Spendenaktion nach tragischem Todesfall 13-Jährige kommt mit Grippe in die Klinik - und stirbt wenig später
In Rehehausen (Burgenlandkreis) passiert der größte Eltern-Albtraum. Trotz Impfung infiziert sich die 13-jährige Lilly mit Pneumokokken und kann im Krankenhaus in Jena nicht mehr gerettet werden. Nun werden Spenden gesammelt.

Rehehausen - Als „schönstes Dorf der Welt“ bezeichnet sich Rehehausen gern. Doch seit ein paar Tagen ist es das wohl traurigste Dorf überhaupt. Die Menschen vor Ort, aber auch weit darüber hinaus, leiden mit Christina und René Keller, die den größten Albtraum erleiden müssen, den sich Eltern vorstellen können: den Verlust ihrer 13-jährigen Tochter Lilly.
Nach Grippe-Infektion: Mädchen stirbt an Pneumokokken
Diese spürte vergangene Woche zunächst ein harmloses Unwohlsein, das sich als Grippe herausstellte. „Daraufhin wurde Lilly in Apolda hervorragend behandelt. Alles konzentrierte sich auf diesen Infekt, und niemand bemerkte, dass sich Pneumokokken trotz Impfung bereits ausbreiteten“, heißt es nun in einem Spendenaufruf.
Denn keine 24 Stunden später verschlechterte sich der Zustand des Mädchens, das die Sekundarschule Bad Bibra besuchte, so drastisch, dass sie nach Jena verlegt werden musste.
Spendenaufruf nach Tod von 13-Jähriger gestartet
Im Spendenaufruf heißt es: „Dort wurden sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihr Leben zu retten. Doch leider verlor Lilly den Kampf noch am selben Tag.“ Ihren Eltern blieb „im Interesse von Lilly“ nur die Entscheidung, die Organe für eine Spende freizugeben, „um anderen Kindern eine Chance zum Weiterleben zu ermöglichen“. Über die Seltenheit des tragischen Verlaufs sagte Vater René Keller zu Tageblatt/MZ: „Der Arzt meinte zu uns, es ist wie, als wenn man aus der Tür läuft und vom Bus überfahren wird.“
Spenden möglich unter: gofundme.com/f/spende-in-gedenken-an-lilly-keller
Dankbar ist das Ehepaar Keller über den großen Trost, den es erfahren hat, und die riesige Resonanz auf eine Spendenaktion, bei der bis Donnerstag bereits mehr als 26.000 Euro zusammengekommen sind. „Es erfüllt uns mit Liebe und Kraft, wie viele Menschen mit uns fühlen und an uns denken. Wir danken aus tiefstem Herzen für das Mitgefühl und die Unterstützung“, heißt es.
Heimatverein in Trauer: Veranstaltung wird verschoben
Unter Schock steht auch Cliff Rößler, der Vorsitzende des Rehehausener Heimatvereins. „Lilly war ein Sonnenschein, immer freundlich und eine große Hilfe, indem sie mit ihren 13 Jahren schon viele Aufgaben übernommen hat. Ich konnte mich immer auf sie verlassen.“
Aufgrund der Tragödie hat man sich auch entschieden, den beliebten „Weinspaziergang um Rehehausen“ ausfallen zu lassen und auf 2026 zu verschieben. Schließlich hätten Kellers dort einen eigenen Stand betreut. „Es ist eine Familie, die, wenn man um Hilfe bittet, einfach nie ’Nein’ sagen kann“, so Rößler – und eine Familie, die nun ein schweres Schicksal erleiden muss.