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Fußball: Alle drei hiesigen Landesklasse-Teams verlieren - Unstrut-Duo durch späte Tore ESV unterliegt daheim deutlich

Landesligist SCN feiert klaren Heimsieg. Trainer Krause: „Die richtige Reaktion gezeigt.“

22.08.2021, 19:58
Der Herrengosserstedter Jakob Fiedler (vorn, weißes Trikot) im Kampf um den Ball mit dem Sporaer Nico Hermsdorf. Das gastgebende ESV-Team verlor diese Landesklasse-Partie deutlich  mit 2:5.
Der Herrengosserstedter Jakob Fiedler (vorn, weißes Trikot) im Kampf um den Ball mit dem Sporaer Nico Hermsdorf. Das gastgebende ESV-Team verlor diese Landesklasse-Partie deutlich mit 2:5. (Foto: Andreas Löffler)

Naumburg - Die höherklassigen Männerteams der Saale-Unstrut-Finne-Region erreichten am Wochenende in ihren Punktspielen folgende Resultate.

LANDESLIGA: SC Naumburg - Blau-Weiß Günthersdorf 3:0 (2:0). Den Naumburgern ist die angestrebte Wiedergutmachung nach der Auftaktniederlage gegen Merseburg II geglückt. „Das war die richtige Reaktion, aber auch erst der Anfang. Am kommenden Wochenende müssen wie in Alsleben nachlegen“, so SCN-Trainer Matthias Krause. Nach Vorarbeit von Daniel Söll erzielte Khemgin Solivani (14.) den Führungstreffer der Gastgeber. Ihr zweites Tor spielte die SCN-Elf sehenswert heraus: Über die Stationen Philipp Döring, Lucas Sedivy und Khemgin Solivani kam der Ball zu Marcel Müller (40.), der nur noch einschieben musste. Auch in der zweiten Halbzeit dominierten die Domstädter. Für die endgültige Entscheidung sorgte erneut Müller (78.) mit seinem zweiten Treffer gegen seinen Ex-Verein, als er nach einem langen Ball von Bastian Hanisch den Keeper der Günthersdorfer verlud und zum 3:0 vollendete. Hinten ließen die Naumburg kaum etwas zu. „Unser einziges Manko war vielleicht, dass wir nicht höher gewonnen haben“, meinte Coach Krause.

LANDESKLASSE: ESV Herrengosserstedt - SV Spora 2:5 (0:3). Die Gastgeber hatten sich nach der klaren Auftaktniederlage in Spergau für ihre Saisonpremiere vor heimischem Publikum viel vorgenommen. Doch urlaubs-, arbeits- und verletzungsbedingt mussten sie erneut auf sechs Stammkräfte verzichten. Dies machte die Pläne des ESV-Teams schnell zunichte. Nino Kloss (4.), Florian Bochskanl (26.) und Sven Starke (31.) schossen eine klare Pausenführung der Sporaer heraus. In der zweiten Halbzeit konnten die Herrengosserstedter, zum Beispiel Eddi Oberreich, drei gute Torchancen nicht nutzen. Als sie auf Abseits spekulierten, die Fahne des Assistenten an der Linie aber unten blieb, traf Marc Hermsdorf (64.) zum 0:4. Leise Hoffnung kam bei den Platzherren auf, nachdem Benjamin Hackbart (75.) und Michael Wille (85.) den Rückstand auf zwei Tore verkürzt hatten. Doch Pech im Abschluss - so traf Elias Meyer nur den Pfosten - und der fünfte Gegentreffer durch Bochskanl (86.) beendeten den Traum von einem Punktgewinn. „Es lief einfach wenig rund. Bei einer besseren Chancenverwertung wäre ein Remis durchaus möglich gewesen. Unsere junge Mannschafte muss aber auch diese Erfahrung sammeln, um es in den nächsten Spielen besser machen zu können“, so ESV-Trainer Thomas Kitzing.

