schätzen Sie die aktuellen Charts, die meistens aus One-Hit-Wonders bestehen, ein?

Maahn: Das ist sehr schlecht. Aber es ist richtig: Das Musik-Geschäft wird derzeit bestimmt durch One-Hit-Wonders und die Castingsshows. Das ist Massentierhaltung. Mir tun die Künstler leid, die dadurch nicht richtig wahrgenommen werden.

Und was würden Sie jungen Musikern raten, die sich der Musik lange Zeit verschreiben wollen?

Maahn: Sie sollten sich warm anziehen und sich ab und an selbst fragen, ob sie lieben, was sie tun. Das ist in diesem Bereich sehr wichtig, um zu bestehen. Und wenn man gestürzt ist, sollte man aufstehen und weitergehen.

Warum singen Sie weiterhin in Deutsch?

Maahn: Das ist doch die Sprache, in der ich verstanden werde. Mit den Jahren bin ich damit mehr und mehr selbstverständlicher umgegangen. Der Gesang ist dort, wohin er sollte, wo ich selbst sein kann.

Haben Ihre Fans Ihnen Geschichten erzählt, welche Bedeutung Ihre Musik für sie hat?

Maahn: Ich bekomme oft bewegende Briefe und E-Mails, die mich sehr rühren. Da gibt es Lieder, bei denen sich die Leute kennengelernt, sich andere wieder vertragen oder eine schwere Zeit durchgestanden haben. Manchmal war es auch das Hochzeitslied.

Auf was freuen Sie sich, wenn Sie im Lichthof auftreten werden?

Maahn: Ich bin einfach gespannt, ich war ja noch nie dort. Wie sind die Leute so drauf, wie ist die Location. Ich lass mich einfach überraschen.

Tickets für das Konzert am Sonnabend, 12. März, 19.30 Uhr, gibt es in der Tageblatt / MZ-Geschäftsstelle, Salzstraße 8, in Naumburg sowie unter 034464 / 3 41 22.