ESV-Coach Thomas Kitzing ist nach dem  0:3-Rückstand fassungslos.
ESV-Coach Thomas Kitzing ist nach dem 0:3-Rückstand fassungslos.
(Foto: Andreas Löffler)

SV Braunsbedra - FC RSK Freyburg 2:1 (1:1). Mit argen Personalsorgen und nur einem Ergänzungsspieler reisten die Jahnstädter ins benachbarte Geiseltal. Sie begannen dennoch sehr couragiert, und Felix Kaiser (21.) gelang nach Vorarbeit von Stefan Lehwald mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel der Führungstreffer. Einen Flatterball von Max Schirner konnte der SVB-Keeper gerade noch mit der Fußspitze zur Ecke lenken, ehe Stefan Lehwald (38.) auf der Gegenseite nach einer scharfen Hereingabe ein Eigentor unterlief. Kurz vor der Pause traf RSK-Neuzugang Kevin Wätzel nur den Pfosten. In der zweiten Halbzeit passierte eine gute halbe Stunde lang wenig. Dann scheiterte Kaiser am hervorragend reagierenden Chris Lewinski im Braunsbedraer Kasten, und Wätzel hatte erneut großes Pech, als er den Ball ans Lattenkreuz „nagelte“. Durch einen „völlig unberechtigten“ Freistoß, wie Freyburgs Co-Trainer Steffen Giese fand, von Paskal Dubelzek direkt verwandelt, kamen die Einheimischen in der Nachspielzeit zum äußerst glücklichen Siegtreffer. „Im nächsten Spiel gegen Herrengosserstedt wollen wir uns die verlorenen Punkte zurückholen, dann hoffentlich mit einem breiteren Kader“, so Giese. Dem FC RSK fehlten zuletzt zum Beispiel Marcel Rosenberg und Ronny Hagge wegen Sperren aus dem Spergau-Spiel, das vor zehn Monaten stattgefunden hatte.

TSV Leuna - BSC 99 Laucha 1:0 (0:0). „Das ist natürlich absolut ärgerlich, wenn du gegen einen der Staffelmitfavoriten 90 Minuten engagiert dagegenhältst, vieles richtig gemacht und auch selbst Chancen kreiert hast, am Ende jedoch mit leeren Händen nach Hause fahren musst“, sagte BSC-Coach Ronny Starch nach der unglücklichen Niederlage seines Teams in Leuna. Das entscheidende Tor fiel erst kurz vor Schluss nach einem Eckstoß, als der Ball an Freund und Feind vorbei durch den Fünfmeterraum segelte, so dass Gentijan Shoshi nur noch den Fuß hinhalten musste. Die besten Einschussmöglichkeiten der Glockenstädter konnten Lars Porse nach Zuspiel von Maximilian Handt sowie Alexander Saal nach zwei Kontern nicht nutzen. Auf der Gegenseite rettete Lucas Sielaff auf der eigenen Torlinie, und BSC-Keeper Robert Reis parierte zwei Bälle glänzend. Kapitän Mario Bothe, dessen Knieoperation jetzt mehr als zwei Monate zurückliegt, feierte sein Comeback bei den Lauchaern. „Er hatte in der vergangenen Woche zum ersten Mal wieder mittrainiert, fühlte sich gut, stellte sich in den Dienst der Mannschaft, weil zwei Leute fehlten, und hielt die 90 Minuten durch“, so Starch.

KREISOBERLIGA: SC Naumburg II - TSV Tröglitz 2:2 (1:0). Zum Vereinsfest ihres Clubs spielte die SCN-Reserve bereits am Freitagabend. Die Naumburger waren das bessere Team, im Abschluss aber ohne das nötige Quäntchen Glück. So vergab Boni Yaou zweimal in aussichtsreicher Position. Besser machte es Moritz Denke (5.), der den Ball nach Zuspiel von Abubacar Schätz aus etwa 18 Metern ins Tor zirkelte. Einen katastrophalen Rückpass der Gastgeber verwertete Patrick Hein (51.) mühelos zum Ausgleichstreffer. Kurz darauf verletzte sich der Tröglitzer Torwart schwer und musste - von den besten Genesungswünschen der Domstädter begleitet - ins Krankenhaus gefahren werden. Den Platz zwischen den Pfosten nahm nun TSV-Trainer Ricardo Hering ein. Ihn überwand der gerade erst eingewechselte Ervin Kulaffi (70.) nach Pass von Tim Romahn zum 2:1. Die anschließenden Konter wurden von den SCN-Kickern schlecht ausgespielt, und so kam es, wie es kommen musste. Einen aus Naumburger Sicht fragwürdigen Elfmeter verwandelte Hein in der Nachspielzeit zum 2:2.

FC ZWK Nebra - Lossa/Rastenberg 2:1 (1:0). Es scheint die Saison der Last-Minute-Tore für die Nebraer zu werden. Eine Woche zuvor hatte ihr Kapitän Markus Konieczny mit seinem Treffer in der Nachspielzeit den Unstrutstädtern ein Remis gesichert. Gestern nun war Lukas Poweleit, der in der 92. Minute einen Freistoß des eingewechselten Marvin Christiani zum Siegtreffer unter die Querlatte köpfte, der Held. In der ersten Halbzeit stand das ZWK-Team gut in der Defensive, und nachdem Poweleit an Gästekeeper Tommy-Lee Fechner gescheitert war, brachte Tom Bruder die Platzherren kurz vor der Pause mit einem direkt verwandelten Freistoß in Führung. „Nach dem Seitenwechsel wurde Lossa/ Rastenberg besser und verdiente sich den Ausgleich“, meinte Nebras Coach Ralf Kretzschmar. Mario Rahaus’ Treffer zum 1:1 (61.) und nicht zuletzt die Rote Karte für ZWK-Spieler Oliver Schulschefski (83./Tätlichkeit) spielten eigentlich der Eintracht/Union-Kombination in die Karten. Doch dann bekamen die Gastgeber die zweite Luft, und dank Poweleit durften sie den ersten Sieg gegen die länderübergreifende Spielgemeinschaft überhaupt bejubeln.

Blau-Weiß Bad Kösen - TSV Großkorbetha 0:1 (0:0). „Es war ein Duell auf Augenhöhe und eigentlich ein typisches 0:0-Spiel, doch Großkorbetha hat den einen Standard dann genutzt und nicht unverdient gewonnen“, resümierte Blau-Weiß-Trainer Matthias Große. Das war in der 49. Minute, als Jonas Schneider einen Freistoß per Kopf verwandelte. Den ersten (und einzigen) Aufreger der ersten Halbzeit hatte es bereits nach drei Minuten gegeben, als Oliver Eschrich im TSV-Strafraum elfmeterreif gefoult wurde. „Auf unsere Frage in der Pause, warum er denn nicht gepfiffen habe, meinte der Schiedsrichter, dass es schon ein Foul gewesen sei, er aber so zeitig im Spiel keinen Strafstoß geben wollte“, berichtete Große kopfschüttelnd. Die zweite Halbzeit sei von vielen Fouls, Nickligkeiten und Meckereien geprägt gewesen. „Ein Spielfluss kam nicht zustande, und wir haben eine schlechte Leistung gezeigt“, so der Bad Kösener Coach.

Eintracht Profen - SV Mertendorf 4:2 (2:1). Die Wethautaler kassierten ihre zweite Saisonniederlage. Für Profen schossen Marco Wiedebach (4.) und Jannik Stahl (21.) schnell eine Zwei-Tore-Führung heraus, aber sechs Minuten vor der Pause verkürzte Julian Göthe zum 2:1. Das Eintracht-Team zog durch Treffer von Florian Stahl (57.) und Kevin Jäger (72.) auf 4:1 davon. Der Mertendorfer Daniel Schmelzer konnte durch einen in der Nachspielzeit verwandelten Elfmeter nur noch einmal verkürzen.